2024-05-02T16:12:49.858Z

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Noch jubelt der Tabellenführer der Bayernliga im Sportpark Heimstetten.  Foto: Sven Leifer
Noch jubelt der Tabellenführer der Bayernliga im Sportpark Heimstetten.  Foto: Sven Leifer

Türkgücü-Ataspor: Koch und CSU schalten sich in Stadion-Diskussion ein

Müssen die FCB-Frauen weichen? 

Mit elf Punkten Vorsprung führt der SV Türkgücü-Ataspor München die Bayernliga-Tabelle an, damit dürfte einem Aufstieg in die Regionalliga Bayern nichts im Weg stehen. Wäre da nicht die Stadion-Frage.

Es läuft auch in dieser Saison beim SV Türkgücü-Ataspor München. Denn der Aufsteiger liegt auch in dieser Saison unangefochten an der Tabellenspitze. Der Vorsprung auf den ersten Verfolger Kottern ist bereits jetzt eine Hausnummer: Nach 19 Partien hat Türkgücü bereits elf Punkte Vorsprung. Der angestrebte Aufstieg in die Regionalliga Bayern scheint deshalb nur noch Formsache zu sein. Die aktuelle Tabellensituation ist aber alles andere als eine faustdicke Überraschung.

Trotz des Aufstiegs drehte sich das Transferkarussel im Sommer bei Türkgücü-Ataspor gewaltig, zahlreiche Spieler gingen, zahlreiche kamen. Mit Martin Holek, Florian Mayer, Luka Odak, Ünal Tosun und auch Arbnor Segashi heuerten mehrere Spieler aus höherklassigen Ligen beim Aufsteiger an. Um den Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern sicher zu stellen, wird sicherlich bereits jetzt hinter verschlossenen Türen an erneuten Transfercoups für die neue Saison getüftelt. Ein anderes Thema dürfte den Türkgücü-Verantwortlichen aber aktuell mehr Kopfzerbrechen bereiten: Die leidige Frage nach einer passenden Spielstätte in der Regionalliga.

Schon vor dieser Saison gestalte sich die Suche nach einem passenden Stadion als enorm schwierig, bei einem Aufstieg wird es - Stand jetzt - noch schwerer. Aktuell trägt der Bayernliga-Tabellenführer seine Heimspiele im Sportpark Heimstetten aus. Ein Verbleib über die Bayernliga hinaus gilt als unwahrscheinlich und ist auch nicht das Ziel der Pummer-Elf. Eine Einigung mit Heimstetten über die Spielzeit hinaus wäre sicherlich mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln möglich, doch noch lieber wäre den „Gästen“ wohl eine Rückkehr nach München.

Dantestadion, Grünwalder Stadion oder doch Olympiastadion?

Das Dantestadion ist wohl keine Option. Vor mehreren Jahren spielte Türkgücü-Ataspor dort noch vor mehr als 12.000 Zuschauern. Eine Comeback in der alten Spielstätte wird es wohl dennoch nicht geben, weil derzeit die Anlage durch American Football, Schulsport und Leichtathletik ausgelastet ist.

Noch unwahrscheinlicher ist der Umzug in das Olympiastadion. Um dieses wieder zur Fußballarena werden zu lassen, müssten einige Umbauarbeiten getätigt werden. Außerdem würde jedes Spiel gefühlt vor einer Geisterkulisse stattfinden, da Türkgücü-Ataspor in der laufenden Saison durchschnittlich 300 Zuschauer in den Sportpark nach Heimstetten lockt.

Somit bleibt eigentlich nur noch eine Lösung: Das Grünwalder Stadion. Die Kultstätte auf den Höhen von Giesing ist auch die Wunschlösung der Türkgücü-Ataspor-Verantwortlichen. Bereits vor dieser Saison versuchte der Verein, den Wunsch in die Tat umzusetzen. Es scheiterte aber am Veto der Stadt. Denn bereits jetzt ist das Grünwalder Stadion als Heimstätte für die TSV-1860-Profis, die Bayern Amateure und die FC Bayern Frauen ausgebucht.

Geht es nach Ulrike Grimm, muss eine Lösung her. Die CSU-Stadträtin nimmt in der AZ dabei den FC Bayern in die Pflicht, der auf dem eigenen Campus ein 2500 Personen fassendes Stadion hat. Mit Verweis auf die durchschnittlich 400 Fans, die sich zu den Bundesliga-Spielen der FCB-Frauen einfinden, könnten durch einen Umzug neue Kapazitäten im Grünwalder geschaffen werden. Sogar den Bau ein neues Stadion hält die 56-Jährige für denkbar, da bereits der SV Pullach im Jahr 2017 keine geeignete Spielstätte gefunden hatte und deshalb immer noch in der Bayernliga spielen muss.

BFV-Präsident Rainer Koch strebt auch eine Lösung im Sinne aller Beteiligten an. Dass keine passende Spielstätte bei einem Türkgücü-Ataspor-Aufstieg zur Verfügung stünde, bezeichnet der 59-Jährige als „nicht gut“ und sieht die Stadt unter Zugzwang.

Text: Alexander Nikel

Aufrufe: 015.11.2018, 16:02 Uhr
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