2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das Dantestadion wird offenbar wieder eine Option für den SV Türkgücü-Ataspor.  Klaus Haag
Das Dantestadion wird offenbar wieder eine Option für den SV Türkgücü-Ataspor.  Klaus Haag

Türkgücü-Ataspors Ziele: Großsponsor, 2. Bundesliga und Stadionlösung

Geht es doch nicht ins Grünwalder Stadion?

Der SV Türkgücü-Ataspor wird wohl nächste Saison in der Regionalliga spielen und peilt danach den Durchmarsch in den Profi-Fußball an. Beim Thema Stadion taucht auf einmal eine neue Option auf.

Die Zeit drängt beim SV Türkgücü-Ataspor. Der unangefochtene Tabellenführer der Bayernliga Süd möchte nächste Saison in der Regionalliga durchstarten. Aktuell kickt die Mannschaft von Trainer Andi Pummer im Sportpark Heimstetten. Der Verein würde aber gerne in der Landeshauptstadt spielen und sucht noch eine geeignete Spielstätte, die die strengen BFV-Auflagen erfüllt. Die Frist zur Abgabe der Lizenzunterlagen läuft für Türcgücü-Ataspor am 12. April ab und bis dahin muss der Bayernligist seine Spielstätte für die kommende Saison verbindlich angeben.

Türckgücü-Ataspor hatte in den vergangenen Monaten mehrfach betont, dass man gerne im Grünwalder Stadion spielen würde. Der Umzug gestaltet sich aber anscheinend nicht so einfach, wie anfangs erwartet: Noch vor einem Monat gab sich der neue Kaderplaner Robert Hettich positiv optimistisch und berichtete der Verein habe „positive Signale“ in Gesprächen mit der Stadt erhalten.

Überlastung im Grünwalder

Neben dem Drittligist TSV 1860 München absolvieren dort auch die U23 sowie die Frauen des FC Bayern München ihre Spiele. Der Terminplan ist mit diesen drei Mannschaften voll gefüllt: Am vergangenen Sonntag sind die kleinen Bayern nach der Winterpause in ihr erstes Rückrundenspiel gestartet. Die nächste Partie findet schon am kommenden Freitag statt und Sonntag dürfen dann die Löwen ran. Auch die Bayern-Damen befinden sich seit dem 17.02 wieder im Ligabetrieb und tragen den Großteil ihrer Heimspiele im Grünwalder aus.

Wo soll dort noch Platz für den SV Türkgücü-Ataspor sein? Alleine im Kalenderjahr 2018 fanden hier 50 Spiele laut SZ statt und so muss die Frage gestellt werden, ob es überhaupt möglich ist, eine weitere Mannschaft aufzunehmen. Die logistischen Probleme eines vierten Teams an der Grünwalder Straße wären enorm und würden sich noch verstärken, sollte die U23 der Bayern den Aufstieg in die Dritte Liga schaffen.

Das Extrem-Szenario: Vier Profi-Teams in einem Stadion

Das Extrem-Szenario wäre eine Spielstätte für vier Profi-Mannschaften: Auch der Türkgücü-Ataspor meldet inzwischen Profi-Ambitionen an. Nach SZ-Informationen soll der Präsident des Bayernligisten Hasan Kivran groß angelegte Pläne vorgestellt haben, die neben einem möglichst schnellen Durchmarsch in die dritte Liga noch höhere Ziele vorsehen: Langfristig will der Münchner Verein die 2. Bundesliga ins Visier nehmen. Möglich soll es durch einen türkischen Großsponsor werden, der diesem Vorhaben seine Unterstützung zugesichert habe. Die finanziellen Voraussetzungen sind damit also geklärt. Jetzt fehlt nur noch das passende Stadion. In der bayerischen Landeshauptstadt sind dabei die Möglichkeit begrenzt.

Ob es mit Türkgücü-Ataspor im Grünwalder Stadion nicht doch zu eng wird, haben sich wohl auch alle Beteiligten gefragt. Deshalb haben sich die Vertreter des FC Bayern, des TSV 1860 München und vom SV Türkgücü-Ataspor vergangene Woche unter Führung des Münchner Sportamts getroffen. Ziel war es, eine Lösung für die Spielstätten-Not des Bayernligisten zu finden. Die Stadt teilte auf Anfrage lediglich mit, dass "derzeit Gespräche mit allen Beteiligten laufen, aber ein Ergebnis noch aussteht". Eine weitere Sitzung sollte Montag stattfinden. Eine Entscheidung wird in den kommenden Tagen erwartet.

Alternative Möglichkeiten

Neben der Vierfachbesetzung des Grünwalder Stadions sind auch andere Lösungen für die Suche des SV Türkgücü-Ataspor nach einer Spielstätte denkbar: In Richtung des TSV 1860 soll Kivran halb im Scherz, halb im Ernst gesagt haben, dass man vielleicht noch vor den Löwen ein neues Stadion bauen werde. Der millionenschwere Umbau einer Bezirkssportanlage könnte aber ein zu großer Aufwand sein.

Dafür steht ein alter Vorschlag wieder im Raum, der ein eigentlich schon vom Tisch war: Nach SZ-Informationen soll eine Rückkehr ins Dantestadion am Westfriedhof in Erwägung gezogen werden: Die Gespräche mit dem Sportamt sollen schon recht konkret sein. Und das, wo noch im November eine Rückkehr ins Dante ausgeschlossen wurde, weil dort Heim- und Gäste-Fans nicht getrennt werden können.

Für den SV Türkgücü-Ataspor hätte es eine nostalgische Note: Vorgängerklub SV Türkgücü hat bis 2001 seine Heimpartien in Dantestadion bestritten. Terminkollisionen sind aber auch dort vorprogrammiert: Die beiden Football-Teams Munich Cowboys und Munich Rangers tragen dort seit Jahren ihre Heimspiele aus. Außerdem finden im Dantestadtion regelmäßig Leichtathletik-Veranstaltungen statt.

Aufrufe: 027.2.2019, 12:03 Uhr
Münchner Merkur / Kirsten PfisterAutor