2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Kareths Torhüter Thomas Rachner (hier gegen Lam) und Sebastian Peter musste in acht Spielen nur viermal den Ball aus dem Netz holen. Foto: Schmautz
Kareths Torhüter Thomas Rachner (hier gegen Lam) und Sebastian Peter musste in acht Spielen nur viermal den Ball aus dem Netz holen. Foto: Schmautz

Kareth: Für 27 Stunden an der Spitze

Dem TSV gelingt ein 1:0-Heimsieg gegen Lam. Die Landesliga-Führung holt sich das Weidener Team tags darauf zurück.

Am Samstagnachmittag hat der Landesligist TSV Kareth-Lappersdorf seiner aktuellen Erfolgsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzugefügt: Dank des 1:0 (0:0)-Heimsiegs über Neuling SpVgg Lam bleiben die Lila-Weißen nach dem achten Spieltag weiter als einziges Team ungeschlagen. Dieses Kapitel ist ein besonderes: Mit dem Abpfiff um 15.48 Uhr war ein Eintrag in die Vereinschronik fällig: das erste Mal, wenn auch „nur“ für 27 Stunden, Tabellenführer in der Landesliga. Den Platz an der Sonne holte sich tags darauf die SpVgg Weiden durch einen späten 1:0-Erfolg über den TSV Seebach zurück.

Euphorie auf Kareths Höhen? Nichts war auszumachen. Lediglich Max Melzl schmunzelte: „Wer weiß, wann wir wieder Erster sind. Ich mache mir hernach gleich einen Screenshot von der Tabelle.“ Es schien, dass der TSV-Jugendtrainer der einzige war, der das mitbekommen hatte. Ansonsten deutete nichts darauf hin: Wie immer verabschiedete Stadionsprecher Sepp Weigert die Zuschauer auf ihren Nachhauseweg. Wie gewohnt sammelten sich Trainer und Mannschaft noch kurz auf dem Spielfeld, ehe es in die Kabine ging. Selbst vor, während und nach der Pressekonferenz wurde von keinem Karether Verantwortlichen die eben eingenommene Spitze erwähnt. Spätestens beim gemeinsamen Abstecher zum Gäubodenfest nach Straubing dürfte das hernach doch ein Gesprächsthema gewesen sein.


Arbeitssieg in Englischer Woche
Kareths vierter Saisondreier entsprang einem Arbeitssieg – für Trainer Matthias Bösl keine Überraschung: „Am Mittwoch mussten wir in Tegernheim spielen, Lam hatte spielfrei. Wir wussten, dass das eine harte Nuss wird.“ Seine Schützlinge hätten die Zähne zusammengebissen, das habe noch einmal richtig Kraft und viel Mühe gekostet. Die unweigerliche Folge laut Bösl: „Dementsprechend ist halt immer im dritten Spiel einer Englischen Woche die Fehlerquote etwas höher.“

Der Coach räumte ein, „dass wir in der ersten Halbzeit schon in der einen oder anderen Situation Glück hatten“. Zudem sei die bis dato erst zweimal unterlegene SpVgg Lam „ein sehr erfrischender Aufsteiger. Die haben nicht umsonst bisher schon 13 Tore gemacht.“ Die Gäste hätten eine junge Truppe mit einer Reihe sehr guter Fußballer. Angesichts dessen habe er „versucht, einen guten Mittelweg zu finden: Einerseits hinten diszipliniert das zu Null halten, denn vorne haben wir ja Spieler mit Qualität, die immer für ein Tor gut sind.“

Lams Coach Manfred Stern haderte indes mit „den zehn Minuten nach der Halbzeit: Da haben wir einfach zu wenig investiert, das Zentrum nicht dicht gebracht.“ Bemerkbar gemacht habe sich, dass beiden Stammkeeper sowie die etatmäßige Innenverteidigung gefehlt hätte. Stern: „Ein Punkt wäre für uns verdient gewesen, leider Gottes fahren wir mit leeren Händen heim.“


Chancenplus der Gäste
Im ersten Durchgang konnten sich die Gäste ein Chancenplus erarbeiten. Viermal wurde bei Gegenstößen Kareths linke Seite überlaufen, dreimal davon (14., 20. und 27. Minute) gelang von der Torauslinie der gefährliche Pass in den Rücken der Abwehr. Im gebundenen Spiel kombinierte die rechte Seite der Spielvereinigung Abschlüsse am Sechzehner heraus (8. und 30.).

Kareth kam zu vier Möglichkeiten: Die klarste Chance gab es nach einer Ecke: Ein Kopfstoß von Chris Ludwig (24.) verfehlte knapp das Tor. Eher Halbchancen waren die Schüsse von Michael Kirner (7. und 26.) und Marco Fehr (19.).

Das 1:0 für den TSV war ein Werk über die linke Seite: durch Fehr, Fabian Kammermeier und den im Fallen einschießenden Aaron Bice (51.). In der 64. Minute gab es noch eine ganz große Chance für die Gäste: Kareths Abwehr unterlief einen Diagonalball, Abnehmer Simon Loderbauer hatte im Strafraum alle Zeit der Welt – und säbelte das Leder nur Zentimeter über das Quergebälk.

Aufrufe: 019.8.2019, 09:00 Uhr
Gerd WinklerAutor