2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielbericht
Hadert mit späten Gegentoren: Frank Schmöller, Ex-Trainer des SV Pullach und seit dieser Saison Chefcoach der U 21 des TSV 1860 München. Sein Credo: „Wenn es eine Tabelle bis zur 85. Minute geben würde, wären wir wahrscheinlich Sechster.“ Tatsächlich sind die Löwen 13. vorm Derby gegen den SV Pullach, der auf Platz 14 steht.  Robert Brouczek
Hadert mit späten Gegentoren: Frank Schmöller, Ex-Trainer des SV Pullach und seit dieser Saison Chefcoach der U 21 des TSV 1860 München. Sein Credo: „Wenn es eine Tabelle bis zur 85. Minute geben würde, wären wir wahrscheinlich Sechster.“ Tatsächlich sind die Löwen 13. vorm Derby gegen den SV Pullach, der auf Platz 14 steht.  Robert Brouczek

Löwen-Trainer Schmöller trifft auf seinen alten Verein den SV Pullach

„Schmerzhafte Fehler gehören dazu“

Vom SV Pullach zu den Löwen - an diesem Freitagabend trifft Fußballtrainer Frank Schmöller im Bayernliga-Derby auf seinen alten Verein.

Pullach – Nach fünfeinhalb erfolgreichen Jahren beim SV Pullach mit einer Bayernliga-Meisterschaft und drei zweiten Plätzen wechselte Trainer Frank Schmöller (53) im Sommer zur U 21 des TSV 1860 München. Vor dem ersten Wiedersehen mit den Raben im Bayernliga-Derby am heutigen Freitagabend (18 Uhr) sprach er mit dem Münchner Merkur.

Ist das erste Duell mit dem SV Pullach nach Ihrer langen und erfolgreichen Zeit dort ein besonderes Spiel für Sie?

Ich bin ja freiwillig gegangen, deshalb muss ich nicht auf irgendjemanden sauer sein. So gesehen ist es zwar kein ganz normales Spiel für mich, aber die ganz großen Emotionen sind auch nicht damit verbunden.

Beide Mannschaften stehen enorm unter Druck. Es gäbe vermutlich gemütlichere Rahmenbedingungen für ein Wiedersehen mit dem Ex-Verein.

Man könnte sich tatsächlich angenehmere Umstände vorstellen, aber die Situation ist, wie sie ist. Und das müssen beide Seiten annehmen.

Woran hakt es denn bei Ihrer Mannschaft?

Wenn man bedenkt, wo wir angefangen haben und wo wir jetzt stehen: Dann bin ich sehr zufrieden mit der Entwicklung meiner Mannschaft. Das Kuriose ist: Die Ergebnisse laufen gerade umgekehrt zu dieser Entwicklung. Wenn es eine Tabelle bis zur 85. Minute geben würde, wären wir wahrscheinlich Sechster.

Sie spielen auf die späten Gegentreffer an. Allein in den letzten drei Partien haben sie jeweils ein Tor in der Nachspielzeit kassiert, was Ihr Team fünf Punkte gekostet hat. Ist das nur Pech oder auch mangelnde Erfahrung?

Wenn sogar der Bundestrainer um Zeit und Geduld für die Nationalmannschaft wirbt, dann habe ich bei meiner jungen Mannschaft wohl auch das Recht dazu. Wir haben gute Jungs, die das selber mehr fertig macht als mich als Trainer. Sie machen ihre Fehler, das gehört dazu, auch wenn es schmerzhaft ist.

Geduld und Zeit muss man dann sicher auch Alexander Benede, Ihrem Nachfolger beim SVP, in seiner neuen Rolle als Spielertrainer zugestehen.

Natürlich. Seien wir mal ehrlich: Auch letzte Saison hätte sich bei uns ein Ausfall von Martin Bauer und Michael Hutterer ausgewirkt. Hutterer war ja im Frühjahr tatsächlich länger verletzt war, und das hat man auch gemerkt. Wenn zwei Spieler von dieser Qualität fehlen: Das kann keine Bayernligamannschaft so einfach auffangen.

Hatten Sie seit Ihrem Abschied aus Pullach Kontakt zu Benede?

Wir haben uns ein paar Mal geschrieben.

Hat er Sie dabei schon mal um einen Rat gebeten?

Nein. Warum sollte er das tun? Er hat seine eigenen Ideen, das ist auch gut so. Klar, muss man über den Tellerrand hinausschauen, aber er will sein eigenes Ding aufbauen. Und nur so bewahrt er sich seine Authentizität, die auch wichtig ist für einen Trainer.

Aufrufe: 013.9.2019, 07:27 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Umberto SavignanoAutor