2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Stefan Dykiert gibt die Richtung beim TSV Bogen vor
Stefan Dykiert gibt die Richtung beim TSV Bogen vor – Foto: Würthele

Dykiert: »Natürlich ist es schön, wieder daheim zu sein«

TSV Bogen ist zurück in der Landesliga Mitte +++ Von einer Rolle als Geheimfavorit will Bogens Coach jedoch nichts wissen

Die Herausforderung Landesliga Südost hat der TSV Bogen eindrucksvoll gemeistert. Nun sind die Rautenstädter zurück in der Landesliga Mitte und zählen dort zu den Kandidaten für eine gute Platzierung. Der Ex-Bayernligist hat eine gute Mischung aus erfahrenen Kräften und jungen Talenten im Team. FuPa konnte sich ein paar Tage vor dem Start noch mit TSV-Coach Stefan Dykiert unterhalten.

Stefan, am Samstag geht es endlich wieder um Punkte und Tore. Mit welchem Gefühl startet der TSV Bogen in die Spielzeit 2019/2020?
Wir haben in den letzten Wochen sehr ordentlich und fleißig gearbeitet, jetzt sind wir aber - wie alle anderen Mannschaften natürlich auch - sehr gespannt, was die Saison so bringen wird.


In der Vorsaison hat dein Team sich in der starken Landesliga Südost hervorragend behauptet und frühzeitig den Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht. Was war das Erfolgsgeheimnis der jungen Truppe?
Mit ein wenig Abstand würde ich sagen, dass die größte Stärke der Mannschaft die Bereitschaft war. Jeder einzelne Spieler hat sich mit dem großen Aufwand, aber auch mit der für uns oftmals sehr intensiven Spielweise, gegen meist spielstärkere Gegner arrangiert.

»Die Gegner und Spielstätten, aber auch die Spielweise in der Südost hat schon auch viel Freude gemacht und neue Erfahrungen mit sich gebracht.«



Nun darf der TSV wieder in der Landesliga Mitte ran. Darüber freut ihr euch, oder?
Die Gegner und Spielstätten, aber auch die Spielweise in der Südost hat schon auch viel Freude gemacht und neue Erfahrungen mit sich gebracht. Aber natürlich ist es schön, wieder daheim zu sein. Für die Jungs ist es einfach auch interessanter, jetzt wieder vermehrt gegen Studienkollegen, frühere Mitspieler und Freunde zu kicken.


Während in der Südost-Staffel in vielen Spielen eine gute Defensivarbeit der Schlüssel zum Erfolg war, wird deine Truppe in der Mitte-Gruppe vermutlich wieder öfter das Spiel machen müssen. Siehst du das als Vor- oder Nachteil?
Daran haben wir auch schon in der gesamten letzten Saison intensiv gearbeitet und uns nach und nach immer mehr Spielanteile und Ballbesitz erarbeitet. Insofern ist das jetzt vielleicht der nächste Schritt, wobei dieser Schritt vermutlich der schwierigste und auch zeitaufwändigste ist. Und er birgt auch Risiken, man muss erst über einen längeren Zeitraum die Balance finden. Hier fehlen dem jungen Kader sicher noch viele Erfahrungswerte, aber für die Entwicklung der Truppe ist das mittelfristig sicher ein Vorteil. Man merkt den Jungs schon auch an, dass es ihnen ungemein gut tut, wenn sie nicht immer nur verteidigen müssen, sondern vermehrt kreativ werden dürfen.


Mit Marco Kenneder hast du einen neuen Co-Spielertrainer an deiner Seite. Wo wird er auf dem Spielfeld seinen Platz haben?
Marco ist ein klassischer Innenverteidiger. Wobei er mittlerweile auch ein wenig mit der Torhüterposition liebäugelt.

»Wir hatten verschiedene Anforderungen an die Neuzugänge: Sie sollten die vakanten Positionen besetzen und regelmäßig trainieren können.«

Bogen hat in der Sommer-Wechselperiode einige sehr interessante Transfers getätigt, darunter den bayernligaerprobten Nico Tremml sowie den ehemaligen Bayern-Nachwuchsspieler Tobias Haumer. Was darf man sich von den Neuen erwarten?
Wir hatten verschiedene Anforderungen an die Neuzugänge: Sie sollten die vakanten Positionen besetzen und regelmäßig trainieren können. Und dann waren da natürlich unsere grundsätzlichen Ansatzpunkte: Entwicklungsfähig, guter Charakter und aus der Umgebung. Nico Tremml hatte zuletzt eine schwierigere Saison, aber ich denke, er wird relativ schnell eine echte Verstärkung für uns sein. Bei den anderen Jungs muss man einfach die Kirche im Dorf lassen und die Erwartungen an sie nicht ins Unermessliche schrauben. Tobi, Fritz Simmet, Niklas Karl und Simon Moosbauer haben ja so gut wie noch gar nicht auf diesem Niveau bei den Herren gespielt. Sie zeigen alle gute Anlagen und auch die Einstellung stimmt, aber ich weiß, dass so ein Prozess ein wenig dauern und auch die Faktoren Konstanz und Physis für diese jungen Burschen über eine so lange Vorrunde nicht ganz ohne sein wird. Gürkan Ögütlü hat natürlich noch Trainingsrückstand und muss sich sicher erst wieder über einen etwas längeren Zeitraum an das Tempo und die Intensität gewöhnen. Aber er erscheint mir ehrgeizig, klar im Kopf und ist ein ganz interessanter Spielertyp.


Es gibt nicht wenige Insider, die deiner Truppe zu den Anwärtern auf einen Platz im vorderen Tabellendrittel sehen. Teilst du diese Einschätzung?
Ich bin lang genug dabei, um zu wissen, dass solche Rollen allzu gerne weitergeschoben werden. Aber da lass ich mir und unserer blutjungen Mannschaft keinen Druck machen. Die Zugänge müssen gestandene Spieler wie Zapotoczny, Meindl, Zach, Smolak, Ibel, Fuchs und Marcinkovic ersetzen. So etwas kann nicht von heute auf morgen funktionieren. Der Entwicklungsprozess wird aus meiner Erfahrung heraus noch drei, vier Jahre dauern, bis diese junge Generation mit 22 bis 27 Jahren dann im besten Fußballeralter ist. Grundsätzlich sehe ich in dieser Saison eine ganze Menge guter Mannschaften in der Landesliga Mitte. Die Spiele werden meist sehr eng und spannend sein.

Zum Start kommt mit dem SC Ettmansdorf gleich ein sehr starker Gegner in die Rautenstadt. Wie blickst du dieser schweren Hausaufgabe entgegen?
Ja, da kommt gleich eine echte Hausnummer und ein richtiger Gradmesser auf uns zu. Ganz viele Trainerkollegen sehen Ettmannsdorf mit im Rennen um die Topplätze – meiner Meinung nach völlig zurecht. Sie sind über Jahre eingespielt, haben fast durchgängig ein Team im besten Alter, sind physisch stark und haben mit Tausendpfund, Vollath, Schmidt, Graf, Wiesner, Koc, Rothut und Huf ein bärenstarkes Grundgerüst.

Bad Kötzting und Weiden werden als die beiden großen Favoriten gehandelt. Gibt es aus deiner Sicht noch andere Teams, die den beiden Meisterschatfsanwärtern Paroli bieten können?
Ettmannsdorf.Und man darf heuer auch einige Aufsteiger nicht unterschätzen, das sind teilweise keine normalen Aufsteiger, sondern ambitionierte Teams mit viel Erfahrung und etlichen höherklassig erprobten Akteuren. Aber ja, Kötzting wird es am Ende wohl machen.


Vervollständige bitte diesen Satz: Ende Mai 2020 hat der TSV Bogen eine gute Saison gespielt, wenn.....
die Jungs in ihrer Entwicklung erneut einen Schritt nach vorne gemacht haben und wir von großen Verletzungen verschont geblieben sind.

Aufrufe: 09.7.2019, 16:55 Uhr
Thomas SeidlAutor