2024-05-24T11:28:31.627Z

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Leere Plätze im Amateurfußball - inzwischen ein gewohntes Bild. Foto: imago images/HMB-Media
Leere Plätze im Amateurfußball - inzwischen ein gewohntes Bild. Foto: imago images/HMB-Media
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Feststeckende Saison: Verbandstag soll entscheiden

NFV will bis zum 11. Mai Vorgehen klären für alle Ligen abwärts der Oberliga / Abbruch-Option noch nicht vom Tisch

Osnabrück. Die Entscheidung, was mit der in der Coronakrise feststeckenden Amateurfußballsaison passiert, will das Präsidium des Niedersächsichsen Fußballverbandes (NFV) auf einem Außerordentlichen Verbandstag mit Vertretern aller Kreise fällen lassen. Der NFV gab am Dienstagabend bekannt, dass ein solcher vorbereitet wird – und womöglich auf virtuellem Weg steigt.

Bei einem Außerordentlichen Verbandstag haben die einzelnen 33 Spielkreise ein entsprechend ihrer Größe (Anzahl Vereine/Mannschaften) gewichtetes Stimmrecht. Laut NFV-Satzung ist das Organ das Einzige, dass einen Saisonabbruch für die Ligen abwärts der Oberliga bei Männern, Frauen und Junioren rechtsverbindlich beschließen kann. Zuletzt hatten sich 1119 der etwa 2600 Klubs Niedersachsens (43 Prozent) pro Saisonabbruch geäußert: Mit 63 Prozent die Mehrheit der 1649 Klubs, die an der Abfrage eines Meinungsbildes teilgenommen hatten.

„Das Votum respektieren wir natürlich“, stellte Günter Distelrath klar. Der NFV-Präsident ergänzte aber, de aktuelle Debatte zeige, dass „dass wir jetzt tiefer in die Thematik einsteigen müssen, weil immer noch ein nicht unerheblicher Informationsbedarf besteht.“ So sei Abbruch nicht gleich Abbruch – es gebe verschiedene rechtlich mögliche Szenarien. Denkbar sind die Annullierung der Saison 19/20, die Wertung der Hinrunde oder der aktuellen Tabellen, vielleicht per Quotientenregel oder ohne Absteiger.

Bis zum 11. Mai will der NFV diese Szenarien weiter bündeln, sie zu konkreten Vorschlägen zusammenfassen und zudem die Entwicklungen seitens der Politik abwarten, um dann offiziell die Vorgehensweise festzulegen - auch vor dem Hintergrund, dass Bund und Länder am 6. Mai über mögliche Lockerungen der corona-bedingten Einschränkungen entscheiden.

Die Option der Saisonverlängerung ist damit noch nicht vom Tisch. Das bestätigte etwa Bernd Kettmann als Kreisvorsitzender Osnabrück-Land – neben Gifhorn und Diepholz einer der drei Kreise, dessen Klubs mehrheitlich für die Fortführung der Saison votiert hatten. Jeder Klub und jeder Kreis könne vor einem Außerordentlichen Verbandstag einen entsprechenden Antrag zur Abstimmung einreichen. "Wir als Kreis Osnabrück-Land dürften daran teilnehmen mit ich meine etwa zehn, elf Vertretern, also Stimmen - und werden dann natürlich auch versuchen, das Stimmenverhältnis der Abfrage bei uns im Kreis so gut wie möglich dabei abzubilden."

Die NFV-Satzung sieht für die Einberufung des Außerordentlichen Verbandstages eine Frist von zehn Wochen vor. Distelrath ließ dazu mitteilen: „Wir wollen zu einer Entscheidung nicht erst Mitte Juli kommen. Deshalb werden wir rechtlich prüfen, in wie weit sich eine verkürzte Ladungs- und Antragsfrist umsetzen lässt.“

Die Kreisvorsitzenden aus der Region, Frank Schmidt (Osnabrück Stadt) und Bernd Kettmann (Osnabrück Land) begrüßten diese vom NFV beschlossene Vorgehensweise. So sei in einem transparenten Vorgehen gesichert, dass alle Stimmen gehört werden und am Ende eine rechtsverbindliche Entscheidung stehe, die zumindest möglichst viele der Sportler mittragen könnten.

Aufrufe: 029.4.2020, 08:00 Uhr
Benjamin Kraus / Neue Osnabrücker ZeitungAutor