2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Geschlagen: Beim 0:2 durch Friedl war der ansonsten stark parierende Dominik Bamann machtlos. Kapitän Simon Neulinger kann die Kugel nur noch aus dem Netz holen.
Geschlagen: Beim 0:2 durch Friedl war der ansonsten stark parierende Dominik Bamann machtlos. Kapitän Simon Neulinger kann die Kugel nur noch aus dem Netz holen. – Foto: Monika Neulinger

0:2 - Brunnthal kassiert erste Saisonniederlage gegen SCO

10. Spieltag - Sonntag: TSV Brunnthal - SC Oberweikertshofen 0:2

Nach acht Spielen ohne Niederlage muss sich der TSV Brunnthal erstmals in der Bezirksliga geschlagen geben und unterliegt dem SC Oberweikertshofen verdient mit 0:2. Auf Seiten der Gäste, die sich auch von einer gelb-roten Karte kurz nach dem Seitenwechsel nicht aus dem Konzept bringen ließen, mutierte Fabian Friedl mit einem Doppelpack zum Matchwinner. Lediglich ein SCO-Akteur entpuppte sich als ganz schlechter Gewinner und benahm sich ordentlich daneben.

Brunnthal musste am Sonntagnachmittag auf die Dienste seines Cheftrainers Raphael Schwarz verzichten, der aufgrund der Geburt seines Sohnes im Krankenhaus weilte. Für ihn übernahmen Co-Trainer Christof Hackl und Abteilungsleiter Bertl Fürst das Kommando an der Seitenlinie. Der Tabellenführer hatte vom Anpfiff weg Probleme, ins Spiel zu kommen. Ganz im Gegenteil zum Landesligaabsteiger Oberweikertshofen. "Die waren von Anfang an bissiger und haben uns den Schneid abgekauft", so Fürst. "Man hat von der ersten Minute an gemerkt, dass sie mehr den Ball und das Spiel für sich entscheiden wollten." Die Gastgeber hingegen sind "überhaupt nicht in den Spielrhythmus gekommen. Die Automatismen, die in den letzten Wochen funktioniert haben, griffen überhaupt nicht." Oft fehlte die letzte Präzision im Passspiel, die Zweikämpfe im Mittelfeld gingen reihenweise verloren und auch Brunnthals Toptorjäger Fabian Porr kam kaum zur Entfaltung. "Er wurde teilweise von zwei Mann gedeckt, das haben sie clever gemacht", gab Fürst zu, der die Niederlage jedoch nicht nur daran festmachen wollte. "Wir konnten uns kaum Torchancen generieren. Keiner hat heute annähernd die Form der letzten Wochen erreicht."

Bereits im ersten Durchgang konnte sich Brunnthal bei seinem Torhüter Dominik Bamann, der sich extra für das Spiel für ein paar Stunden von einer Hochzeit - natürlich nicht seiner eigenen - verabschiedete, bedanken, dass es mit nur einem Tor Rückstand in die Pause ging. "Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn es schon zwei oder drei zu Null gehießen hätte." So stand nach 45 Minuten lediglich der Treffer von Friedl zu Buche, der die Kugel nach flacher Hereingabe von der linken Seite unhaltbar für Bamann in die Maschen drosch (43.). "Die Mannschaft hat sich in der Halbzeit dann aufgerafft und den Willen gezeigt, das Ruder nochmal rumzureißen", offenbarte Fürst.

Kein Durchkommen: Oberweikertshofen verteidigte über die gesamte Spieldauer diszipliniert und ließ Brunnthal kaum zu Chancen kommen.
Kein Durchkommen: Oberweikertshofen verteidigte über die gesamte Spieldauer diszipliniert und ließ Brunnthal kaum zu Chancen kommen. – Foto: Monika Neulinger

Der zweite Abschnitt begann aus Sicht der Gastgeber dann auch verheißungsvoll, als erst Andreas Reinisch mit einer verunglückten Hereingabe die Latte des SCO-Kastens traf und kurz darauf Fabio Gonschior, der bereits Mitte der ersten Halbzeit verwarnt wurde, nach einem Foul an Maximilian Kornbichler mit gelb-rot vom Platz gestellt wurde (53.). Die Gäste ließen sich jedoch auch mit einem Mann weniger nicht von ihrem Plan abbringen. "Man hat nicht gemerkt, dass sie nur noch zu zehnt waren. Im Gegenteil: Auch danach waren sie stärker", erkannte Brunnthals Abteilungsleiter an, der knapp zehn Minuten nach dem Platzverweis den zweiten Oberweikertshofener Treffer mit ansehen musste: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld stieg Friedl am höchsten und überlistete Bamann, der die Kugel nicht mehr entscheidend abwehren konnte, per Kopf (62.). Der SCO stand in der Folge defensiv kompakt und machte Brunnthal das Leben nun noch schwerer. Auf Seiten des Tabellenführers fehlten die Ideen, den Abwehrriegel der Gäste zu knacken, die jedoch auch immer wieder zu aussichtsreichen Kontermöglichkeiten kamen. Fünf Minuten vor dem Ende sorgte der eingewechselte Anestis Karympov für die vermeintliche Vorentscheidung, der Schiedsrichter Wolfgang Widl (SV Anzing) nach Rücksprache mit seinem Assistenten allerdings die Gültigkeit absprach (85.). Kurz darauf traf erneut Karympov frei vor Bamann nur den Pfosten.

"Das war ein hochverdienter Sieg für Oberweikertshofen", stellte Fürst klar, der von einem "gebrauchten Tag" aus Sicht seiner Mannschaft sprach. "Von uns kam heute einfach zu wenig. Man konnte den puren Willen bei ihnen spüren, dazu wurden von außen sehr viele Emotionen hereingetragen." Leider gibt es oft jemanden, der es übertreiben muss. SCO-Stürmer Mehmet Ayvaz fiel nicht nur während des Spiels negativ auf, als er eine Trinkflasche auf die Brunnthaler Zuschauertribüne feuerte, sondern auch nach seiner Auswechslung. Als Porr kurz vor dem Ende eine Torchance vergab, beleidigte Ayvaz den 25-Jährigen lautstark von der Bank aus und konnte damit bis zum Abpfiff nicht aufhören. "Dass es der Schiedsrichter nicht mitbekommen hat, verstehe ich noch. Aber dass sein Assistent, der direkt vor der SCO-Bank stand, da nichts gemacht habe, fand ich schade", so Fürst, der jedoch anfügte, "dass junge Schiedsrichter, die natürlich noch lernen müssen, bei so etwas vielleicht auch überfordert sind." Kurze Notiz am Rande: Genau wie Porr blieb auch Ayvaz am Sonntagnachmittag ohne Treffer.

Aufrufe: 015.9.2019, 21:29 Uhr
Josef DillerAutor