Große Moral, keine Punkte

Mit zehn Minuten Verspätung hatte das Spiel begonnen: Zuerst musste ein Tornetz notdürftig geflickt werden. Damit hätte man sich aber auch bis zur Halbzeitpause Zeit lassen können, denn in den ersten 45 Minuten hatte Stefan Stamer im Kasten der Speicherer praktisch nichts zu tun. Trotzdem stand es nach einem Eckball von Thomas Schütz und anschließender Kopfballverwertung von Aaron Howerton in der 35. Minute zum Seitenwechsel nur 1:0 für die favorisierten Gäste. Neben Howerton mühte sich allein Waldemar Pertsch, für Gefahr vor dem Irreler Tor zu sorgen. Insgesamt wurden zu viele Angriffe halbherzig abgeschlossen.

Prüm-Enz drückt, Speicher trifft

In der zweiten Halbzeit dann ein anderes Bild: Die Gastgeber wurden nun mutiger, vor allem Paul Bivouna suchte den Weg nach vorne. Doch mitten in dieser Drangphase schlossen die Speicherer einen Konter zum 2:0 ab: Artur Poloshenko legte quer auf Raphael Klotz, der Torhüter Philip Habscheid keine Chance ließ.

Die SG Prüm-Enz/Irrel ließ sich davon aber nicht beeindrucken. In der 64. Minute dann „wie aus dem Nichts“, so Trainer Peter Zeimes, der Anschlusstreffer zum 1:2. Langer Ball von Kapitän Martin Simon auf David Klein, der sich in der Spitze freigelaufen hatte – und schon war das Spiel wieder völlig offen. In der 83. Minute dann die Vorentscheidung. Diesmal vollendete Klotz nach Vorlage von Poloshenko. Kurz darauf kam Speichers Top-Torjäger auch noch zu seinem 19. Saisontreffer, vorbereitet von Waldemar Pertsch und dem für Howerton eingewechselten Markus Kieske. Auch wenn die Irreler Abseits reklamierten: Hier stimmte vor allem die Zuordnung in der Hintermannschaft nicht, die drei Angreifer hatten leichtes Spiel. Den Schlusspunkt zum 2:4 setzte dann aber Paul Bivouna nach Eckball von Klein und krönte damit seine engagierte Leistung.

Martin Wagner: "Wir schauen nur auf uns"

„Die zweite Halbzeit ging an uns“, fand Peter Zeimens trotz der drei Gegentore nach der Pause. Hätte man früher so offensiv zu Werke gehen müssen? „Nein“, sagt der Trainer. „Wir wollten hinten erst einmal sicher stehen.“ Für seinen Speicherer Kollegen Martin Wagener zählen vor allem die drei Punkte. „Wir haben im Moment riesige personelle Probleme“, sagt er und ist froh, die Pflichtaufgabe erfolgreich bewältigt zu haben. Geht nun vielleicht doch noch etwas nach oben? Daran will Wagener im Moment nicht denken. „Wir schauen nur auf uns.“ Obwohl die SG Prüm-Enz bei nur sieben mageren Punkten im Tabellenkeller verharrt und sich auf den Abstieg vorbereiten kann, zollt Zeimens seiner Mannschaft Respekt: „Wie die Truppe zusammenhält, das ist schon geil!“

SG Prüm-Enz/Irrel - SV Spiecher ⇥2:4

SG: Habscheid – Bourscheidt, Blömer, Schilz, Simon, Bivouna, Koch (80. Wagner), Zender, Barz, Bermes, Klein (80. Shexe).

SVS: Stamer – Schmitt (46. Drautzburg), Berlin, Hesse, Frank (84. Zender), Howerton (70. Kieske), Schütz, Klotz, W. Pertsch, Poloshenko, A. Pertsch.

Tore: 0:1 Howerton (35.), 0:2 Klotz (55.), 1:2 Klein (64.), 1:3, 1:4 Poloshenko (83., 87.), 2:4 Bivouna.

Schiedsrichter: Lars Jakob Sonnen (Wallenborn)

Zuschauer: 50