„Der Gegner wollte den Sieg mehr. Wenn du hier solch ein Spiel gewinnen willst, musst du noch ganz anders auftreten“, wusste Sirzenichs Coach Helmut Gorholt, der nach sieben erfolgreichen Jahren den Verein im Sommer verlässt und an dessen Stelle der zuletzt beim B-Trier/Saar-Ligisten SV Trier-Olewig tätige Andreas Wagner rückt (ausführlicher Bericht folgt). Abwehrspieler Julio Ngangu räumte ein: „Wir haben einfach einen schlechten Tag erwischt.“ Die Bürde, gleich sieben zum Teil sehr wichtige Akteure ersetzen zu müssen, war in dieser Partie zu groß – gerade Offensivmann Tim Brandscheid, der sich einer Fußoperation unterzogen hat und noch länger ausfällt, wurde schmerzlich vermisst. Und doch: Die Gäste erwischten den besseren Start. In der 13. Minute passte Tim Laudwein in die Tiefe auf Joshua Bierbrauer, der das 0:1 markierte.
Thomas Konz. Trainer des SV Tawern:
Doch die Tawerner schlugen schnell zurück. Sowohl beim Ausgleichstreffer in der 18. Minute, wie auch eine Minute später beim 2:1 hatte der agile Marco Ihl cool abgeschlossen, nachdem er mit Pässen aus der Tiefe klug in Szene gesetzt worden war. Beide Male packte die Abwehr der Gorholt-Elf aber auch nicht richtig zu; Torwart Markus Borne wirkte außerdem zu zögerlich.
Tawern spielte aggressiv gegen Mann und Ball, trotzdem gab es im Abwehrverbund der Hausherren hier und da Lücken. So in der 36. Minute, als Luca Bierbrauer alleine auf Schlussmann Kintgen zusteuerte, vom bei Abseitsentscheidungen und der Vergabe von Gelben Karten aber nicht immer sicheren Unparteiischen Hendele zu Unrecht zurückgepfiffen wurde. Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel verpasste Luca Bierbrauer eine scharfe Hereingabe von Klodt nur knapp, und sein Bruder Joshua scheiterte aus spitzem Winkel. Nach der Halbzeit legte Sirzenich nach der insgesamt zu dürftigen ersten Hälfte, was Spieltempo, Zweikampfverhalten und Konzentration anging, zu. Tawern stärkte durch seine Wechsel im Laufe der zweiten 45 Minuten den Abwehrverbund. Dass es keinen weiteren Gegentreffer gab, war auch abgesehen vom gehaltenen Elfmeter nicht zuletzt Torwart Kintgen zuzuschreiben. So rettete er im Eins-gegen-eins einmal gegen Pascal Lieser (53.) und blieb später auch Sieger bei der Chance von Joshua Bierbrauer (61.).
Ab der 70. Minute ebbte der Druck der Sirzenicher aber wieder ab. Das 3:1 per Konter besorgte auf der Gegenseite der eingewechselte Patrick Ostermann. Eine feine Vorlage von Ihl bugsierte er überlegt über die Torlinie (79.). Vollauf zufrieden war Tawerns Coach Konz mit dem beherzten Auftritt seiner Schützlinge: „Wir sind nach dem 0:1 sehr schnell zurückgekommen und haben drei tolle Tore gemacht. In der zweiten Hälfte konnten wir aber auch froh sein, einen starken Max Kintgen zwischen den Pfosten gehabt zu haben.“
Julio Ngangu, Abwehrspieler des SV Sirzenich:
SV Tawern – SV Sirzenich⇥3:1
SV Tawern: Max Kintgen – Tobias Weber, Fabian Densborn, Benjamin Klein, Sebastian Lang, Pascal Kirch (70. Nils Noner), Philipp Rehle, Sebastian Wolf, Carsten Vogel, Johannes Weber (65. Patrick Ostermann), Marco Ihl (81. Florian Weber).
SV Sirzenich: Markus Borne – Kai Mirkes, Julio Ngangu, Tim Laudwein (71. Julian Weber), Tillmann Schweitzer, Aleks Klodt, Benedikt Hoff (71. Felix Opitz), Luca Bierbrauer, Philipp Geißler, Joshua Bierbrauer, Pascal Lieser.
Schiedsrichter: Tim Hendele (Trier)
Zuschauer: 158
Tore: 0:1 Joshua Bierbrauer (13.), 1:1 Marco Ihl (18.), 2:1 Marco Ihl (19.), 3:1 Patrick Ostermann (79.)
Besonderes Vorkommnis: Aleks Klodt (SV Sirzenich) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Max Kintgen (81.).