“Von Woche zu Woche bitterer“: Raisting vergeigt es auch gegen Brunnthal

Raisting – Gemünzt auf die eigene Elf sagte einer: „Die haben ja bloß Glück gehabt, dass die anderen keinen Torjäger haben.“ Die Raistinger hatten derweil auch Grund zum Hadern, denn die 0:1 (0:1)-Niederlage gegen den als Tabellenzweiten angereisten Aufsteiger war eine besonders ärgerliche. In der zweiten Hälfte dominierte der SVR klar das Geschehen, doch ein Tor wollte einfach nicht gelingen.

„Es wird von Woche zu Woche bitterer“, sagte SVR-Trainer Johannes Franz. „Das Gefühl, ein Spiel zu gewinnen, das kennen wir gar nicht mehr.“ Um aus dieser Talsohle herauszukommen, so schwant es dem Coach, braucht der SVR demnächst auch viel Glück. „Wir bräuchten mal einen dreckigen Sieg“, so Franz. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt sechs Punkte. „Wenn du hinten drinstehst, ist das schon gewaltig“, so der Coach.

Der Einsatzwille war auf Raistinger Seite absolut vorhanden. „Wir sind überragend ins Spiel gekommen“, sagte Franz. Der SVR war bissig in den Zweikämpfen und eroberte sich viele Bälle. Doch oft endeten derlei gute Aktionen mit ungenauen Zuspielen. Gelang dann mal eine Kombination, so wie in der 26. Minute, als Roman Schuster frei vor dem Tor stand, wurde Raisting anderweitig gebremst – in nämlichem Fall durch einen Abseitspfiff. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gastgeber schon mit 0:1 zurück. Ein abgeblockter Befreiungsschlag der Raistinger ermöglichte den Brunnthalern einen Spielzug über die linke Seite – im Nachsetzen traf Michael Demmel zum 1:0 (15.). „Mal wieder war es ein individueller Fehler“, sagte Franz. Die Gegentore „kann man nicht an taktischen Fehlern in unserem Spiel festmachen.“

Spätestens mit dem Tor war der Raistinger Anfangselan verpufft. „Ich kann es mir auch nicht erklären, warum wir den Gegner immer wieder ins Spiel kommen lassen“, sagte Franz. Geraume Zeit waren die Brunnthaler am Drücker und hatten über ihren auffälligsten Offensivspieler, Fabian Porr, einige Chancen. Nach einer guten halben Stunde gestaltete der SVR das Geschehen wieder ausgeglichen.

In der Halbzeitpause ging ein Gewitterregen über der Raiffeisen-Arena hernieder, und der schien reinigende Wirkung aufs Raistinger Spiel zu haben. In der zweiten Hälfte dominierten die Gastgeber das Geschehen. Nach einer Hereingabe von Mathias Sedlmeier kam der engagierte Kevin Enzi aus kurzer Distanz zum Kopfball – TSV-Torwart Maximilian Geisbauer rettete mit einem Reflex (48.). „Der Ball kann eigentlich gar nicht nicht reingehen“, sagte Franz. In der Folge hatten die Raistinger drei Ecken am Stück, die aber nichts einbrachten. Wenig später schoss Yannik Hübner nach guter Kombination drüber (51.). Der Linksschuss von Markus Riedl (59.) war zu schwach, um den Gäste-Keeper in Verzweiflung zu stürzen. Eine starke Aktion von Enzi blieb ohne erfolgreichen Abschluss – seine Hereingabe wurde vom Torwart abgefangen (61.). Danach hatte der SVR Pech, dass der ansonsten gute Unparteiische eine Abwehraktion eines Brunnthaler Verteidigers im Fünfer nicht als Rückpass wertete (65.). Zwingende Angriffe gelangen dem SV Raisting danach nicht mehr. Brunnthals Porr verfehlte beim einzigen ernst zu nehmenden Angriff der Gäste in Hälfte zwei nur knapp das Tor (80.).

Statistik

SV Raisting - TSV Brunnthal 0:1

SV Raisting: Schaidhauf – Weber, Sigl, Sev. Kölbl, Sedlmeier, Schuster, Enzi, Hübner (68. Greif), Neveling, Greis (87. Grgic), Riedl. Tor: 0:1 (15.) Demmel. Schiedsrichter: Farras Fathi (SV Stadtwerke München). Zuschauer: 111.