2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht

Keine Tore in Halbzeit II – TSV Solln I 2:2 in Großhadern

Die beste Nachricht zuerst: Wie angekündigt meldete sich Tobias Steger nach längerer Verletzungspause bei Coach Guido Wiemann einsatzbereit für die Startelf. Dieser gehörte nach seinem Urlaub auch Simon Metzger wieder an, während Reinhard Pritzl zunächst neben Nick Almstadt, Marco Blanco und Benedikt Schneiderbauer auf der Bank Platz nahm. Und auch Daniel Ausserbauer war wieder fit und bildete zusammen mit Timo Manitz die Außenverteidigung. Solln hatte ja gute Erinnerungen an das Hinspiel, in dem der heutige Gegner TSV Großhadern – offenbar mit dem letzten Aufgebot – sang- und klanglos mit 1:6 untergegangen war. Eine solche Pleite wollten sich die Haderner sicher dieses Mal nicht antun. Bereits in der 5. Minute erwies sich die Sollner Abwehr als „wacklig“, und die Platzherren brachten den Ball per Kopf im Sollner Kasten unter, doch der Treffer fand zum Glück keine Anerkennung. Die wachgerüttelten Gäste setzten nun alles daran, in Führung zu gehen, und schafften dies in der 11 Minute durch Rückkehrer Tobi Steger auf Zuspiel von Sebi Henrici. Einerseits versuchten die Sollner, sich den Gegner vom Hals zu halten, agierten aber teilweise pro Großhadern, sprich: sie verloren zu viele Bälle an die Gastgeber, was den Spielaufbau beeinträchtigte. Zum anderen bissen die Sollner Jungs sich an der gegnerischen Defensive die Zähne aus. Tobi Steger bekam dies z.B. in der 21. Minute zu spüren, als ihm zweimal hintereinander der Ball weggeschnappt wurde. Beim 2. Mal (Stijepic klärte ins Toraus) gab es wenigstens Eckball. Diese Aktion fand ihr Ende, als Stefan Gerhard daneben köpfte. Auf der Gegenseite machte es Ali Tas nach Klärung von Christian Wiemann auch nicht besser. Einen Freistoß von Stijepic konnte Keeper Hassinger sicher parieren (29.). Kurz darauf war Simon Metzger ganz nah an einem Treffer dran, aber sein Ball landete mit Effet neben dem linken Pfosten. Als eine gute halbe Stunde gespielt war, blieb Tobi Steger liegen, nachdem er einen Stollen außerhalb des Beinschutzes abbekommen hatte; er konnte jedoch weiterspielen. In der 35. Minute klärte Christian Wiemann gegen Peter Bader, und Denis Falcan nahm Wiemanns traumhaften Weitschuss an. Die Sollner Fans stimmten bereits den Torjubel an, doch dann bemerkten sie, dass der Ball vom Innenpfosten zurück ins Feld gelenkt wurde. Es blieb also bei dem knappen Vorsprung für die Gäste. Danach wurden zwei Freistöße von Ausserbauer und Manitz Beute von Torwart Moos bzw. der Haderner Abwehr. Leider war Tobi Steger nicht ganz unfehlbar; in der 38. Minute schoss er nach weitem Abstoß seines Keepers neben das gegnerische Gehäuse. Einen Schönheitspreis (wenn es einen solchen gäbe) hätte sich Stefan Gerhard mit einem supercoolen Drehschuss in der 41. Minute verdient, der leider das Tor verfehlte. Nebenbei bemerkt war der Ball vorher schon von Sebi Henrici knapp ins Aus gespielt worden… Durch ein vermeintliches Abseits der Sollner kam Großhadern in Ballbesitz, dann hatte Solln die Kugel und verlor sie gleich wieder. Heraus kam das 1:1 durch Bader (42.). Einer kurzen Phase der Unordnung folgte wieder ein Sollner Ballbesitz durch Einwurf. Hadern klärte gegen Simon Metzger ins Toraus, Tobi Steger trat den Eckball, und Sebi Henrici spitzelte die Kugel in seiner unnachahmlichen Art zum 1:2 ins Netz (44.). Lange konnten die Gäste sich allerdings nicht an der Führung freuen, denn ein Freistoß von Stijepic in der Nachspielzeit, den Giehl annahm und verwandelte, bedeutete den 2:2-Ausgleich für die Platzherren. Für die zweite Spielhälfte erwarteten die Fans noch eine ganze Reihe weiterer Treffer; freilich sollte es anders kommen. In der 48. Minute bediente Stefan Gerhard nach toller Vorarbeit von Christian Wiemann Tobi Steger, aber der schoss knapp daneben. Gleich darauf entschärfte Keeper Moos einen Traumpass von Sebi Henrici per Fuß, und die Abwehr klärte ins Toraus. Es folgte nach einer Ecke von Denis Falcan wieder einmal „Gerhards Schicksal“ – sein Kopfball ging über den Kasten. Auf der anderen Seite lief es für Hadern auch nicht besser: Stefan Gerhard klärte einen Freistoß wunderbar per Kopf, und der Nachschuss verfehlte das Tor (53.). Eine kurze Phase erfolgreicher Abwehrarbeit ab der 57. Minute (Seidel, Manitz, Henrici) machte den Sollnern Mut. Sie kamen verstärkt in Ballbesitz, wenn auch nicht mit dem gewünschten Erfolg. Simon Metzger schaffte es nicht, das Spielgerät an Denis Falcan zu übergeben; vorher klärte die Abwehr ins Seitenaus (60.). Kurz darauf gelang Stefan Gerhard eine tolle Balleroberung; er passte zu Denis Falcan, dieser zu Simon Metzger, aber von dessen „Kerze“ ging wenig Gefahr aus, so dass Keeper Moos mühelos halten konnte. Nachdem Seidel gegen seinen sich ihm in den Weg stellenden Gegenspieler geprallt war, hatte Denis Falcan eine Freistoßchance, doch Torwart Moos parierte erneut (63.). Mehr Arbeit hatte Moos eine Minute später: Tobi Stegers Schuss konnte er gerade noch per Fuß ins Seitenaus klären, bevor Denis Falcan herannahte. Aus dem folgenden Einwurf ergab sich wieder Spielbesitz für Solln und eine schöne Ballstafette entwickelte sich: Falcan, Hackl, Manitz, dann Wiemann, doch dessen Schuss wurde zur Beute von Keeper Moos. In der 66. Minute wurde Denis Falcan in aussichtsreicher Position wegen eines angeblichen Offensivfouls zurückgepfiffen und war damit natürlich nicht einverstanden – die Folge war eine Gelbe Karte. Dann wurden die Sollner wieder nervös; Michi Hackl hatte zwar den Abstoß von Keeper Moos gedreht, aber gleich wieder Großhadern bedient, was mit Glück nicht in einem Gegentreffer mündete, denn der Schuss des Haderner Spielers ging spitz am Tor vorbei. Coach Wiemann jedenfalls war ziemlich entsetzt… Wie geplant fand nach einer guten Stunde die Auswechslung von Tobi Steger gegen Marco Blanco statt (68.). Unabhängig davon geriet Solln in der Folge gewaltig unter Druck. Dies veranlasste Trainer Wiemann, mit Nick Almstadt einen frischen Außenverteidiger anstelle von Daniel Ausserbauer zu bringen (72.). Solln verschaffte sich etwas Luft und war erst mit Marco Blanco (Freistoß ins Toraus geklärt/73.) und dann mit Denis Falcan (Keeper faustet Eckball weg/74.) gut unterwegs. Ein Ballverlust von Timo Manitz hätte um ein Haar einen Gegentreffer eingeleitet, doch der Ball ging mit viel Glück daneben. Manitz war sich seines Fehlers sehr wohl bewusst und machte für „Reini“ Pritzl Platz. Die Gäste nahmen ihr Glück dankbar an und bestimmten fortan die Partie. Sehenswert der Steilpass von Sebi Seidel auf Stefan Gerhard; die Haderner Abwehr konnte gerade noch ins Toraus klären. Denis Falcan war für den Eckball und für den Nachschuss zuständig, doch beide Male klärten die Gastgeber per Kopf. Ein Freistoß von Christian Wiemann nach Foul an Simon Metzger wurde ins Seitenaus geklärt (80.), ein weiterer Freistoß von Kapitän Michi Hackl ins Toraus (82.). Die kopfballstarke Haderner Abwehr klärte den Eckball von Denis Falcan und leitete damit einen Konter ein. „Reini“ Pritzl bewahrte Solln vor Unheil und initiierte seinerseits eine schöne Ballstafette über Falcan, Seidel, Almstadt, nochmals Falcan und Metzger. Letzterer wurde von Giehl gelegt. Einmal mehr hatte Falcan die Gelegenheit, seine Sollner mit einem Freistoß in Front zu bringen. Schön, aber sehr, sehr knapp drüber (84.)… Tieftraurig war Marco Blanco 2 Minuten später, denn er hatte den von Falcan erhaltenen Ball ohne Not weit übers Tor gezogen. Verärgert waren die Sollner über die zahlreichen gegen sie verhängten Freistöße, denn den Hadernern merkte man an, dass sie mit ihren Kräften am Ende waren und daher leicht hinfielen. Die schwindende Kondition mag vielleicht der Hauptgrund dafür gewesen sein, dass der bereits wegen eines Fouls an Simon Metzger (83.) verwarnte Giehl Stefan Gerhard in vollem Lauf „umsenste“ und dafür glatt Rot bekam (90.+2). Die Fans am Spielfeldrand, darunter Gerhards Eltern, regten sich tierisch auf, denn das Foul hätte weitaus schlimmere Folgen für den Gefoulten haben können. Ein letzter Freistoß für Solln, aber bei allem Einsatz war es nicht Denis Falcans Tag: auch dieser ging nicht ins Tor. So sprang nur ein Punkt heraus, und es war nichts mit einem Tabellenplatz in der oberen Hälfte. Einen neuen Versuch können die Sollner am kommenden Wochenende gegen die derzeit auf Tabellenplatz 2 stehende TSG Pasing starten, die jedoch nach der heute erlittenen knappen Niederlage äußerst giftig auftreten dürfte.

Aufrufe: 024.3.2019, 20:09 Uhr
Eva AnkenbauerAutor