2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht

Solln macht durch 2 späte Tore gegen Gräfelfing alles klar

Ein Sieg musste her, wenn der TSV Solln sich von den Abstiegsrängen abgrenzen wollte. Da kam natürlich die Rückkehr von Stammtorwart Hassinger und der Abwehrspieler Sedat Cilesiz und Daniel Ausserbauer sehr gelegen. Zusammen mit Schneiderbauer, Wiemann und Gerhard war endlich wieder einmal eine komplette „gelernte“ Defensive auf dem Platz. Außerdem sollte die „Wunderwaffe“ Alex Gareis (bisher Solln II) den Gästen aus Gräfelfing ordentlich Feuer machen. Zu dem nasskalten Wetter wollten die Sollner Zuschauer natürlich nicht auch noch ein langweiliges Spiel erleben… Bereits in der 3. Minute wackelte der Pfosten des Gräfelfinger Gehäuses bei einem Schuss von Gareis (danach setzte Serkan Aksoy den Ball leider ins Toraus). Im Strafraum der Gäste brannte es erneut, als Sebastian Henrici Tobi Steger losschickte; Keeper Kollo prallte bei der Abwehraktion mit seinem Mitspieler Sönmezcicek zusammen, und dieser musste verletzt vom Platz. Nach zwei vergeblichen Versuchen von Henrici (TW hält/10.) und Gerhard (Ball geht vor Schneiderbauer ins Toraus/11.) konnten die Gastgeber ihren ersten Torerfolg in diesem Spiel feiern: Stefan Gerhard hatte den Ball erobert und an Tobi Steger weitergeleitet, dieser dribbelte und bugsierte den Ball unter dem Gästekeeper zum 1:0 durch (12.). Einen Gegentreffer der Gäste ließen die Sollner eine ganze Weile nicht zu, profitierten aber auch von deren Missgeschicken (Mitrov köpft übers Tor/19.; Nachschuss nach einer Klärungsaktion von Gerhard geht ins Toraus/22.; Freistoß von Merkl nach Foul von Schneiderbauer geht übers Tor/28.). In der 36. Minute hätten die Platzherren nachlegen können, aber der im Abseits stehende Tobi Steger hätte nicht ins Spiel gebracht werden dürfen. Ein beherzter Weitschuss von Benedikt Schneiderbauer landete gleich danach in Kollos Armen. Im Gegenzug tat Sebastian Henrici zu viel des Guten, um seinen Gegenspieler zu stoppen. Es gab folgerichtig Freistoß, aber die Gelbe Karte (die zweite für Solln nach Bene Schneiderbauer) war doch etwas hart. Yakar schoss, der Ball wurde von der Mauer etwas gebremst, und Keeper Hassinger hätte ihn eigentlich haben müssen. So richtig war es nicht nachzuvollziehen, warum die Kugel schließlich doch hinter der Linie war. Einen weiteren Freistoß von Yakar parierte Hassinger dagegen sicher (39.). Die Schlussphase der ersten Halbzeit gehörte ganz den Gastgebern. Tobi Stegers Freistoß nach Foul an Gerhard geriet leider viel zu hoch (41.), und 2 Minuten später klärte Torwart Kollo gegen Steger per Fuß. In der 45. Minute trat Serkan Aksoy nach einem mit Gelb geahndeten Foul an Henrici den Freistoß, und Sedat Cilesiz wollte verlängern. Er brachte allerdings das Kunststück fertig, den Ball über das Gehäuse zu dreschen (was ihm als Abwehrspieler natürlich zu verzeihen ist). Kurz vor dem Pausenpfiff bewies Cilesiz, dass er in der Abwehr sehr wohl seinen Mann steht. Nach dem Seitenwechsel regte sich Unmut bei den Sollnern, da Schiedsrichter Zurek ein Handspiel eines Gästespielers nicht gesehen hatte. Einige brenzlige Situation vor dem Tor konnten die Sollner entschärfen, beklagten andererseits aber vergebene Chancen (z.B. Falcan knapp drüber/54.). Als rund eine Stunde gespielt war, bekam Tobi Steger eine volle Ladung Stollen an die Wade und kämpfte lange mit starken Schmerzen. Kaum zu glauben, dass er kurz vor Spielende nochmals auflaufen konnte! Ein Freistoß von Denis Falcan in der 72. Minute nach Foul an Stefan Gerhard wurde zwar von der Mauer gebremst, landete aber dennoch im Netz zum 2:1. In der 79. Minute vereitelte Kollo einen Torerfolg von Sebastian Henrici, indem er den Ball mit einer Hand ins Toraus abwehrte. Den Eckball von Denis Falcan köpfte Daniel Ausserbauer ins Toraus. In der 82. Minute kassierte Denis Falcan seinen fast schon üblichen gelben Karton wegen Meckerns – nach mehreren Situationen, die Schiri Zurek zu Ungunsten der Sollner entschieden hatte. Als der bereits verwarnte Czychon Stefan Gerhard umgerannt hatte, blieb der Pfiff aus, dafür betätigte der Unparteiische die Pfeifer gegen Alex Gareis, obwohl dieser nicht aus dem Abseits in Richtung Tor gestartet war. In der 84. Minute fürchteten die Sollner um ihre knappe Führung - Verteidiger Ausserbauer hatte sich ein unvorsichtiges Foul geleistet, aber „Senior“ Serkan Aksoy kassierte nach seinem präzisen Kopfball ein Sonderlob (war nicht die einzige tolle Aktion von Aksoy in diesem Spiel). Wenig später hätte Solln alles klar machen können, aber Alex Gareis konnte das Super-Zuspiel von Sebastian Henrici nicht verwerten und seine eigene gute Leistung nicht mit einem Treffer krönen (86.). Kurz danach rettete Kollo gegen Gareis und die Abwehr gegen Gerhard. Auf der anderen Seite passte eins ums andere Mal Christian Wiemann auf. Wer hätte gedacht, dass die dramatischste Phase noch kommen sollte! Gegen Ende der regulären Spielzeit lag plötzlich Alex Gareis am Boden und schrie. Auch er hatte einen Schuh abbekommen, aber der Unparteiische unternahm nichts in Richtung Gegner. Nur gut, dass Tobi Steger inzwischen die schlimmsten Schmerzen abgeschüttelt hatte und an Gareis‘ Stelle die Schlussminuten absolvieren konnte. Es lief schon die Nachspielzeit, da schnappte sich Sebi Henrici den Ball, marschierte durch und belohnte sich für ein Riesenspiel mit dem 3:1. Nicht einmal eine Minute lag zwischen seinem Treffer und dem 4:1 durch Denis Falcan, der es Henrici gleichtat und ebenfalls allein aufs Tor stürmte. Die Gastgeber traten mit dem unerwartet deutlichen Resultat den Beweis an, dass sie sehr wohl aus eigener Kraft gewinnen können und ungünstige Schiedsrichterentscheidungen sie keineswegs daran hindern müssen. Jedenfalls hat die Sollner Erste sich mit dem überzeugenden Sieg fürs Erste – auch zur Freude des Trainerduos Guido und Christian Wiemann - von den Abstiegsrängen abgesetzt und hofft, am kommenden Wochenende bei den Sportfreunden in Pasing nachlegen zu können.

Aufrufe: 028.10.2018, 20:18 Uhr
Eva AnkenbauerAutor