2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Einer steht, drei springen: Während die Wiesbacher Lukas Paulus (links) und Marcel Jung (rechts) sich in der Luft an Tobias Bräuner abarbeiten, bleibt Marcell Öhler bodenständig.
Einer steht, drei springen: Während die Wiesbacher Lukas Paulus (links) und Marcel Jung (rechts) sich in der Luft an Tobias Bräuner abarbeiten, bleibt Marcell Öhler bodenständig. – Foto: Steven Mohr

TSG holt Rückstand auf

SPIELBERICHT OBERLIGA RHEINLAND-PFALZ/SAAR +++ Pfeddersheimer kommen beim Gastspiel in Wiesbach mit Moral zum Punktgewinn

Wiesbach. Zeitweise wähnte ich Daniel Wilde im falschen Film. Da machte seine Mannschaft doch 70 Minuten ein richtig tolles Spiel und hätte die Partie beinahe doch verloren. Die Ironie des 2:2 (0:2) der TSG Pfeddersheim bei Hertha Wiesbach war jedoch, dass die Rheinhessen in einer Phase vollkommener Überlegenheit nahezu aus dem nichts mit 0:2 in Rückstand gerieten, dann aber in den letzten zehn, 15 Minuten vor dem Ende trotzabnehmender Kräfte das 2:2 über die Zeit retteten. „Ich bin stolz auf die Moral meiner Mannschaft. In früheren Phasen der Saison wären wir nach dem 0:2 auseinandergefallen, aber wir haben unsere Spielweise geduldig fortgesetzt und uns damit wenigstens mit einen Punkt belohnt“, bilanzierte Wilde.

Von der Spielanlage her hatten die Pfeddersheimer gegen tief stehende Gastgeber die nur auf Konter über ihren pfeilschnellen und schwer zu verteidigenden Stürmer Ruddy Mpassi setzten, viel Ballbesitz, machten aber zunächst zu wenig daraus. Dazu kam, dass die Herthaner ihren einzigen Angreifer zweimal entscheidend anspielen konnten. In der zehnten Minute rückte Fabio Schmidt nicht schnell genug aus der Abwehrkette nach vorn, wodurch die Wiesbacher alle Zeit der Welt hatten und die präzise Flanke auf Mpassi war für die Innenverteidiger Mathias Tillschneider und Florian Lutz dann nicht mehr zu verteidigen. Auch beim zweiten Treffer des Wiesbachers hatte die Wormser Innenverteidigung das Nachsehen, diesmal hatte Nils Anhölcher an der Mittellinie den Ball verloren und die Wiesbacher schalteten schneller. „Diese Sachen haben wir in der Pause angesprochen und nach der Pause auch besser gemacht“, sah Wilde sein Team nach dem Seitenwechsel den Tick konzentrierter. Und auch nach vorn klappte es nun besser. Etwa als Tobias Bräuner mit seiner Flanke den erst in der Winterpause zu den Pfeddersheimern gestoßenen Reda Chifka fand, der mit einer Kopfball-Bogenlampe ins lange Eck den Wiesbacher Keeper Philip Lück überwand. Bräuner selbst war es dann, der nach einem Diagonalfreistoß von Marcell Öhler den zweiten Ball über die Linie drücken konnte. „Da war das Momentum auf unserer Seite, aber Wiesbach hat umgestellt und in den letzten 20 Minuten einen langen Ball nach dem anderen in Richtung unseres Strafraums geschlagen“, sah Wilde sein Team in der Schlussphase der Partie noch einmal gefährdet. Doch auch die Pfeddersheimer hatten noch einmal durch Anhölcher in der Schlussphase die Chance, sogar drei Punkte mitzunehmen. Letztlich mussten sich dann beide Mannschaft mit dem einen Zähler zufriedengeben. Mit dem kann Wilde auch deshalb ganz gut leben, weil seine Mannschaft nach dem dürftigen Auftakt gegen Dudenhofen diesmal doch wesentlich besser präsentierten. Auch wenn mit Benjamin Himmel und Sebastian Kaster zwei wichtige Säulen zu ersetzen waren.

TSG Pfeddersheim: Diel – Tillschneider, Lutz, Ludwig – Gopko, Schmidt (90. Zolotarev) – Öhler, Bräuner, Kodraliu – Anhölcher (72. Kawabe), Reda (78. Dogui).



Aufrufe: 08.3.2020, 18:04 Uhr
Carsten DietelAutor