2024-05-17T14:19:24.476Z

FuPa Portrait
Carlos RudolphFoto: Rudolph
Carlos RudolphFoto: Rudolph

Gegen ihn ist Buffon ein Jungspund

Carlos Rudolph ist der Torwart-Dino schlechthin – und hütet mit 54 den Kasten des SV Niedernhausen

Niedernhausen. Gianluigi Buffon (42) ist das ideale Beispiel dafür, dass Torhüter noch in hohem Fußballalter auf Topniveau spielen können. Mit Carlos Rudolph kann es jedoch nicht einmal der italienische Altstar aufnehmen. Gegen ihn ist Buffon quasi ein Jungspund. Der seit diesem Freitag 54 Jahre alte Schlussmann gab vor einigen Wochen bei der 3:5-Niederlage gegen den Portugiesischen SV sein Comeback für den SV Niedernhausen II in der A-Liga Wiesbaden. „Ich helfe hin und wieder Vereinen aus, die in Not sind“, erläutert Rudolph.

Rudolph zuvor letztmals 2014 im Punktspieleinsatz

Durch den kurzfristigen Abgang eines Torhüters und der Sperre von Tim Burghold befand sich der SVN II in ebenjener. „Um diese Situation ohne Vertragsamateur zu bewältigen, kam Teammanager Stephan Mohr auf mich zu und fragte, ob ich es mir vorstellen könnte, auszuhelfen“, erklärt der ehemalige Landesligaakteur. Seine letzten Pflichtspieleinsätze, abgesehen von einem Kurzintermezzo in Sachsenhausen, absolvierte Rudolph im Jahr 2014 für Gruppenligist SG Hoechst, spielte früher auch bei der SG Orlen. Bei der SG Hoechst, für deren Classique-Elf der passionierte Fußballer regelmäßig aufläuft, kam er als Back-up immerhin auf zwölf Einsätze. Vor diesem Engagement lagen die Handschuhe wiederum knapp zehn Jahre vorwiegend im Schrank. „Ich wollte sehen, ob meine Qualität noch ausreicht, um auf diesem Niveau zu spielen“, beschreibt Rudolph seine Beweggründe für die abermalige Rückkehr in den Kasten. Probleme mit der Fitness scheint er zumindest keine zu haben.

Nur kurze Regenerationszeit nach dem Fußball ein Manko

„Er ist in einem phänomenalen Fitnesszustand und in der Lage, sich mit Spielern zu messen, die seine Söhne sein könnten“, erklärt Stephan Mohr (51), der schon vor über 30 Jahren mit Rudolph beim damaligen Verbandsligisten TSG Wörsdorf zusammenspielte. „Ich halte mich täglich fit und gehe sogar in zwei Fitnessstudios“, verrät Rudolph sein Geheimrezept, schränkt aber auch ein, „dass die kurzen Regenerationszeiten nach den Spielen auf Dauer nichts für mich sind“. Jetzt kann er regenerieren und sich – sobald wieder gespielt werden darf – auf weitere Einsätze im SVN-Trikot freuen.

Aufrufe: 02.11.2020, 10:00 Uhr
Johannes LahrAutor