2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Drei Frontmänner des Münchner Fußballs: Haching-Trainer Claus Schromm (50), Sebastian Hoeneß (37, Bayern II) und Löwen-Coach Daniel Bierofka (40). Marcus Schlaf
Drei Frontmänner des Münchner Fußballs: Haching-Trainer Claus Schromm (50), Sebastian Hoeneß (37, Bayern II) und Löwen-Coach Daniel Bierofka (40). Marcus Schlaf

Daniel Bierofka: „Türkgücü kann zum Konkurrenten werden“

Trainergipfel zum Start der 3. Liga - Bierofka, Schromm und Hoeneß

Der TSV 1860 eröffnet die Saison der 3. Liga am Freitag. Daniel Bierofka (TSV 1860), Sebastian Hoeneß (FC Bayern II) und Haching-Coach Claus Schromm über den Klassenerhalt, Jammern und die Konkurrenz.

München - Beinahe wäre aus dem Dreier- ein Zweiergipfel geworden. Die Kalender der Klubs sind vollgepackt in der Saisonvorbereitung: Trainingslager, Testspiele, Fototermine… Fast ein Wunder, dass sich die Trainer der drei Münchner Drittligisten auf einen Termin einigen konnten – bis ein kurzfristig angesetztes Testspiel in Tirol für ungewollte Spannung sorgte.

Daniel Bierofka (TSV 1860) und Sebastian Hoeneß (FC Bayern II) hatten längst Platz genommen in der Harlachinger Einkehr, die in der neutralen Zone der drei Kontrahenten liegt. Dann jedoch kam die Meldung: Stau auf der A 8. „Die Autobahn meint es nicht gut mit mir“, teilte Haching-Coach Claus Schromm per WhatsApp mit, konnte sich aber – wie immer – auf seinen Präsidenten verlassen. Manni Schwabl machte die Elefantenrunde zur Chefsache, drückte aufs Gaspedal – und sorgte als Chauffeur dafür, dass der Trainergipfel vollständig und nur mit einer halben Stunde Verspätung beginnen konnte. Der Laune der drei Fußballlehrer war das nicht abträglich, wie unser Interview zeigt.

Der TSV 1860 eröffnet die Saison mit einem Freitagabendspiel gegen Preußen Münster. Sitzen da auch die Trainer der Konkurrenz vor dem Fernseher?

Sebastian Hoeneß (FC Bayern II): Ja, wenn es zeitlich passt, ist das sehr, sehr gut möglich.

Claus Schromm (Haching-Coach): Live wird’s schwierig bei mir – wir sind da schon im Hotel in Kaiserslautern, wo wir am Samstag spielen. Aber es gibt ja auch andere Möglichkeiten.

Die Löwen jammern ziemlich rum mit ihrem Kader, sehen sich selbst als Abstiegs…

Daniel Bierofka (TSV 1860): Moment! Wo bitte jammern wir denn rum? Und wer redet vom Abstieg?

Das oft wiederholte Ziel heißt Klassenerhalt.

Bierofka: Das ist doch was anderes, das hat mit Jammern nix zu tun.

Wie sieht denn die Konkurrenz die zum Sparen gezwungenen Sechziger?

Schromm: Nicht so dramatisch. Ich glaube, dass sie stärker sind als viele denken.

Ist Bayern II als Aufsteiger die große Unbekannte?

Bierofka: Ich kenne die Mannschaft noch relativ gut. Mir war klar, dass sie mit der Qualität irgendwann den Sprung in die Dritte Liga schaffen werden.

Sind die kleinen Bayern eine Bereicherung für die Liga?

Schromm: Auf jeden Fall! Für uns ist es noch mal ein Derby mehr, alleine schon deshalb.

Bierofka: Fußballerisch werden sie eine der besten Mannschaften der Liga sein. Man muss halt schauen, wie schnell sich die Talente an die Härte gewöhnen.

Mit welchen Zielen gehen Sie jeweils in die Saison?

Hoeneß: Wir bleiben eine Ausbildungsmannschaft. Die Entwicklung wird in der neuen Liga beschleunigt, deshalb wollen wir die Klasse halten, auch wenn sich das als Ziel aus der Sicht einer Bayern-Mannschaft nicht schön anhört. Wir wollen unsere Talente fördern und fordern.

„Fußballerisch wird Bayern II mit das Beste sein“ sagt 1860-Coach Daniel Bierofka.

Bierofka: Wenn wir als Team auftreten, auf dem Platz und drum herum, dann haben wir eine Chance. Was uns extrem weh tut, sind die Verletzungen von Quirin Moll, Semi Belkahia, Nico Karger und Stefan Lex. Wir müssen eine Million einsparen und konnten kaum reagieren. Dafür haben wir ein paar Talente hochgezogen. Die Jungs kommen aber aus der Bayernliga und brauchen Zeit, um sich zu akklimatisieren.

Haching braucht man ja nicht zu fragen, im dritten Jahr 3. Liga, oder?

Schromm: Für einen relativ kleinen Verein wie Haching ist es immer frech, wenn wir sagen, wir wollen aufsteigen. Aber wir haben ja auf Dauer keine andere Wahl. Also sage ich: Bis in spätestens zwei, drei Jahren wollen wir oben sein.

Bierofka: Haching kann auf jeden Fall vorne mitspielen. Das stabile Fundament wurde sinnvoll verstärkt. Jannick Bandowski ist ein herausragender Spieler – ich kenne ihn noch von 1860. Und Stephan Hain ist immer für 15 bis 20 Tore gut.

Für Sie ist alles neu, Herr Hoeneß. Mussten sie lange überlegen, als das Angebot kam, als letztjähriger U 19-Coach das Abenteuer 3. Liga zu leiten?

Hoeneß: Nein, ich habe eine Nacht drüber geschlafen und am nächsten Tag zugesagt. Es ist eine große Herausforderung, an die ich optimistisch herangehe.

Ist Ihr Name eine Bürde?

Hoeneß: Ich kenne das nicht anders. Dass der Name ein Stück weit Erwartungen hervorruft und manchmal auch Vorbehalte, ist für mich nichts Neues. Jetzt wird es durch die erhöhte Aufmerksamkeit noch mal mehr, aber das macht mir nichts. Ich empfinde es nicht als Bürde.

Ist es ein Vorteil, dass es weder Ihr Vater Dieter noch Ihr Onkel Uli mal als Trainer gearbeitet haben?

Hoeneß: Wie gesagt: Ich gehe entspannt damit um. Der Vergleich mit meinem Vater als Spieler hinkt eh. Er war über 1,90 Meter und kopfballstark – ich bin deutlich kleiner und war eher kopfballschwach.

Sie kennen das auch, wenn man mit dem Vater verglichen wird, Herr Bierofka…

Bierofka: Mein Papa war jetzt außerhalb Münchens nicht ganz so berühmt. Es war im Rahmen des Möglichen, ihn zu übertreffen, was die Anzahl der Erst- und Zweitligaspiele angeht – und das hab ich dann auch geschafft. Trotzdem ist es nie ganz leicht, wenn man einen bekannten Namen mitbekommt. Es ist einfach so, dass die Leute vergleichen. Früher war ich der Sohn von, irgendwann war es der Vater von. Das hat sich dann gedreht.

Apropos Familie. Haching hat schon nach wenigen Wochen wieder einen Hoffnungsträger verloren, den Stürmer Arne Naudts. Der Grund: Heimweh.

Schromm: Das Thema Heimweh kam von der Familie Naudts vor dem Testspiel gegen Ulm auf. Wir saßen nach der Partie mit Arne, der Ehefrau und dem Kind zusammen und haben die Situation besprochen. Unmittelbar, nachdem wir uns auf eine Vertragsauflösung geeinigt hatten, war das Kind, das zuvor genörgelt und geschrien hatte, abrupt ruhig. Schade, weil wir so einen Spielertypen noch nicht hatten. Aber da geht der Mensch vor. Das Kind hat gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war.

„In spätestens zwei, drei Jahren wollen wir hoch“ - Haching-Trainer Claus Schromm.

Haching hätte ja jetzt Geld, um noch mal auf dem Transfermarkt zuzuschlagen. Was ändert sich für Sie durch Hachings Börsengang?

Schromm: Unser Präsident hat immer gesagt, dass wir andere Wege gehen müssen. Wir brauchen Eigenkapital, können nicht ständig Schulden anhäufen. Jetzt sind die nächsten Jahre durchfinanziert, das hatten wir in Haching noch nie. Und wer unseren Präsidenten kennt, der weiß, dass er erst Ruhe geben wird, wenn wir in der 2. Liga sind.

Ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man sich auch als Trainer ein Aktienpaket sichert?

Schromm: Ich investiere seit zwölf Jahren in Haching, das muss reichen (lacht).

Würden Sie Aktien vom Lokalrivalen kaufen, Herr Bierofka?

Bierofka: Wenn, dann werde ich gleich Mehrheitsgesellschafter (alle lachen).

Wird man als Löwe ein bisschen neidisch, wenn man sieht, was in Haching vorangeht?

Bierofka: Ich find’s gut, dass Haching solche Wege geht, dass Manni Schwabl kreativ ist. Was uns angeht, müssen wir halt schauen, dass wir unseren eigenen Laden in den Griff kriegen. Klar war es extrem in den letzten Wochen. Ich bin froh, dass die Mitgliederversammlung vorbei ist. Die Fakten liegen auf dem Tisch. Jetzt gilt es, das Beste draus zu machen.

Wie schaut man denn bei Bayern auf Sechzig?

Bierofka: Gar nicht…

Hoeneß: Doch schon – mit Interesse. Es ist nicht so, dass man sich darüber lustig macht.

Drei Vereine, drei besondere Merkmale: Bayern hat das Geld, Haching die Ruhe, Sechzig die Fans. Unterschreiben Sie das?

Bierofka: Andere Vereine wären tot gewesen nach einem Doppelabstieg, Sechzig ist erst wieder ein bissl zum Leben erwacht, das macht die Einzigartigkeit aus.

Bayern nutzt das vorhandene Geld nicht in dem Maße für den Drittligakader, wie man es vermuten würde. Warum?

Hoeneß: Weil wir im besten Fall unsere eigenen Talente spielen lassen wollen. Das wäre ein Bruch mit unserer Philosophie, wenn wir jetzt 23- oder 24-Jährige verpflichten würden.

Wie kam es zur Verpflichtung des Neuseeländers Sarpreet Singh?

Hoeneß: Er ist uns bei der U 20-WM in Polen aufgefallen. Auch im Männerbereich hat er schon sehr starke Spiele abgeliefert. Ich hoffe, er wird uns als offensiver Mittelfeldspieler schnell helfen, aber wir müssen ihm Zeit zugestehen, er kommt schließlich vom anderen Ende der Welt. Unser oberstes Ziel ist, Spieler auszubilden. Nachdem viel Geld in den Campus investiert wird, ist schon die Erwartung da, dass was zurückkommt. Aber es gibt da keine festen Quoten.

Bayern darf nicht aufsteigen, 1860 schaut nach unten, nur Haching denkt mittelfristig an Aufstieg. Inwieweit ist der Gewinn der Münchner Stadtmeisterschaft ein erstrebenswertes Alternativziel?

Bierofka: Auch für einen Derbysieg gibt es nur drei Punkte. Klar wiegen drei Derbypunkte für den Moment viel, aber mir geht es in erster Linie darum, nach dem 38. Spieltag über dem Strich zu stehen.

Herr Hoeneß, gibt es beim FC Bayern eine interne Vorgabe, dass man die Derbys gegen 1860 nicht zu verlieren hat?

Hoeneß: Von so einer Vorgabe weiß ich nichts. Ich bin mir aber sicher, dass es sehr gerne gesehen wird, wenn die Derbys gewonnen werden.

Und Sie, Herr Bierofka, haben Sie noch eine Rechnung aus der Regionalliga-Saison offen?

Bierofka: Nein, so was gibt’s bei mir nicht. Das ist schon so lange her… Wir haben zwar beide Derbys verloren, sind aber aufgestiegen – tauschen hätte ich da nicht wollen. Absehen davon hab ich als U 21-Trainer auch ein paar Derbys gewonnen. Wenn man gewinnt, klopfen sie dir dann eine Woche auf die Schulter. Wenn du verlierst, machst du besser einen Bogen um den Bäcker. Das ist ganz normal. Auch in meinem Umfeld gibt es den einen oder anderen Bayern-Fan – dann kriegst du eben ein paar Sprüche reingedrückt, aber das Leben geht danach trotzdem weiter.

Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass in einem Jahr vier Münchner Drittliga-Trainer am Tisch sitzen. Verfolgen Sie, was bei Türkgücü passiert?

Bierofka: Gar nicht. Wenn sie es gut machen, haben sie es verdient hochzukommen. Wenn man allein sieht, wen die in der Vorbereitung alles weggeschossen haben. Man hört auch, dass im Hintergrund viel investiert wird und auch schon für die 3. Liga Sponsoren da wären. Ich spreche bewusst im Konjunktiv, weil ich es nicht genau weiß. Es kann sein, dass sie relativ schnell auch zu einem Konkurrenten werden. Aber warum soll ich mich mit Türkgücü beschäftigen? Ich hab genug selber zu tun – und der Claus und der Basti wahrscheinlich auch.

Schromm: Ich sehe es ähnlich wie der Biero. Noch sind sie eine Liga unter uns. Es kann aber sein, dass wir uns nächstes Jahr damit beschäftigen sollen, müssen, dürfen. Spannend dürfte schon die Frage werden, wer dann wo spielt. Ob die dann alle ins 60er-Stadion reinpassen…

Bierofka: Dann müssten wir nicht mehr so weit fahren (lacht). Und für den Reiner Maurer wäre hier am Tisch auch noch Platz. Nur terminlich dürfte es schwierig werden.

Es soll ja Leute geben, die die 3. Liga nicht so intensiv verfolgen. Können Sie denen Ihren Fußball in zwei, drei Sätzen erklären?

Hoeneß: Wir wollen auch in der 3. Liga Fußball spielen und uns nicht von der körperlichen Gangart abschrecken lassen. Natürlich ist alles auch immer abhängig vom Gegner. Trotzdem ist unser Ziel, Situationen fußballerisch zu lösen und gegen den Ball mutig und forsch aufzutreten.

Schromm: Wir wollen auch die Kugel haben – möglichst lange und möglichst oft (lacht). Das will aber jeder irgendwie. Schön wäre, wenn wir unser Offensivspiel, das ganz ordentlich ist, die ganze Saison hinweg durchziehen. Defensiv wollen wir ein bisschen variabler sein von der Grundordnung her. Schwerpunkt ist und bleibt aber der Ballbesitz. Und ich glaube, die neue Abstoßregel könnte höchst spannend werden, vielleicht den Fußball sogar verändern. (Anm d. Red: War der Ball bei alter Auslegung erst im Spiel, wenn er außerhalb des Strafraums berührt wurde, ist es dem Torhüter künftig erlaubt, seinen Mitspieler im Strafraum anzuspielen. Die gegnerischen Spieler müssen jedoch weiterhin außerhalb stehen. Die Regel soll dazu führen, dass das Spiel ruhiger aufgebaut werden kann).

Bierofka: Was den Ballbesitz angeht, waren wir ja beide letztes Jahr vorne dabei – Haching laut Statistik Vierter, glaube ich, wir Fünfter. Ich denke, wir haben eh schon versucht, mehr Fußball zu spielen als andere. Ich möchte aber unseren Fußball nicht an einer einzigen Komponente aufhängen, sondern sehe ihn als ganzheitlichen Komplex. Wir sind in der 3. Liga, da gibt es immer was zu werkeln – ob mit Ball oder ohne Ball. Du kannst dich in jeder Facette des Spiels verbessern. Auch beim Thema Gegenpressing können wir zulegen.

Ist die Liga aus Ihrer Sicht noch stärker besetzt als letztes Jahr?

Hoeneß: Das müssen meine beiden Kollegen beantworten.

Schromm: Gut, dann fange ich mal an. Also, ich denke, dass die Liga noch mal einen Sprung nach vorne gemacht hat – schon was die Attraktivität der Absteiger und Aufsteiger angeht. Das sind sieben neue, wirklich spannende Mannschaften. Mannheim – puh! Magdeburg – ojojojo! Das wird auch wieder lustig. Nee, wirklich: Da sind einige absolute Highlights dabei. Es wird heiß!

Bierofka: Ich sehe es genauso. Allein durch die Absteiger ist noch mal Qualität dazugekommen. Letztens bin ich gefragt worden, wen ich als Aufsteiger tippe – was willst du da antworten? Da kannst du ja zehn Mannschaften nennen…

Schromm: …und wenn du einen triffst, bist du eh super.

Bierofka: Da kannst du genauso gut würfeln. Es sind sooo viele Mannschaften, die sich auf Augenhöhe bewegen. Man hat ja schon letzte Saison gesehen, wie eng die ganzen Spiele sind. Jede kleinste Kleinigkeit kann Spiele entscheiden. Es bricht auch keiner finanziell so aus dem Rahmen, dass man sagen würde: Okay, die haben jetzt eine Überüberübermannschaft, die man nicht mehr schlagen kann. Gibt’s in der Liga nicht. Wie Jena letztes Jahr: Die waren praktisch tot – dann gewinnen sie sechs der letzten sieben Spiele und arbeiten sich unten raus. Du kannst dir in dieser Liga nie sicher sein, kannst nie abschalten. Erst waren wir Zwölfter, plötzlich Fünfter – und am Ende wären wir beinahe abgestiegen.

Wie wertvoll ist es, Erfahrung in dieser Liga gesammelt zu haben? 1860 ein Jahr, Haching seit dem Wiederaufstieg zwei.

Bierofka: Es gibt ja eine Statistik, dass wir in der letzten Saison nach Jena die wenigsten Spieler mit Profi-Erfahrung hatten. Und jeder Einsatz in der 3. Liga tut den Spielern gut. Allein vom Wissen her, wie der Fußball dort abläuft. Ich denke gerade an Jungs wie Herbert Paul, Efkan Bekiroglu oder Marius Willsch. Den Reifeprozess durch dieses eine Jahr merkt man einfach – da sind wir jetzt einen Schritt weiter.

„Ich habe keinen Masterplan für meine Karriere“ - Bayern II-Coach Sebastian Hoeneß.

Schromm: Wie der Biero sagt: Eine Saison hat 38 Spiele – und je mehr man davon in den Beinen hat, desto besser. Ein paar Zugänge kommen natürlich auch dazu und bringen ihr Potenzial ein. Wir freuen uns schon, denn wir dürfen gleich mal am Betze anfangen…

Bierofka: (lacht gequält) Ist doch schön! Da waren wir letztes Jahr auch gleich als Aufsteiger (Endstand 0:1).

Schromm: Es ist, wie es ist. Selten kommt ein Gegner mal zum richtigen Zeitpunkt.

Und Bayern lässt sich als Aufsteiger einfach mal überraschen, oder?

Hoeneß: Natürlich bereiten wir uns auf alle Gegner akribisch vor. Aber es stimmt schon, die wenigsten von uns haben Erfahrung in der 3. Liga gesammelt. Dafür können wir vielleicht unbekümmert an die Sache rangehen. Das ist jetzt zwar ne Floskel, aber in der 3. Liga wird auch nur Fußball gespielt. Wir müssen uns drauf freuen, es positiv angehen – auch wenn es mit Sicherheit eine fordernde Liga ist.

Zum Abschluss bitten wir die Herren noch, den folgenden Satz zu ergänzen: In fünf Jahren bin ich…

Hoeneß: Ich hab keinen Masterplan. Hatte ich nie und bin auch ganz gut gefahren damit. In fünf Jahren, was bin ich da wohl…? (überlegt)

Schromm: In fünf Jahren hab ich mein Projekt Unterhaching hoffentlich beendet. Ich gebe genauso wie der Präsident bis dahin keine Ruhe.

Das heißt, Sie sind bis dahin aufgestiegen und in der 2. Liga eta­bliert?

Schromm: Kann man doch mal so stehen lassen, finde ich.

Und Sie, Herr Bierofka?

Bierofka: Bei uns weiß ich ja nicht mal, was in fünf Wochen ist – wie soll ich dann sagen, was in fünf Jahren ist (alle lachen schallend). Ich hoff’, ich leb noch in fünf Jahren.

„Ich hoff’, ich leb noch in fünf Jahren…“ - TSV 1860 Coach Daniel Bierofka über langfristige Pläne.

Interview: Uli Kellner und Ludwig Krammer

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Aufrufe: 018.7.2019, 11:40 Uhr
Münchner Merkur / Uli Kellner / Ludwig KrammerAutor