Geretsried – Ein Spielabbruch beim Stand von 3:3 in Grünwald, ein 9:1-Kantersieg gegen den TSV Peißenberg: Das ist die Bilanz des Testspiel-Wochenendes für den TuS Geretsried.
Am Freitagabend zeigte der Landesligist beim TSV Grünwald zunächst „eine top Leistung“, wie Co-Trainer Christian Steeb die ersten 30 Minuten der Partie einordnete. Jordi Woudstra (3.), Sebastian Schrills (8.) und Ludwig Buchmair hatten für die Gäste binnen 15 Minuten einen 3:0-Vorsprung herausgeschossen. Ein Doppelschlag durch Maximilian Stapf (21.) und Thomas Niggl (22.) brachte die Gastgeber in einem hitzigen und emotionalen Spiel wieder heran. „Es war viel Energie auf dem Platz, es gab auch viele Nebenschauplätze“, merkte Steeb an.
Vor allem Schiedsrichter Felix Wolf sah sich nach Angaben des Geretsrieder Trainers verbalen Angriffen ausgesetzt. Nach 35 Minuten schickte Wolf TSV-Abwehrspieler Marco Bornhauser mit gelbrot vom Platz. „Aber in Überzahl haben wir es nicht clever gespielt, das sind wir nicht gewohnt“, meint Steeb. So kam Grünwald in der 55. Minute durch Thomas Meyer zum 3:3, als die Gäste eine Standardsituation nicht klären konnten. Wenig später, nachdem ein TSV-Spieler nach einem Zweikampf verletzt ausgewechselt werden musste und die Emotionen überzukochen drohten, brach der Unparteiische das „Freundschaftsspiel“ ab. Sogar die Polizei rückte noch mit vier Streifenwagen an, obwohl gar niemand mehr am Platz war“, wundert sich Jochen Joppa, Sprecher des TSV Grünwald.
Nur temperaturbedingte Hitze entfachte sich beim Torfestival tags drauf gegen den TSV Peißenberg. Sebastian Schrills eröffnete den Reigen in der dritten Minute, zwei Zeigerumdrehungen später schob Plator Doqaj das 2:0 gegen den Kreisligisten nach, der allerdings einige Stammkräfte ersetzen musste. „Wir haben uns über die Außenbahnen viele Chancen herausgespielt und vor allem die ersten Möglichkeiten alle verwandelt“, freut sich Trainer Salvatore Scolaro über das ertragreiche Angriffsspiel. Noch zwei Mal Schrills und erneut Doqaj erhöhten bis zur Pause auf 5:0.
Nach dem Seitenwechsel schraubten Uros Puskas, Artur Kubica mit einem eleganten Schlenzer und Jonas Reitel nach feiner Einzelleistung auf 8:0, ehe den überforderten Gästen per Elfmeter der Ehrentreffer zum 1:8 gelang. Den Schlusspunkt zum 9:1 setzte Yannick Woudstra, der den Ball aus zwölf Metern wuchtig unter die Latte donnerte.
„Das Ergebnis sollte man nicht überbewerten“, sagt Scolaro, der bei seinem Team auch Schwächen gesehen hatte. „Es gab viele Zweikampfaktionen, denen man auch aus dem Weg gehen kann. Durch viele Fehlpässe mussten wir zu oft unnötig in die Rückwärtsbewegung“, moniert der TuS-Coach. „Aber im Großen und Ganzen kann man mit dem Spiel zufrieden sein.“
(RUDI STALLEIN)