2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

Gerhard rettet Sollner Punkt gegen TSG Pasing - 1:1

Während das 2:2-Unentschieden in Großhadern am Vorwochenende ziemlich enttäuschend war, durfte ein Punkt gegen den bis dato Tabellenzweiten der Kreisklasse 3 theoretisch (vor dem Spiel gesehen) als akzeptabel durchgehen. Coach Wiemann wusste allerdings, dass der gerade erst genesene Torjäger Tobi Steger planmäßig in Urlaub weilt und dass sein Sohn, Innenverteidiger Christian Wiemann, verletzungsbedingt nur im äußersten Notfall kurzzeitig würde spielen können. Wiemann bot für Steger wieder einmal Christian Tischer aus der AH auf und zauberte für die Innenverteidigung einen alten Bekannten aus dem Hut: Andreas Hackel, der jahrelang aus beruflichen Gründen nur noch am Trainingsbetrieb teilnehmen konnte, traute sich die Aufgabe zu - und erfüllte sie zur allgemeinen Zufriedenheit. Die Gastgeber starteten mit einem Paukenschlag in die Partie. Schon in der 2 Minute erzielte Kapitän Michi Hackl (nach dem ersten von unzähligen Fouls an Stefan Gerhard) ein Traum-Freistoßtor, doch es war ihm entgangen, dass der Freistoß indirekt hätte ausgeführt werden müssen; das Tor zählte also nicht. Auf der Gegenseite konnte Keeper Hassinger einen Flachschuss von Roebisch halten. Solln blieb weiter gut im Spiel, doch mit dem Abschluss haperte es wie so oft. Beim nächsten Foul an Stefan Gerhard schoss Denis Falcan den Freistoß daneben (5.). Was man den Sollnern ankreiden konnte, war eine gewisse Nervosität z.B. bei unnötigen Klärungen ins Toraus. Die aus solchen Situationen entstehende Gefahr war freilich marginal, denn Pasing zeigte selten eine dem Tabellenplatz entsprechende Gefährlichkeit. Das Chancenübergewicht lag vielmehr bei den Sollnern, aber sie kamen nicht zum Erfolg (Freistoß Schneiderbauer ins Toraus (10.), Falcan scheitert zweimal an der gegnerischen Abwehr/12. ebenso wie Henrici/13.). Ein Sonderlob verdient Sebastian Henrici aber trotzdem, denn er brachte sich immer wieder mit Erfolg in die Defensivarbeit ein und vernachlässigte die Offensive dennoch nicht. Über die Abschlussschwäche der Gäste durfte man sich wundern (z.B. Lamanna 13./18.). Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass die TSG Pasing von ihrer Abwehr lebt (viel weniger selbst erzielte Treffer, aber auch viel weniger Gegentreffer als Solln). Nach einer knappen halben Stunde hätte es für Solln „klingeln“ können, aber Denis Falcan fand für seine Flanke nach Balleroberung von Bene Schneiderbauer keinen Abnehmer (28.). Etwas benachteiligt mussten sich die Sollner vom Schiedsrichter fühlen, der zum einen ein Offensivfoul an dem toll im Strafraum agierenden Sebi Henrici nicht ahndete (34.), dafür aber wenig später Denis Falcan wegen eines nach einem Pfiff geschossenen Balles mit Gelb bedachte (36.). Ein unachtsam ausgeführter Abstoß brachte dann die Gäste in Ballbesitz. Köhler baute den Konter auf, und Öztürk nutzte ein Durcheinander in der Sollner Abwehr zum 0:1-Führungstreffer aus (37.). Der Unparteiische gab nicht alle Freistöße, die man hätte geben können (Tischer fällt/39.; Falcan gefoult/45.), aber einen konnte Denis Falcan in der 42. Minute treten, gegen den Keeper C. Krug die Fäuste benutzen musste. In den ersten zehn Minuten der zweiten Spielhälfte hatte man das Gefühl, dass die Gäste aus Pasing durch ihre Führung einen Aufwind erlebten, doch Solln hielt stand; das Innenverteidigerduo Hackel/Hackl zeigte keine Schwächen. Aus einer Klärungsaktion von Michi Hackl baute sich dazwischen auch einer der in dieser Phase seltenen Sollner Angriffe auf (Hackl, Tischer, Henrici, doch Torwart greift vor Gerhard ein/ 50.). Dann kam wieder Solln mit einer schönen Aktion von Dani Ausserbauer und Denis Falcan, doch Keeper Krug war wieder Sieger (57.). Etwas später konnten die Platzherren nach einem Einwurf den Ball erobern, doch der Pasinger Keeper rannte Christian Tischer ins Feld entgegen. In der kräftezehrenden Partie zog Coach Wiemann alle 3 Wechseloptionen: Es kamen Blanco für Tischer, Manitz für Ausserbauer und Pritzl für Seidel/60./70./77.). Der offensive Blanco hatte einige Möglichkeiten, vors Tor zu kommen, doch der letzte Schliff fehlte ihm manchmal (75./76.). Nachdem die Gastgeber eine weitere Sturm- und Drangperiode der Pasinger mit Ach und Krach schadlos überstanden hatten und weiterhin einem äußerst knappen Rückstand hinterher liefen, regten sich bei ihnen offensichtlich wieder die Lebensgeister. In der 83. Minute verlängerte Bene Schneiderbauer den Abstoß von „Hasso“ Hassinger zu Stefan Gerhard, der einmal mehr gelegt wurde (mit Gelb war sein Gegenspieler gut bedient). Leider wurde Reini Pritzls Freistoß per Kopf abgewehrt. Denis Falcan mischte die Pasinger Abwehr auf, wenn auch ohne Erfolg (85./86.). Glück hatten die Platzherren, als ein Foul von Marco Blanco gegen Serifi nicht geahndet wurde (87.). Erstaunlich war, dass der mehrfach attackierte Stefan Gerhard immer noch eine derartige Energie an den Tag legte. In der 88. Minute bediente er Sebi Henrici, dem die Pasinger Abwehr jedoch den Ball abluchste. Wenig später stürmte Marco Blanco in Super-Manier nach vorne, die Pasinger waren nur kurz am Ball, dann wieder Stefan Gerhard und schließlich Simon Metzger. Der Pasinger Siciliano griff ein und hätte um ein Haar ein Eigentor erzielt. (89.). Einen Gegenangriff der Gäste konnte Timo Manitz drehen, denn Rodiek hatte den Ball verfehlt (90.). Dann kam – fast unerwartet – doch noch DIE Gelegenheit für Solln. Keeper Krug verfehlte einen Freistoß von Denis Falcan – und der arg „zerbeulte“ Stefan Gerhard – nicht eben ein Riese – stieg zum Kopfball hoch und machte den 1:1-Ausgleich (90.+1). Eine Minute später hätte Sebi Henrici mit etwas Glück „den Deckel drauf machen“ können, aber Keeper Krug war einen Tick schneller. Auch ein Freistoß von Timo Manitz kurz darauf brachte nichts mehr ein. Dafür leistete sich danach der Pasinger Torschütze Öztürk einen Ausraster, indem er allzu dreist gegen eine gelbe Karte protestierte, wofür er mit Gelb-Rot vom Platz flog. Den Pasingern tat der Punktverlust richtig weh, denn sie haben ihren zweiten Platz fürs Erste an NK Dinamo verloren. Solln steht wieder auf Platz 7, hätte mit einem Sieg aber am SV Pullach vorbeiziehen können. So können die Sollner zwar zufrieden sein, aber etwas Wehmut schwingt doch angesichts der Möglichkeiten mit. Eine neue Gelegenheit wird sich am kommenden Sonntag – erst spät um 17:30 – in Planegg ergeben, wobei Planegg aber nach der Niederlage gegen Dinamo sicher auch Punkte sammeln möchte.

Aufrufe: 031.3.2019, 20:17 Uhr
Eva AnkenbauerAutor