2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht

Furiose Schlussphase - Solln deklassiert Gräfelfing 8:2

Bis auf das äußerst schlechte Wetter passte beim TSV Solln so gut wie alles. Stürmer Tobi Steger hatte sich aus dem Urlaub zurückgemeldet. Es standen mehr Spieler zur Verfügung als insgesamt eingesetzt werden konnten. Co-Trainer Christian Wiemann verzichtete auf seinen Einsatz zugunsten der „Einarbeitung“ des jungen Anton Bürgers auf der Position des Innenverteidigers. Und das Spiel begann ganz nach dem Geschmack der mitgereisten Sollner Fans. Bereits in der 7. Minute brachte Denis Falcan die Gäste nach Zuspiel von Sebi Henrici mit 0:1 in Führung. In der 21. Minute vollendete Falcan eine tolle Sollner Ballstafette zum 0:2; den Ball hatte er von Simon Metzger bekommen. Am Rande sei gesagt, dass sich auch in der dazwischenliegenden knappen Viertelstunde eine Menge getan hatte – tolle Chancen für die Sollner Jungs, aber auch für die Platzherren; Abwehr und Keeper Hassinger konnten sich mehrmals auszeichnen. Nach dem zweiten Sollner Treffer jedoch drohte die Partie aus unerklärlichen Gründen zu kippen. Stefan Gerhard, defensiver Mittelfeldmann der Sollner, klärte riskant nach hinten, aber Schlussmann Hassinger meisterte die Situation (23.). In der 29. Minute erzielten die Gastgeber mit einem unhaltbaren Freistoß von Sönmezcicek den 1:2-Anschlusstreffer und profitierten in der 38. Minute gar von einem haarsträubenden Ballverlust der Sollner, der den 2:2-Ausgleichstreffer durch Merkl möglich machte. Leider konnte Solln vor der Pause trotz mehrerer Gelegenheiten (Freistoß Minov abgewehrt/42.; Ecken Falcan abgewehrt/43. und 45.+1; Henrici scheitert am Torwart/45.+2) nicht mehr in Führung gehen. Andererseits gab die Gästeelf den Gräfelfingern zu verstehen, dass sie keine Geschenke mehr zu verteilen gedachte. Ganz stabil stand die Sollner Abwehr zwar immer noch nicht, aber Keeper Hassinger war zur Stelle und hielt z.B. in der 44. Minute sicher. Kurz vor dem Pausenpfiff brachten sich die Gäste freilich um die Führung, als Dollinger nach Zuspiel von Merkl neben das Gehäuse schoss. Zum Seitenwechsel konnte Tobi Steger wegen Verletzung leider nicht mehr auflaufen, fand aber in einem super aufgelegten Marco Blanco einen adäquaten Ersatz. Die Gastgeber versuchten in der Anfangsphase die Oberhand zu gewinnen, aber Michi Hackl und Torwart Hassinger ließen nichts zu. Und zusehends wurden die Gäste stärker. Gräfelfing konnte von Glück sagen, dass Denis Falcans Ball das Gehäuse passierte, nachdem Keeper Schulze ihn verfehlt hatte (48.) und dass Simon Metzger eine Hundertprozentige nicht reinmachte; er hatte den Ball einfach nicht richtig erwischt (50.). In der 53. Minute marschierte Abwehrmann Daniel Ausserbauer in bester Rechtsaußen-Manier durch und bediente Simon Metzger, der Solln endlich wieder in Führung brachte. Jetzt hieß es 2:3. Ein paar Minuten später war Solln durch einen Einwurf im Besitz des Balles, der über Benni Minov zu Sebi Henrici gelangte. Letzterer machte das 2:4 (60.). In der 64. Minute fiel das schönste Tor des Tages - Superpass von Marco Blanco und toller Drehschuss von Simon Metzger; mit 2:5 war die Sollner Führung jetzt schon sehr deutlich. Bei diesem Spielstand konnte man es mit Humor nehmen, dass Stefan Gerhard in der 74. Minute erneut ein Eigentor riskierte (die Latte rettete). Kurz darauf bewies Anton Bürgers sein Talent als Defensivmann mit einer starken Klärungsaktion (75.). Aus mehreren Chancen für Solln ragte der tolle Schuss von Marco Blanco heraus, den aber Keeper Schulze parieren konnte (79.). Das kluge Wechselkonzept des Trainergespanns Guido und Christian Wiemann sollte noch ungeahnte Früchte tragen. Zunächst durfte sich Sebi Seidel ausruhen (64. gegen Schneiderbauer ausgewechselt), in der 70. dann der andere Sebi (Henrici), für den Hannes Frankl kam. In der 83. Minute waren beide Sebis wieder frisch und konnten ihrerseits Benni Minov und Simon Metzger ablösen. In der 87. Minute fiel das lange erwartete erste Saisontor von Verteidiger Dani Ausserbauer durch einen Kopfball nach Ecke von Denis Falcan. Eine Minute später wieder Eckball durch Falcan, und das nächste Verteidigertor folgte: Sebi Seidel gelang mit dem 2:7 das perfekte Muttertagsgeschenk. Kurz vor dem Abpfiff setzten die Gäste noch einen Treffer zum 2:8-Endstand drauf. Sebi Henrici spielte im Strafraum den Ball und wurde gelegt, aber Allrounder Hannes Frankl nutzte den Vorteil geistesgegenwärtig, so dass Schiri Glötzl gar keinen Elfmeter mehr pfeifen musste. Sollns Überlegenheit zeigte sich unter Anderem in der kompletten Fehlanzeige hinsichtlich gelber Karten; die Gäste hätte das Spiel insgesamt gesehen gut und gerne zweistellig gewinnen können, hätte sich aber nicht beklagen dürfen, wenn noch der eine oder andere Gegentreffer hätte verbucht werden müssen. Man ist nun wieder auf Platz 5 geklettert und hat endlich den ESV hinter sich gelassen. Um einen weiteren Platz gut zu machen, bedarf es allerdings nicht nur eines erneuten Sieges beim Heimspiel gegen die SF Pasing (der machbar sein dürfte), sondern auch eines Wunders in Form zweier (weniger wahrscheinlicher) Niederlagen des FC Español im Nachholspiel am Mittwoch und am kommenden Spieltag.
Aufrufe: 012.5.2019, 20:32 Uhr
Eva AnkenbauerAutor