2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Gut gedoppelt: Pfeddersheims Fabio Schmidt (links) und Christopfer Ludwig bearbeiten Eisbachtals Steffen Meuer. 	Foto: BK/Christine Dirigo
Gut gedoppelt: Pfeddersheims Fabio Schmidt (links) und Christopfer Ludwig bearbeiten Eisbachtals Steffen Meuer. Foto: BK/Christine Dirigo

Joker Kaster sticht gleich zweimal

TSG Pfeddersheim feiert verdienten 4:2-Erfolg gegen die Sportfreunde Eisbachtal

Pfeddersheim. Das nennt man wohl ein glückliches Händchen. In der 66. Minute wechselte Daniel Wilde für den insgesamt etwas blassen Mittelfeldmann Luftrim Kodraliu Sebastian Kaster ein. Begründung des Trainers der TSG Pfeddersheim: „Wir hatten das Spiel zwar unter Kontrolle, konnten aber kein Tempo aufbauen. Und wenn du von der Bank Tempo bringen willst, dann bringst du Sebastian Kaster.“ Der Joker stach. Denn kurz nach seiner Einwechslung und der taktischen Anweisung des Coaches, mit Shuntaro Kawabe die Sturmpositionen zu tauschen, bereitete der Routinier das so wichtige 3:2 mit seinen ersten Ballkontakten vor. Auf der rechten Seite setzte sich der Stürmer gegen seine Gegner durch und die scharfe Hereingabe verwertete Kawabe zum 3:2. Das Endergebnis zum 4:2 (1:1) gegen die Sportfreunde Eisbachtal besorgte der Angreifer in der Nachspielzeit dann höchstpersönlich. Allerdings profitierte Kaster bei seinem siebten Saisontreffer von einem groben Patzer des Eisbachtaler Keepers Niklas Kremer, der beim Hinauslaufen über den Ball trat und Kaster so den Weg zum leeren Tor freimachte.

Wahrscheinlich hätte es dieses letzten Treffers gar nicht mehr bedurft. Denn die Gäste aus dem Westerwald versuchten zwar, sich gegen die drohende Niederlage aufzubäumen und hatten in der Schlussphase auch noch eine Serie von vier Ecken, doch richtig gefährlich waren die nicht, auch wenn einmal der Ball unberührt von Freund und Feind durch den Fünfmeterraum von TSG-Keeper Patrick Stofleth rauschte. Gefahr versprühten die Gäste immer dann, wenn sie ihr gefürchtetes Konterspiel durchführen konnten. Wie in der fünften Minute. „Natürlich ärgerst du dich über Gegentore, aber man muss auch anerkennen, wenn der Gegner etwas überragend macht“, wollte Wildes seinen Verteidigern gar nicht eine so große Schuld an dem ersten Gegentreffer geben. Steffen Meuer hatte den Ball in die Schnittstelle der Abwehr gepasst und Lukas Reiz war allen davongelaufen und hatte Stofleth nicht die Spur einer Chance gelassen. Es dauerte bis zur 15. Minute, dann brachten die Gastgeber das Spiel mehr und mehr unter ihre Kontrolle. Für den Ausgleich benötigten sie allerdings eine Standardsituation: Eine Ecke von Marcell Öhler verwandelte der aufgerückte Christopher Ludwig per Kopf in der 28. Minute. Mehr brachten die Pfeddersheimer gegen den Aufsteiger in den ersten 45 Minuten nicht zustande. „Die waren extrem gut organisiert und haben es uns schwer gemacht, mit unserem Passspiel nach vorne zu kommen“, analysierte nach der Partie Innenverteidiger Mathias Tillschneider. Doch die Lösungen, die seine Spieler dann suchten, waren nicht unbedingt nach dem Geschmack von Wilde: „Das ist nicht unser Spiel, Männer. Da steht kein Andy Buch mehr“, rief er nach einem der vielen langen Bälle in die Spitze seinen Spielern zu.

Die machten es nach dem Seitenwechsel besser und schienen schon eine Minute nach Wiederanpfiff auf die Siegerstraße einzubiegen. Kawabe hatte sich auf der rechten Seite mal wieder durchgesetzt und sein Zuspiel verwandelte Nils Anhölcher noch in der 46. Minute zum 2:1. Lang währte die Freude über den Treffer allerdings nicht, denn schon vier Minuten danach durften wieder die Eisbachtaler jubeln. Diesmal war es Meuer, der einen Konter souverän abschloss. „Das war deshalb ärgerlich, weil wir drei-, viermal die Möglichkeit hatten, den Angriff durch ein taktisches Foul zu unterbinden“, ärgerte sich Tillschneider. Und auch Kaster, da noch auf der Bank, monierte das: „Da waren wir uns zu schade, uns mal eine Gelbe Karte abzuholen.“ Doch am Ende war bei den Pfeddersheimern wieder lachen angesagt, weil der Joker Kaster zweimal gestochen hatte. Als Vorbereiter und Torschütze. „Jetzt zweimal hintereinander gewonnen zu haben ist extrem wichtig für uns. Wir wissen ja, was wir spielen können. Das ist zwar noch nicht die TSG aus der vergangenen Saison, aber wir sind wieder auf einem guten Weg“, ist sich der Angreifer sicher. Und sein Coach Wilde freut sich mit einem Team, das wieder wesentlich selbstbewusster aufgetreten ist, auf das Derby gegen die Wormatia am kommenden Samstag. „Das ist wie das Duell kleiner gegen großer Bruder. Wir werden alles tun, um der Wormatia Paroli zu bieten.“

TSG Pfeddersheim: Stofleth – Tillschneider, Himmel, Kudwig – Gopko, Kodraliu (66. Kaster), Bräuner, Öhler, Schmidt – Anhölcher (76. Zolotarev), Kawabe (84. Müller).



Aufrufe: 022.9.2019, 21:15 Uhr
Carsten DietelAutor