2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der verletzte Timo Gebhart fieberte vom Spielfeldrand mit.  F: MIS / Renate Feil/M.i.S.
Der verletzte Timo Gebhart fieberte vom Spielfeldrand mit.  F: MIS / Renate Feil/M.i.S.

So ehrlich äußert sich Gebhart über sein 1860-Aus - und er gibt ein Versprechen

Kein neuer Vertrag

Der TSV 1860 München hat bestätigt, dass der auslaufende Vertrag mit Mittelfeldspieler Timo Gebhart nicht verlängert wird. Nun hat sich Gebhart dazu geäußert.

München - Für viele Anhänger des TSV 1860 München war es natürlich ein Schock, dass der Verein mit dem Fan-Liebling Timo Gebhart nicht verlängern will. Der Mittelfeldspieler bewies in der Regionalliga immer wieder, dass er für Höheres berufen ist, als die vierte Liga. Doch er hatte auch mit Verletzungen zu kämpfen. „Dem Verein ist das Risiko offenbar zu groß. Timo und ich sehen das natürlich etwas anders. Aber gut, dann trennt man sich eben. Wunderbar. Aus. Dankeschön“, so der Berater Matthias Imhof und fügte an: „Es gibt kein neues Angebot, nicht mal ein extrem leistungsorientiertes.“ Wie Gebhart sich fühlt („Das Aus trifft in sehr“ - Berater Imhof), hat der 29-Jährige jetzt in der BILD verraten.

"Wir hätten eine Lösung gefunden. Es fühlt sich einfach komisch an, ist ein krasses Gefühl, wenn man weiß, nicht mehr für den Verein, bei dem man Profi wurde, spielen zu dürfen“, sagt Gebhart. Da schwingt anscheinend Wehmut mit. Denn der Ballkünstler wollte noch einmal voll durchstarten: „Dabei wollte ich nach meiner Verletzung nochmals allen zeigen, dass ich es kann."

„Im Sommer hat man mich gebraucht“

Von seinem Aus erfuhr er nicht vom Verein, sondern von seinem Berater. „Den Anruf von Günther Gorenzel habe ich verpasst. Da habe ich Mittagsschlaf gehalten“, sagt der Spielmacher. Die Enttäuschung Gebharts ist zwischen den Zeilen zu lesen. „Im Sommer hat man mich gebraucht, ich bin für 1860 in die Regionalliga. Ich war fit, es wurde von Spiel zu Spiel besser, ich hatte unheimlich viel Spaß“, so der Ex-Bundesliga-Profi. Als er sich dann beim Spiel gegen Ingolstadt am 1. September verletzte, begann für ihn, wie er sagt, „der Horror“.

Während er an seinem Comeback arbeitete, bekam seine Freundin Nina eine Tochter, die elf Wochen zu früh auf die Welt kam. Für Gebhart selbst eine „harte Zeit“ mit einem Wermutstropfen: „Wenn ich aber jetzt meine Kleine auf dem Arm habe, kann ich für einige Momente alles vergessen.“ Seine Verletzung verheilte nicht so, wie er sich vorgestellt hatte. Die Aufstiegsspiele gegen Saarbrücken musste der 29-Jährige von außen anschauen. „Ich habe immer an mich geglaubt, wollte unbedingt Relegation spielen. Es hat leider nicht gereicht.“

„Das war Gänsehaut pur“

Der Publikums-Liebling verrät auch noch, was er bei den Löwen nicht vergessen wird. „Definitiv die Fans. Die haben mich beim Aufstieg gefeiert, dabei habe ich ja gar nichts beitragen können. Das war Gänsehaut pur“, sagt der Herzenslöwe. Die Feier in Giesing werden sowohl Spieler als auch Fans noch lange in Erinnerung behalten. Außerdem gibt der Offensivmann ein Versprechen. „Ich werde niemals aufgeben. Ich fahre jetzt schon wieder trotz Schiene Fahrrad. Ich werde stärker zurückkommen als je zuvor. Ich bin noch lange nicht am Ende meiner Karriere. Es wird sich eine Tür öffnen.“

Wer weiß, vielleicht werden die Fans Gebhart irgendwann wieder sehen - doch höchstwahrscheinlich wird er gegen die Löwen spielen. Erst dann wird sich herausstellen, ob sein Aus bei 1860 die richtige Entscheidung war.

Aufrufe: 08.6.2018, 08:40 Uhr
Münchner Merkur / tz / Andreas KnoblochAutor