2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Bei der Gelb-Roten Karte für Weber haperte es offensichtlich mit der Kommunikation. Foto: sampics
Bei der Gelb-Roten Karte für Weber haperte es offensichtlich mit der Kommunikation. Foto: sampics

TSV 1860: Nach "unsouveränem" Spiel schmilzt der Vorsprung

Rückrundenstart in Nürnberg

Nach dem Remis in Nürnberg herrscht beim TSV 1860 keine gute Stimmung. Zwei Sachen drücken aufs Gemüt: Der unglückliche Spielverlauf sowie der (weiter) geschrumpfte Vorsprung auf Bayern II.

Durch den 2:0-Sieg am Sonntag gegen Aufsteiger VfB Eichstätt (Tore: Feldhahn und Fein) ist der FC Bayern II den Löwen in der Regionalliga zwei Punkte näher auf den Pelz gerückt. Sieben Zähler liegen die Giesinger noch vor dem kleinen großen Nachbarn, der allerdings ein Spiel weniger absolviert hat. Es wird enger im Rennen um den Aufstiegs-Relegationsplatz.

Zumal die Löwen am Samstag beim 2:2 (2:1) gegen die U 21 des 1. FC Nürnbergkeineswegs überzeugten. Vor 17.689 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion (darunter rund 14.000 Fans der Sechziger) verspielte die Mannschaft von Trainer Daniel Bierofka einen 2:0-Vorsprung und konnte am Ende froh sein, wenigstens einen Punkt mit nach München genommen zu haben. Seferings (4.) nach starker Vorarbeit von Kindsvater und Steinhart sowie Mölders per Kopf nach einem Steinhart-Freistoß (27.) hatten die Löwen in Führung gebracht, Engelhardt (42.) und Fuchs (74.) glichen aus. „Wir müssen uns auch an die eigene Nase fassen“, sagte Jan Mauersberger mit süß-saurer Miene.

Mit der eigenen Nase meinte der Routinier speziell die Minuten vor dem Pausenpfiff: „Da müssen wir einfach abgezockter, erwachsener spielen. Hier haben wir noch Lernbedarf.“ Der oft unsicher wirkende Rechtsverteidiger Eric Weeger ermöglichte Nürnbergs Engelhardt mit einem zu kurz geratenen Rückpass den Anschlusstreffer, nach der Pause vergab Mölders frei vor dem Nürnberger Torwart leichtfertig den dritten, möglicherweise entscheidenden Treffer (55.). Mauersbergers „auch“ bezog sich auf die Szenen um die 66. Minute, als Kapitän Felix Weber, zuvor wegen Meckerns verwarnt, mit einer umstrittenen Ampelkarte vom Feld musste.

1860: Ärger gab‘s auch auf der Rückfahrt im Entlastungszug

„Das war äußerst unglücklich vom Vierten Offiziellen“, kritisierte Trainer Bierofka. „Erst sagt er zu Felix: ‚Geh’ rein!‘ Dann beordert er ihn wieder zurück. Und als dann der Schiedsrichter fragt, ob er auf dem Platz gewesen sei, bejaht er das. Dabei stand er maximal zwei, drei Meter auf dem Feld, hat nicht ins Spiel eingegriffen.“ Mauersberger konnte es kaum fassen: „Das ist nicht nur unsouverän gelöst. Eigentlich gibt es dafür Worte. Aber wenn ich die sage, darf ich das nächste Spiel wahrscheinlich auch nicht spielen.“

Mit „unsouverän“ war auch die Spielweise der Löwen in Unterzahl treffend beschrieben. Konstruktives war nun gar nicht mehr zu sehen, während die jungen Nürnberger den Ball laufen ließen und durch den sehenswert ins Kreuzeck platzierten Kopfball des Ex-Löwen Alexander Fuchs zum verdienten Ausgleich kamen. Nicht nur für die Fans war’s ein Stimmungsdämpfer. Auch Verletzungs-Rückkehrer Simon Seferings war bedient. „Startelf-Einsatz und gleich ein Tor, klar ist das schön“, sagte der 22-jährige Rheinländer. „Aber ehrlich gesagt wäre es mir lieber gewesen, ich hätte nicht getroffen und wir hätten dafür gewonnen.“ Ärger gab’s auf der Rückfahrt aus Nürnberg im extra eingerichteten Entlastungszug. Laut Polizei traf ein Fan einen anderen mit einer Flasche am Kopf. Die Verletzungen seien glücklicherweise nicht schwer, hieß es, der Werfer habe bislang noch nicht ermittelt werden können.


Aufrufe: 026.2.2018, 09:39 Uhr
Ludwig Krammer und Florian Fussek - tzAutor