2024-05-14T11:23:26.213Z

Spielbericht
Haben einen gebrauchten Tag erwischt: Die Kicker des TSV Brunnthal ließen sich im ersten Heimspiel des Jahres vom BCF den Schneid abkaufen.
Haben einen gebrauchten Tag erwischt: Die Kicker des TSV Brunnthal ließen sich im ersten Heimspiel des Jahres vom BCF den Schneid abkaufen. – Foto: Monika Neulinger

„War nicht unser Tag“ – Brunnthal unterliegt zu Hause gegen BCF

Der Tabellenführer der Bezirksliga Süd gibt nach früher Führung das Spiel aus der Hand und kassiert die zweite Niederlage der Saison.

Die Vorfreude war groß beim TSV Brunnthal. Auf das erste Bezirksligaheimspiel im Jahr 2020, einen Mittwochabend unter Flutlicht und vor allem darauf, endlich wieder mit den Zuschauern im Rücken spielen zu dürfen. Am Ende des Abends steht ein unter dem Strich enttäuschendes 1:3 gegen den Landesligaabsteiger BCF Wolfratshausen.

„Wenn sie ihr Können auf den Platz kriegen, können sie jeden Gegner in dieser Liga schlagen.“ Brunnthals Trainer Raphael Schwanthaler war sich im Vorlauf der Partie der Farcheter Stärke bewusst und schärfte dementsprechend die Sinne seiner Truppe. Vor knapp 150 Zuschauern erwischten die Hausherren den besseren Start und gingen früh durch das 26. Saisontor von Fabian Porr, der BCF-Keeper Cedomir Radic nach feiner Vorarbeit von Marc Nagel überwand, mit 1:0 in Führung (10.). „Das haben wir uns so vorgenommen“, sah Schwanthaler seinen Plan zu Beginn gut umgesetzt. Nur acht Minuten später kam Wolfratshausen jedoch durch Mustafa Kantar zurück ins Spiel, der nach Zuspiel von Yunus Uguz aus circa 16 Metern unhaltbar für Keeper Maximilian Geisbauer ins rechte Kreuzeck vollstreckte (18.). „Bis dahin hatten wir alles im Griff“, verstand der Brunnthaler Coach nicht, weshalb sein Team „bis zur Halbzeit komplett den Faden verloren“ hat. Die Hausherren kamen zu oft einen Schritt zu spät, was Schiedsrichter Michael Krug dazu bewog, schon vor dem Seitenwechsel vier TSV-Kickern den gelben Karton zu zeigen. Die Gäste übernahmen hingegen immer mehr das Kommando und kamen dem Gehäuse unter anderem durch Freistöße aus aussichtsreicher Position gefährlich nahe. „Wir haben Glück gehabt, dass wir nicht schon zur Halbzeit zurücklagen“, gestand Schwanthaler, der von seinem Team in der Pausenansprache mehr Engagement und Leidenschaft forderte.

Seine Ansprache schien zu fruchten, denn nach dem Seitenwechsel wirkte der Tabellenführer zunächst griffiger und hielt nun auch in den Zweikämpfen besser dagegen. Was fehlte, waren allerdings gefährliche Abschlüsse. Die Gäste hingegen zeigten sich in der Offensive cleverer: Nico Steinegger nutzte den Moment der fehlenden Abstimmung auf der linken Brunnthaler Seite aus und bediente Mirza Dzafic, der dort stand, wo ein Stürmer zu stehen hat. Gegen die Laufrichtung von Geisbauer, der die Kugel nicht mehr entscheidend abwehren konnte, vollstreckte der 39-Jährige die halbhohe Hereingabe zur Gästeführung (58.). Der TSV ließ sich jedoch nicht beirren und versuchte weiterhin, Lösungen zu finden, um vor des Gegners Tor zu kommen. Großchancen zum Ausgleich blieben jedoch Mangelware, da zu oft die Präzision im Zuspiel fehlte. Dass Brunnthal in der Schlussphase aufmachen musste, nutzte der BCF wenige Minuten vor dem Abpfiff zur endgültigen Entscheidung aus: Am Ende eines sauber ausgespielten Konters wuchtete BCF-Kapitän Ralf Schubnell die Kugel aus 18 Metern zentraler Position an den linken Innenpfosten, von wo sie ihren Weg ins Netz fand (82.). Dass Wolfratshausen eine von vielen Fouls geprägte Partie nach der gelb-roten Karte gegen Patrick Weilguni (85.) in Unterzahl beendete, änderte am Ausgang allerdings nichts mehr.

Das war nicht ganz unverdient“, analysierte Schwanthaler kurz nach dem Abpfiff die zweite Saisonniederlage seiner Mannschaft. „Es war nicht unser Tag heute. Vielleicht war die Erholung nach dem Spiel am Sonntag zu kurz. Wir wissen, dass wir es viel besser können, müssen den Mund abputzen und dann geht´s weiter.“ Bereits am kommenden Sonntag wartet mit der Partie gegen den SV Raisting die nächste knifflige Heimaufgabe auf den Aufsteiger. „Da werden wir wieder da sein und versuchen, es besser zu machen.“



Aufrufe: 024.9.2020, 13:36 Uhr
Josef DillerAutor