2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Gnarrenburger Keke Topp, U16-Spieler bei Werder Bremen, gehört zum DFB-Kader für die Länderspiele in Rotenburg und Delmenhorst
Der Gnarrenburger Keke Topp, U16-Spieler bei Werder Bremen, gehört zum DFB-Kader für die Länderspiele in Rotenburg und Delmenhorst

Keke Topp vor dem Länderspieldebüt

15-jähriger Gnarrenburger im Kader der DFB-Auswahl für die Partien gegen Österreich in Rotenburg und Delmenhorst

Rotenburg/Gnarrenburg. Wovon viele junge Fußballer träumen, wird in dieser Woche für einen Spieler wahr: Keke Topp darf für die deutsche Nationalmannschaft spielen. Der 15-jährige Gnarrenburger ist von Trainer Michael Prus für die U16-Länderspiele gegen Österreich nominiert worden. Der Offensivmann von Werders U16-Regionalliga-Team freut sich riesig auf die Partien am heutigen Donnerstag (18 Uhr) in Delmenhorst und am Sonntag (11 Uhr) in Rotenburg.

„Spieler eines niedersächsischen Vereins gehören nicht zu den Nominierten“, schreibt der NFV in einer Pressemitteilung zu den beiden Länderspielen. Mit Keke Topp wird ein Niedersachse aber auf jeden Fall dabei sein. Er wechselte als Neunjähriger vom TSV Gnarrenburg zu Werder Bremen und spielt mittlerweile im U16-Regionalligateam.

Dreierpack gegen Hannover
Auszeichnungen konnte Keke Topp in den vergangenen Jahren schon viele sammeln. Mehrfach wurde er Torschützenkönig bei international besetzten Turnieren, an denen beispielsweise die Nachwuchsteams von Real Madrid oder FC Barcelona teilnahmen. In der vergangenen Saison holte er sich mit 30 Treffern die Torjägerkanone in seiner letzten C-Jugendsaison. Auch in dieser Spielzeit läuft es bisher gut. Am Wochenende erzielte Topp kurz vor Schluss das 2:0 gegen Meppens U17, am ersten Spieltag hatte er gegen Hannover 96 nach 0:2-Rückstand mit einem Dreierpack für den Werder-Sieg gesorgt.

„Freue mich riesig“
Die besonderen Qualitäten des Gnarrenburgers sind seit einigen Jahren bei Trainern und Scouts bekannt. Nach Lehrgängen mit der U15 des DFB in der Vorsaison ist er nun bei einer weiteren Sichtung in Duisburg von DFB-Coach Michael Prus für den U16-Kader nominiert worden – die bisher höchste Auszeichnung seiner Karriere. „Ich freue mich darüber natürlich sehr und bin sehr stolz, dass ich für Deutschland spielen darf. Das ist für mich das bisher größte Highlight“, sagte Keke Topp bei einem Gespräch mit der BZ in Gnarrenburg. Dort lebt der 185 Zentimeter und 78 Kilogramm schwere Stürmer nach wie vor. Hier besucht er auch die 10. Klasse der Oberschule. Und von Gnarrenburg aus geht es für ihn vier, fünf Mal pro Woche zum Training oder zu den Spielen an die Weser.

In dieser Woche ist das allerdings alles etwas anders, denn die 22 für die Länderspiele nominierten Spieler sind mit dem DFB-Tross für sieben Tage im Dorint-Hotel in Bremen untergebracht. So verabschiedete sich Keke Topp am vergangenen Freitagnachmittag für mehrere Tage von seinen Mitschülern und seinen Eltern Antje und Friedrich-Wilhelm, genannt „Fidi“ – zunächst noch zum Werder-Training sowie zum Spiel am Sonnabend bei der U17 des SV Meppen. Nach einer Verschnaufpause für ein paar Stunden im Elternhaus ging‘s am Sonntagnachmittag wieder nach Bremen, denn um 18 Uhr bezogen die künftigen U16-Nationalspieler im Dorint-Hotel ihre Zimmer. Am Montag stand nach einer Schulstunde und Trainingseinheit am Weserstadion dann schon der erste offizielle Termin auf dem Programm. Die U16-Auswahl besuchte den DFB-Stützpunkt Oyten. „Zurück zu den Wurzeln“, unter diesem Motto stand die Aktion im Vorfeld der Länderspiele. Mit 28 Kindern der dortigen U12- und U 13-Auswahl wurde eine gemeinsame Trainingseinheit absolviert. Viele der jungen U-Nationalspieler trainierten vor wenigen Jahren selbst an einem DFB-Stützpunkt.

Hausaufgaben und Training
Dienstag und Mittwoch standen Schulstunden, Training und Besprechungen auf dem Tagesplan. Heute geht‘s dann am Nachmittag von Bremen aus ins nahe Delmenhorst zum ersten Vergleich mit den jungen Kickern aus der Alpenrepublik. Morgen ist Regeneration angesagt, am Sonnabend noch einmal Training sowie Hausaufgaben, ehe für Keke Topp am Sonntag um 11 Uhr das „Heimspiel“ im Rotenburger Ahestadion ansteht. Für diese Partie sollen bereits 1800 Eintrittskarten verkauft worden sein.

„Wir freuen uns darauf, vor heimischer Kulisse in die neue Saison zu starten“, sagt Nationalcoach Prus. „Länderspiele zu Beginn einer neuen Spielzeit sind immer von großer Bedeutung. Sie zeichnen ein gutes Bild, wo wir mit dem Team stehen und an welchen Stellschrauben wir drehen müssen, damit sich die jungen Spieler bestmöglich individuell weiterentwickeln und wir gleichzeitig als Team wachsen können. Hinzu kommt, dass es für einige Jungs aus dem Kader quasi ein ‚doppeltes Heimspiel‘ ist, da sie aus Norddeutschland stammen. Wir gehen mit Zuversicht und Mut in die beiden Partien und möchten sie natürlich gewinnen.“

Das möchte auch Keke Topp. „Ich hoffe, dass ich spiele und wir gewinnen. Und natürlich bin ich aufgeregt. Ich spiele hier ja mit den Besten meines Jahrgangs aus Deutschland und gegen die Besten aus Österreich“, so der 15-Jährige, der seine persönlichen Stärken vor allem in der körperlichen Fitness und einem guten Schussvermögen sieht.

Und wie schätzt U16-Cheftrainer Michael Prus das Talent aus Gnarrenburg ein? „Ich finde, Keke ist ein ganz toller Stürmer, der vor dem Tor eine brutale Ruhe hat und weiß, wo der Ball hin muss. Das zeichnet ihn aus. Werder hat da sowieso immer interessante Jungs“, sagte er gegenüber der Rotenburger Kreiszeitung am Rande des Stützpunktbesuchs in Oyten.

Topps halten Ball flach
„Ich freue mich sehr für Keke, dass er so eine Auszeichnung bekommt. Er investiert seit Jahren eine Menge und verzichtet in der Freizeit auf vieles. Mit dem Spiel geht für ihn auch ein kleiner Traum in Erfüllung. Insgesamt bleiben wir hier aber alle auf dem Teppich. Bis zum Profifußball kann noch so viel passieren“, hält seine Mutter Antje ganz bodenständig den Ball flach. Selbstverständlich will Familie Topp aber sowohl beim Spiel in Delmenhorst als auch am Sonntag in Rotenburg am Spielfeldrand stehen und kräftig die Daumen drücken, dass der Ball im gegnerischen Kasten landet.

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Aufrufe: 05.9.2019, 14:30 Uhr
Bremervörder Zeitung / Michael BrinkmannAutor