2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview

Interview mit Stefan Hafner

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FuPa Interview mit Stefan Hafner,Trainer vom Ost-Bezirksligisten TSV Frauenau. Hafner coacht den TSV Frauenau (6km von Zwiesel entfernt) seit 2005 und schaffte 2007 in souveräner Manier den Aufstieg in die Bezirksliga, welche die "Auerer" auch in der abgelaufenen Saison mit Bravour meisterten und vorzeitig und für viele "Insider" doch überraschend früh in "trockene" Tücher brachten. Als Aktiver spielte der 33-jährige Sportlehrer u.a. bei den Landesligisten Riedlhütte, Schalding, Post-Süd Regensburg und Deggendorf als torgefährlicher Stürmer, ehe ihm 2003 eine schwere Knöchelverletzung zum vorzeitigen Ende seiner erfolgreichen Laufbahn zwang. Link zum Interview
FuPa Interview mit Stefan Hafner (Spieler vom TSV Frauenau)

Redaktion Bayerwald: Thomas Seidl im Gespräch mit Stefan Hafner

FuPa: Stefan, für viele "Insider" schaffte der TSV Frauenau im abgelaufenen Spieljahr frühzeitig und ohne eigentlich jemals richtig in Gefahr zu kommen den Ligaerhalt in der Bezirksliga. Hättest Du das erwartet?

Hafner: Es war insgeheim schon mein Ziel nach dem Aufstieg 2005 von der Kreisklasse in die Kreisliga der Mannschaft ein Jahr zur Konsolidierung zu gönnen und dann in die Bezirksliga aufzusteigen. Dieses Ziel konnten wir 2007- genau im Zeitplan - realisieren. Da uns jedoch Torjäger Franz Kuchler in Richtung Zwiesel verlies und wir zu diesen Zeitpunkt mit Franz Hartl und Tobias Lange nur zwei vollkommen unerfahrene, junge Stürmer hatten, mutssten wir uns zwangsläufig auf eine sehr schwierige Situation einstellen. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment aussprechen, wie sie sich trotz allen in diese Saison kämpfte und entgegen der Erwartungen frühzeitig den Klassenerhalt schaffte. Dass die Mannschaft das Potential dazu hat, war mir bewusst, aber bei so vielen jungen Spielern kann man schnell einmal in einen Negativ-Strudel geraten und nervös werden. Dass wir unsere Tiefen überwunden haben und sicherlich daraus gelernt haben stimmt mich zuversichtlich.

FuPa: In Frauenau wird ja im Gegensatz zu vielen anderen Clubs in der Bezirksliga nur auf Spieler aus dem eigenen Ort gesetzt. Ist das die Vereinsphilosophie oder hat Frauenaus so ein großes Potential an eigenen Spielern?

Hafner: Einerseits ist es sicherlich eine aufgezwungene Vereinsphilosophie. Im Gegensatz zu den anderen großen Vereinen verfügt der TSV über keinerlei finanzielle Mittel um gestandene Spieler zu verpflichten. Trotz alledem haben sich alleine schon durch die Attraktivität der Spielklasse verschiedene Spieler angeboten. Anderseits haben wir größtes Interesse nachhaltig erfolgreichen Fußball in Frauenau spielen zu können und dazu müssen wir auf das Spielermaterial setzen dass wir im Verein zur Vefügung stehen haben. Ein großes Plus gegenüber anderen Mannschaften ist sicherlich unser Zusammenhalt. Wir haben 6,7 junge Spieler im Team,deren Väter schon erfolgreich für den TSV spielten, Spieler die auch dem Verein im Falle eines Abstiegs nicht verlassen würden. Solche Typen sind das Kapital jedes kleinen Vereines und wie kurzlebig der zusammengekaufte Erfolg sein kann hat man ja in den vergangen Jahren immer wieder erlebt.

FuPa: Was hat sich beim TSV Frauenau personell getan?

Hafner: Aus den eben genannten Gründen gar nichts. Für den im Winter gekommenen und nun wieder gegangen Andreas Wellich kommt Muzzafer Er nach langer Verletzungspause wieder zurück, und für Libero Klaus Fuchs (Karriere-Ende) ist Christoph Ebner von seinen Auslands-Aufenthalt zurück. Markus Kuhlmann und Thomas Kißlinger kommen aus der A-Jugend wund werden sich mit Sicherheit über kurz oder lang im Team festbeißen.

FuPa: Welche Prognose gibst Du für die kommende Spielsaison ab? Wer sind die Favoriten, was traust Du Deiner Mannschaft zu?

Hafner: Obwohl die zweite Saison mit Sicherheit schwieriger werden wird, traue ich meiner Mannschaft den Klassenerhalt zu. Wir haben uns in der abgelaufenen Saison enorm weiterentwickelt und viele Spieler haben ihr Potential noch nicht ganz ausgeschöpft. In der Spitze werden meiner Meinung nach sicherlich Grainetr und Perlesreut zu finden sein, aber auch Grafenau,Aicha und Regen haben bei der Titelvergabe ein Wörtchen mit zu reden.

FuPa: Wie lauten Deine persönlichen Ziele als Trainer? Würde Dich ein höherklassiges Engagement bei Möglichkeit reizen?

Hafner: Der TSV Frauenau ist ja mein Heimatverein. Die Vereinsphilosophie mit eigenen, jungen Leuten und ohne Geld und Druck zu arbeiten wurde von mir mitentwickelt. Natürlich wäre es für mich persönlich leichter und meinen Ruf als Trainer zuträglich, wenn wir uns mit 2,3 gestandenen Spielern verstärken würden und in der nächsten Saison vorne mitspielen könnten. Aber das würde bedeuten,dass vielleicht der eine oder andere junge Spieler den Verein verlässt, weil er keine Perspektive in der ersten Mannschaft für sich sieht. Prinzipiell aber könnte ich mir schon vorstellen in einem Verein zu arbeiten, bei dem mir bei der Zustammenstellung des Kaders mehr Möglichkeiten geboten werden, sei es durch eine gesunde Jugendarbeit oder eben mit finanziellen Mitteln. Allerdings plane ich nach meinem Engagement beim TSV erst einmal eine Pause einzulegen, um mich mehr um meine Familie und meinen kleinen Sohn kümmern zu können.

Aufrufe: 02.7.2008, 00:37 Uhr
Thomas SeidlAutor