"War schon sehenswert": TSV Brunnthal schießt Phönix ab

Im voraussichtlich letzten Spiel des Jahres 2019 zeigt der TSV Brunnthal nochmal seine Dominanz und lässt Phönix München beim 5:0 an der heimischen Jahnstraße nicht den Hauch einer Chance. Raphael Schwarz lobte die Einstellung seiner Mannschaft bei schwierigen Platzverhältnissen, die trotzdem sehenswerte Treffer erzielte.

Beim TSV Brunnthal weiß man: Je mehr sich das Jahr dem Ende neigt, desto schlechter wird auch der Zustand der Rasenplätze auf dem Vereinsgelände. Zwar hat der Hauptplatz noch eher etwas mit einem Fußballfeld zu tun als der Trainingsrasen, doch fanden die Teams am Sonntag eher seifiges Geläuf vor. Dementsprechend hatte auch der Tabellenführer Probleme, das Spiel kontrolliert aufzubauen. "Es war schwierig für die Jungs", sagte Schwarz, der im ersten Durchgang trotzdem einen guten Auftritt seiner Elf sah. Der Gast wurde vor allem durch Standards gefährlich. Einmal sorgte ein Ballverlust im Brunnthaler Aufbauspiel dafür, dass Mert Irmak alleine auf das TSV-Tor zulief. Simon Neulinger verhinderte den Abschluss jedoch mit einer starken Grätsche. "Wirklich gefährlich wurde es in der Situation aber auch nicht", lobte Schwarz den Defensivverbund um seinen Kapitän, der bereits zum neunten Mal in dieser Spielzeit kein Gegentor zuließ. In der Offensive hingegen pressten die Hausherren hoch und zeigten sich im Abschluss kaltschnäuzig. Josef Diller eroberte den Ball weit in des Gegners Hälfte und steckte auf Marc Nagel durch, der im Strafraum gekonnt per Hacke auf Fabian Porr zurücklegte. Brunnthals Tormaschine blieb vor Cerruti Zola eiskalt und erzielte sein 25. Saisontor (12.). Was für eine Quote! Nach einer guten halben Stunde flog den Gästen eine eigene Ecke um die Ohren. Porr schaltete schnell um und schickte mit dem Pass im richtigen Moment Andreas Reinisch auf die Reise. Der Flügelflitzer scheiterte im ersten Versuch, gab jedoch nicht nach und versenkte den Nachschuss zum 2:0 (28.). Quasi mit dem Pausenpfiff sorgte Luis Fischer mit einem Treffer Marke "Tor des Monats" für die Vorentscheidung: Eine Ecke von Jakob Klaß wurde vermeintlich aus der Gefahrenzone geklärt. Im Rückraum wartete allerdings Fischer, der direkt volley draufhämmerte und die Kugel traumhaft unter die Latte zimmerte (45.). "So ein Tor macht man natürlich nicht jeden Tag", freute sich der Coach.
Fünf Minuten nach dem Seitentausch wurde jegliche Resthoffnung der Gäste, die zuvor sowohl gegen Penzberg (0:0) als auch Unterpfaffenhofen (4:2) punkten konnten, zu Nichte gemacht. Klaß wurde im Sechzehner ungestüm zu Fall gebracht, Fischer versenkte den fälligen Strafstoß gewohnt souverän (51.). In der Folge kontrollierten die Hausherren das Geschehen nach Belieben, jedoch ohne sich die ganz dicken Torchancen herauszuspielen. Lediglich Florian Roth erzielte direkt nach seiner Einwechslung mit seinem ersten Ballkontakt das vermeintliche 5:0, das aber aufgrund einer vorhergegangenen Abseitsstellung von Reinisch nicht gegeben wurde (59.). Es dauerte bis kurz vor Schluss, bis die Fans an der Jahnstraße doch noch mal jubeln durften. Markus Brandl konnte sich nach sechs Partien ohne Einsatz mal wieder beweisen und vollendete nach Vorlage von Reinisch aus kurzer Distanz technisch anspruchsvoll mit der Hacke (85.). "Das war natürlich ein Sahnestück", bejubelte Schwarz die Bezirksligatorpremiere des 24-jährigen Stürmers und den (voraussichtlichen) Schlusspunkt eines überragenden Jahres für den TSV Brunnthal. Zwar steht in zwei Wochen noch ein Heimspiel gegen Wolfratshausen auf der Agenda. Aufgrund der jetzt schon problematischen Platzbedingungen und des kommenden Winters ist die Durchführung der Partie jedoch fraglich. "Sollte es doch stattfinden, ist es eine Zugabe für uns, auf die wir uns freuen", machte Schwarz klar. "Trotzdem sind wir das Spiel heute so angegangen, als wäre es unser Letztes für dieses Jahr. Wir sind alle glücklich, wie es gelaufen ist und dass wir uns für die starke Runde, die wir bis jetzt gespielt haben, belohnen konnten." 13 seiner 17 Begegnungen gewann der TSV bis dato, nur einmal musste man sich geschlagen geben. Über die kalten Wintermonate hat der Aufsteiger den Platz an der Sonne also sicher.