2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Mathias Leschek

BFV: Amateurfußballsaison ab September beenden

Vorschlag aus Bayern: Kein Abbruch, sondern Finalisierung der aktuellen Spielrunde nach dem 31. August / Bis dahin mögliche Planungssicherheit für Vereine / Stilprägend auch für Niedersachsen?

Der Vorstand des Bayerischen Fußball-Verbandes hat vorgeschlagen, den kompletten Spielbetrieb bei Frauen und Männern, Juniorinnen und Junioren im Freistaat Bayern bis zum 31. August 2020 komplett auszusetzen. Danach solle die Saison 2019/20 fortgesetzt und in jedem Fall regulär beendet werden. In Videokonferenzen mit Vereinen in Bayern soll die Idee über das Wochenende nun diskutiert und ein Meinungsbild eingeholt werden. Wenn dieser Vorschlag umgesetzt wird, könnte er auch für Niedersachsen stilprägend sein.

In Vereinsbefragungen und Umfragen, teilt der BFV mit, habe sich gezeigt, dass die Mitgliedsvereine eine mittelfristige Planungssicherheit hinsichtlich der aktuell bis auf weiteres unterbrochenen Spielzeit für unabdingbar erachten. Dieser Forderung trägt der BFV mit dem vorgeschlagenen Modell Rechnung.

„Wir wollen keine Geisterspiele, wir wollen keine juristischen Streitigkeiten, wir wollen den fairen Wettbewerb und Entscheidungen auf dem Platz – nicht am grünen Tisch! Da aktuell aber niemand mit Gewissheit sagen kann, ob tatsächlich ab dem 1. September 2020 wieder gespielt werden kann, brauchen wir aber gleichzeitig eine Lösung mit größtmöglicher Flexibilität. Für den BFV gibt es genau aus diesem Grund auch keine Alternative zum Vorschlag, die aktuelle Saison in jedem Fall zu Ende zu spielen, sobald das wieder möglich ist“, sagte BFV-Präsident Rainer Koch in einer Videokonferenz am Freitagmorgen (hier mehr aus dieser Videoschalte).

Koch positionierte sich zudem aus sportlichen Gründen und angesichts drohender Regressforderungen klar gegen einen Saisonabbruch. "Wer jetzt abbricht, zerschießt sich die laufende Saison und hat gleichzeitig auch keinerlei Garantie für die Spielzeit 2020/21, was Startzeitpunkt, Mannschaftsstärke pro Liga und Anzahl der Auf- und Absteiger anbelangt.“ Zuletzt war der Amateur-Spielbetrieb in England und Österreich abgebrochen worden - Vereine dort sollen allerdings bereits rechtliche Schritte gegen die Entscheidung angekündigt haben.

Aller Voraussicht nach soll der BFV-Vorstand am kommenden Mittwoch tagen und auch vor dem Hintergrund der Ergebnisse zum Meinungsbild der Vereine eine Entscheidung treffen. Für den Fall, so Koch, dass der Vorschlag des BFV-Vorstands keine Mehrheit erhält, würde das sehr wahrscheinlich einen Außerordentlichen Verbandstag zur Konsequenz haben.

In einer NOZ-Umfrage unter Fußballvereinen in Osnabrück Stadt und Land zur Fortsetzung der Saison hatten zuletzt etwa die Hälfte der Klubs für eine Fortführung der aktuellen Saison in der zweiten Jahreshälfte plädiert, während sich die andere Hälfte für verschiedene Varianten des Abbruchs der aktuellen Saison ausgesprochen hatte (hier mehr dazu).

Die Entscheidung in Bayern könnte maßgeblich sein für das ganze Bundesgebiet und damit auch für Niedersachsen - zuletzt hatte sich der BFV in verbandspolitischen Fragen des öfteren als stilprägend präsentiert, DFB-Vize Koch ist als BFV-Chef auch innerhalb des Deutschen Fußball-Bundes für die Amateure zuständig.

Aufrufe: 017.4.2020, 18:22 Uhr
Benjamin Kraus / FuPa.netAutor