2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Günther Himpsl ist mit dem Abschneiden seiner Truppe nicht zufrieden F: Enzesberger
Günther Himpsl ist mit dem Abschneiden seiner Truppe nicht zufrieden F: Enzesberger

Himpsl: »Wir stehen uns selbst im Weg«

Grafenaus Coach findet zur mittelmäßigen Zwischenbilanz seiner Truppe deutlich Worte

Der TSV Grafenau wurde vor der Saison in der Bezirksliga Ost als Geheimfavorit gehandelt. "Wir wollen besser abschneiden als in der Vorsaison und die 60-Punkte-Marke ins Visier nehmen", sagte der sportlicher Leiter Franz Seitz im Sommer. Aktuell rangieren die "Stodbärn" mit 29 Punkten aus 17 Partien zwar auf einem ordentlichen fünften Rang, der Zug nach ganz vorne ist aber bereits abgefahren. Im FuPa-Interview redet Coach Günther Himpsl, der als ein Mann der klaren Worte bekannt ist, Klartext.
FuPa: Günther, momentan läuft es bei euch nicht ganz rund. Mittlerweile habt ihr viermal hintereinander nicht mehr gewonnen und euch damit ins tabellarische Niemandsland verabschiedet. Woran hapert es momentan?
Günther Himpsl (61): Wir brauchen nichts schön reden und irgendwelche Ausreden suchen. Vor dem gegnerischen Tor haben wir ein Qualitätsproblem, denn in fast jedem Spiel kreuzen wir mehrfach alleine vor der Kiste auf. Zudem bringt der eine oder andere Spieler nicht die notwendige Einstellung mit, die man braucht, um Erfolg zu haben. Wir stehen uns selbst im Weg.


Was meinst du damit genau?
Wenn ich Erfolg haben will, muss ich diesen auch wollen und erzwingen. Ich kann meinen Spielern nicht vorwerfen, dass nicht ordentlich trainiert wird. Im Gegenteil, wir trainieren oft besser als wir spielen. Wenn ich sehe, wie gut die Mannschaft vor dem Spiel in Plattling, das 0:1 verloren ging, trainiert hat und wie schlecht sie sich dann im Wettkampf präsentiert hat, kann es das nicht sein. Fünf Minuten nach Spielende ist so ein Auftritt für die meisten Spieler aber wieder abgehakt.

»Teilweise haben die Jungs ein richtig arrogantes Auftreten, das nervt mich gewaltig.«


Dennoch bekommt ihr meist gute Kritiken...
Ich kann das mittlerweile nicht mehr hören. Wenn wir so gut wären, dann würden wir mehr Tore machen und mehr Spiele gewinnen. Fakt ist, dass wir 16 Punkte hinter dem Tabellenführer und 12 hinter dem Zweiten zurückliegen. Teilweise haben die Jungs ein richtig arrogantes Auftreten, das nervt mich gewaltig. Aufwand und Ertrag steht bei uns in keinem Verhältnis.


Gerade in den Vergleichen mit den Top-Teams der Liga habt ihr zu wenig gepunktet, nur das Heimspiel gegen Ruhmannsfelden konnte siegreich gestaltet werden. Woran liegt das?
Wenn es hart wird und man dagegen halten muss, zeigen sich viele unsere vermeintlich arrivierten Spielern zu wenig. Eine Ausnahme ist Tom Beyer, der mit seinen 38 Jahren ein absolutes Vorbild ist.


Positiv ist das Abschneiden eurere Reserve, die ja auch von dir gecoacht wird und in der Kreisklasse Freyung ganz vorne mitmischt. Kommt das für dich überraschend?
Nein, denn wir hatten in den Sommermonaten stets 20 bis 25 Spieler im Training. Das hat sich natürlich positiv auf unser B-Team ausgewirkt. Mittlerweile sind es aus verschiedenen Gründen wie etwa Studium nicht mehr ganz so viele, aber wie bereits erwähnt gibt es an der Trainingsmoral grundsätzlich nichts zu meckern.


»Die Verantworlichen müssen wissen, in welche Richtung es gehen soll. Wenn man richtig angreifen will, gehört die Mannschaft gezielt verstärkt.«


Welche Ziele setzt ihr euch für den weiteren Saisonverlauf?`
Wir sollten schnellstmöglich schauen, mal wieder ein Spiel zu gewinnen, ansonsten kann es in die komplett falsche Richtung gehen.


Was ist mit dem TSV Grafenau in den nächsten Jahren drin?
Die Verantwortlichen müssen wissen, in welche Richtung es gehen soll. Wenn man richtig angreifen will, gehört die Mannschaft gezielt verstärkt. Die Planungen für die neue Saison gehören im Winter abgewickelt.






Aufrufe: 030.10.2018, 16:21 Uhr
Thomas SeidlAutor