2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Kein Vorbeikommen: Der Pfeddersheimer Reda Chkifa (links) wird durch das lange Bein des Ginsheimers Oladimeji Alabi Ladipo gebremst.
Kein Vorbeikommen: Der Pfeddersheimer Reda Chkifa (links) wird durch das lange Bein des Ginsheimers Oladimeji Alabi Ladipo gebremst. – Foto: BK/Axel Schmitz

Kein Risiko vor dem Saisonstart

Ohne Offensiv-Trio bleibt TSG-Angriff bei Generalprobe gegen Ginsheim ein laues Lüftchen

PFEDDERSHEIM. Eine Adduktorenverletzung am linken Bein, „eine Zerrung kurz vorm Riss“, die er sich im Testspiel in Morlautern zugezogen hatte, zwang den Offensivspieler in die Defensive: Sebastian Kaster, bereits in der siebten Saison bei der TSG Pfeddersheim am Ball, musste im letzten Vorbereitungsspiel des Fußball-Oberligisten passen. Ein Einsatz gegen den Hessenligisten VfB Ginsheim im Team von Coach Daniel Wilde kam für den 31-Jährigen nicht infrage. Kaster setzt auf den Faktor Zeit: „Es wird zwar besser, aber ich will kein Risiko eingehen und mich zu früh belasten. Lieber jetzt nicht dabei sein, als mehrere Wochen ausfallen.“

Aber nicht nur Kaster fehlte der TSG im Uwe-Becker-Stadion bei der mit 1:2 (1:0) verlorenen Generalprobe vor knapp 100 Zuschauern. Auch Stürmer Ali Bülbül, der wegen einer Achillessehnenreizung geschont wurde, stand Wilde nicht zur Verfügung. Ebenso Marcel Öhler (Oberschenkelprobleme). Der Pfeddersheimer Sturm war so gegen Ginsheim nur ein laues Lüftchen. David Boateng als Stoßstürmer alleine konnte es nicht richten, trotz Support im zweiten Spielabschnitt durch Reda Chkifa. Wilde bat um Verständnis für seinen überforderten Angreifer: „Boateng mussten wir heute ins kalte Wasser werfen.“
Im Pflichtspielmodus war bereits Torwart Patrick Stofleth, der in der Anfangsphase, als die Dreier-Abwehrkette mit Mathias Tillschneider, Florian Lutz und Christopher Ludwig Orientierungsprobleme hatte, zweimal einen möglichen Rückstand mit starken Paraden verhinderte. Kurz vor der Pause – der ansonsten positiv auffallende Linksfuß Daniel Zolotarev hatte sich zuvor einen kapitalen Abspielfehler geleistet – war Stofleth zum Glück erneut zur Stelle. In der Phase dazwischen lag übrigens die überraschende Führung für die TSG durch Tobias Bräuner. Der Teamkapitän lauerte nach einer Ecke des agilen Benjamin Himmel am zweiten Pfosten – und stand dort genau richtig und köpfte ein (33.). Bei Standards war die TSG torgefährlich.
Die zweite Spielhälfte ohne erkennbare TSG-Chancen wollte Daniel Wilde „mit Blick auf die Spieler, die fehlten, aber zur ersten Elf zählen“, nicht überbewerten. „Substanz und Qualität nach vorne hat gefehlt, wir wurden auch etwas müde“, sah der Trainer sein Team fast nur noch im Rückwärtsgang. Gegner Ginsheim riss zwar im Angriff auch keine Bäume aus, machte aber aus zwei Chancen zwei Tore. Das ist auch eine Qualität. Bis dato hatte Pfeddersheim zwar „überwiegend sauber verteidigt“ (Wilde), beim 1:1 (Mittelstürmer Oliver Kovacic/65.) gab es dann aber einen kollektiven Aussetzer. Das 1:2 (Daniel Thur/81.) war nicht zu verhindern. Ein sehenswerter Freistoß aus 20 Metern ins Tordreieck.
Bis zur Saisonpremiere am Freitag bei Arminia Ludwigshafen muss sich die TSG Pfeddersheim vor allem im Angriff neu erfinden. Ali Bülbül wird dann eine Alternative sein: „Wenn der Trainer mich aufstellt, bin ich dabei.“ Daniel Wilde („Die Konkurrenz liest mit“) wollte sich nach dem letzten Testlauf gegen Ginsheim nicht in die Karten schauen lassen. Am Freitag muss er sie auf den Tisch legen.
Aufrufe: 01.9.2020, 11:00 Uhr
Carsten Schröder Autor