Grafing – Ein Spiel, zwei Halbzeiten und zwei verschiedene Plätze. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, wunderte sich Grafings Trainer Andreas Menzel über das kuriose Spielfeld-wechsel-dich-Spielchen beim Derby in Schechen. Da der Hauptplatz des SVS nicht über eine Flutlichtanlage verfügt und die Bezirksligapartie erst um 16 Uhr angepfiffen wurde, hätte man sich die Sichtproblematik zur Halbzeit eigentlich denken können.
„In Schechen ist es aber anscheinend nicht ungewöhnlich, eine Halbzeit dann auf dem Nebenplatz zu spielen. Der Schiri hat sich auch beim BFV schlau gemacht“, so Menzel.
Den Bärenstädterinnen macht der Umzug nichts aus. Sie hatten den 0:1-Rückstand (30.) noch in Durchgang eins zu ihren Gunsten gedreht. Ein unaufhaltsames Solo von Elisabeth Oswald (43.) sowie ein „super Freistoß von Anna Mayr aus 25 Metern in den Winkel“, begeisterten nicht nur Menzel (45.). „Für die Zuschauer war das sehr schön anzuschauen, für meine Nerven eher weniger.“
Auch in Durchgang zwei verpassten es die Gäste, aus ihrer Überlegenheit deutlich mehr Kapital zu schlagen. „Wir hätten höher gewinnen müssen“, so Menzel kritisch, „mussten aber trotzdem noch kurz zittern“.
Dem SVS-Eigentor zur vermeintlichen 1:3-Vorentscheidung folgte der 2:3-Anschlusstreffer (82.). Zwar habe dem Zweitplatzierten „ihre treffsicherste Stürmerin gefehlt“, Grafings Trainer ist sich aber nicht erst seit dem 3:2-Erfolg und dem Sprung auf Rang vier der Bezirksliga sicher: „Wir sind die beste Mannschaft der Liga. Unser Problem ist nur das Verletzungspech und der kleine Kader.“
Grafing: Amelunxen, Jannasch, Rick, Mayr, Maier, Franz, Altmann, Zambo, Oswald, Cabras, Schindler; Negro, Hofmann, Rinser.