2024-05-08T14:46:11.570Z

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Martin Thomann (vorne) ist nur schwer vom Ball zu trennen. 18 Treffer konnte der Mittelfeldmann schon erzielen. F: Blank
Martin Thomann (vorne) ist nur schwer vom Ball zu trennen. 18 Treffer konnte der Mittelfeldmann schon erzielen. F: Blank

Goalgetter a. D. - »War einfach sch...e von mir«

Titelrennen in der Bayernliga Nord: Aubstadts bester Torschütze Martin Thomann (24) muss nach einer roten Karte in Neumarkt die nächsten Spiele zusehen

Das Titelrennen in der Bayernliga Nord elektrisiert die Fans. Weder die DJK Gebenbach noch der TSV Aubstadt haben sich bisher nach der Winterpause auch nur die kleinste Blöße gegeben, es läuft auf der Zielgeraden auf einen erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen hinaus. Nun müssen die Aubstädter aber einen herben Rückschlag hinnehmen, denn Goalgetter Martin Thomann, der mit 18 Treffern auch ligaweit die Torschützenliste anführt, wird die nächsten Spiele wohl nur zuschauen können. Warum? Der 24-Jährige flog zuletzt in Neumarkt mit glatt Rot vom Platz.

Man merkt Thomann an, dass er auch Tage nach dem Vorfall noch richtig zerknirscht ist. Beim Stand vom 4:1 für seine Aubstädter wurde der kaum zu bremsende Linksaußen wieder einmal von hinten von den Beinen geholt - und hatte dieses Mal aber das Bedürfnis, auf das Foul zu reagieren: "Ich habe mit der flachen Hand meinem Gegenspieler ins Gesicht gefasst. Kein Schlag, und auch nichts Wildes. Mein Gegenspieler hat mir nach dem Spiel signalisiert, dass er kaum etwas gespürt habe. Aber der Schiedsrichter hat es eben als Tätlichkeit gewertet." Thomann weiß, dass die Hand im Gesicht des Gegners eben nichts verloren hat und gibt sich einsichtig: "Das war einfach scheiße von mir. Ich habe damit der Mannschaft geschadet und mit selbst auch." Wie lange Aubstadts personifizierte Torgarantie passen muss, steht noch nicht fest, aber mit zwei bis drei Partien rechnet der 24-Jährige schon. Und das nun ausgerechnet in der heißen Phase, der "Crunch Time" in der Bayernliga Nord. Kopf an Kopf pflügen die DJK Gebenbach und der TSV Aubstadt durch die Liga. Beide haben in der Frühjahrsrunde noch keinen einzigen Zähler abgeben müssen. Warum das Pendel am Ende Richtung Aubstadt ausschlägt? Die Gier nach Erfolg soll`s richten: "Wir wollen es unbedingt! Wir sind als Mannschaft noch näher zusammengerückt, nachdem wir zweimal knapp gescheitert sind."

Martin Thomann: »Schweinfurt ist für mich ein Verein, den ich nie abschreiben werde.«

Und es passt je eigentlich alles zusammen in diesem Jahr für "Abscht". Erst 20 Gegentreffer musste der TSV hinnehmen - Liga-Topwert! Die Offensive ist mit das Feinste, was die Nord-Staffel zu bieten hat. Angeführt von Thomann haben die Grabfelder bislang 68 Mal das Netz wackeln lassen - nur, wie könnte es anders sein, Gebenbach hat drei Treffer mehr erzielt und kann in der Hinsicht Schritt halten. "Wir haben den direkten Vergleich für uns entschieden, haben daher alles selbst in der Hand", macht Thomann sich und seinen Kollegen Mut. Seinen Vertrag bei den Grabfeldern hat der selbständige Versicherungskaufmann aus Dittelbrunn vor den Toren Schweinfurts unlängst um zwei weitere Jahre verlängert. "Ich fühle mich einfach unglaublich wohl in Aubstadt." In die Regionalliga soll es gehen für den 24-Jährigen und den TSV, das ist das klare Ziel. Und wenn`s wieder nicht klappt? Davon geht Martin Thomann nicht aus. Der 24-Jährige lebt und arbeitet allerdings in Schweinfurt, wäre da eine Rückkehr zum FC 05, für den er bereits vor seiner Aubstädter Zeit die Schuhe schnürte, nicht naheliegend? "Schweinfurt ist für mich ein Verein, den ich nie abschreiben werde. Ich habe aber gerade meinen Vertrag verlängert und bin fest davon überzeugt, dass wir den Sprung in die Regionalliga dieses Mal direkt packen." Aktiv dazu beitragen kann er erst einmal nicht. In den nächsten Partien bleibt ihm außer Daumendrücken nicht viel anderes übrig. Und das wurmt ihn selbst am meisten.


Aufrufe: 03.4.2019, 13:31 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor