2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Ein klares Votum: Der SV Ringschnait (hinten Florian Katein) wurde bei der SZ-Umfrage im Sommer elf Mal als Titelfavorit genannt.
Ein klares Votum: Der SV Ringschnait (hinten Florian Katein) wurde bei der SZ-Umfrage im Sommer elf Mal als Titelfavorit genannt. – Foto: Foto: Volker Strohmaier
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Der SV Ringschnait ist erklärter Favorit

16 Mannschaften gehen in der Fußball-Bezirksliga Riß an den Start.

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Biberach / geki - Nach einer über neunmonatigen Corona-Pause rollt in der Fußball-Bezirksliga Riß wieder der Ball. Zuschauer sind unter strikter Einhaltung der jeweiligen Hygienekonzepte erlaubt. Die Spieler, Verantwortlichen und Fans sind voller Vorfreude auf die am Donnerstag, 3. September, beginnende Saison 2020/21. Die SZ-Umfrage, bei der Mehrfachnennungen möglich waren, brachte ein klares Votum für den SV Ringschnait, der elf Mal als Titelfavorit genannt wurde. Den SV Sulmetingen haben vier Vereine auf der Rechnung, den SF Schwendi trauen zwei Vereine den Titel zu. Bezirkspokalsieger SGM Warthausen/Birkenhard erhielt eine Nennung.

Alle Jahre wieder – erneut geht der SV Ringschnait mit großen Vorschusslorbeeren in die neue Saison. Aus dem eigenen Saisonziel macht man rund ums Dürnach-Stadion kein Hehl, es soll der Meistertitel werden. Der ohnehin starke Kader wird durch die Zugänge Alexander Beck, Simon Boscher und Michael Wiest weiter aufgewertet. Letzterer soll als verlängerter Arm auf dem Spielfeld die Ideen des SVR-Trainerstabs umsetzen.

Messlatte bewusst hoch

In der kommenden Saison könnte dem SV Sulmetingen gelingen, was Corona gehörig vermasselt hat. Der Erste der "ewigen Bezirksliga-Tabelle" gehört auch im bereits siebten Trainerjahr von Heiko Gumper zu den Mitfavoriten auf die Meisterschaft. Die Messlatte setzt man beim SVS bewusst hoch an, als erklärtes Saisonziel will man abermals vorne mitmischen.

Hinter Ringschnait und Sulmetingen haben die Vereinsverantwortlichen mit den SF Schwendi einen dritten Kandidaten auf die Meisterschaft ausgemacht. Neu-Trainer Michael Dreyer, der nach zwölf Jahren ein Comeback in der Bezirksliga feiert, kann einem eingespielten Kader vertrauen. Zu- und Abgänge halten sich bei den SF die Waage, der angestrebte Platz unter den ersten drei scheint aufgrund des guten spielerischen Potenzials machbar.

Der Titel des Bezirkspokalsiegers war der vorläufige Höhepunkt der bis jetzt prächtig harmonierenden SGM Warthausen/Birkenhard. Auch wenn man mit Patrick Wilpert einen absoluten Leistungsträger verloren hat, traut sich das Spielertrainerduo Hauler/Gashi den nächsten sportlichen Schritt nach vorn zu. Ergänzt und verstärkt wird der Kader durch acht Nachwuchsspieler aus dem eigenen Lager.

Neue Trainergesichter in der Liga

Der in der Vorsaison starke SV Steinhausen präsentiert mit Wolfgang Steinbach als Nachfolger von Dietmar Mang, der fünf gute Jahre im Rottumtal hatte, einen sehr erfahrenen Übungsleiter. Die nun achte Bezirksliga-Saison geht man mit beinahe unverändertem Kader an. Dies könnte dann aber auch wiederum zum Vorteil für den SVS werden. Alle Mannschaftsteile sind gut eingespielt, der angestrebte Mittelfeldplatz ist sehr realistisch.

Mit dem Abgang des Spielertrainer-Duos Endler/Roncevic endet beim SV Baustetten eine kleine Ära. Für das neu installierte Trainer-Duo Dino Steiert und Marcel Schwarzmann stellt sich nun die vordergründigste Aufgabe, die entstandene Lücke im Abwehrverbund zu schließen. Der SVB hat stattliche elf Zugänge zu verzeichnen, die schwere Auftaktpartie in Reinstetten hat es in sich.

Auch beim VfB Gutenzell steht ein neues Gesicht, doch beileibe kein Unbekannter an der Seitenlinie. Für Marcel Übelhör ist die Bezirksliga kein Neuland. In Reinstetten fungierte er bereits als Co-Trainer, mit dem künftigen Liga-Konkurrenten SV Mittelbuch durfte er zwei Aufstiege feiern. Der VfB hatte in der Vorsaison bis zum Abbruch eine starke Heimbilanz, die soll auch in der kommenden Spielzeit der Grundstock für einen guten Mittelfeldplatz sein.

Sieben Kilometer weiter östlich gibt es beim Lokalrivalen TSV Kirchberg ebenfalls neue und wichtige Personalien zu vermelden. Neben sechs Eigengewächsen aus der Jugend wertet Zugang Dominik Breher als gleichberechtigter Spielertrainer neben Daniel Kohler den letztjährigen Kader auf. Im offiziellen Vereinsstatement gibt man als Ziel den Klassenerhalt an, dem TSV ist aber auch mehr zuzutrauen.

Reinstetten holt sich Qualität

Den SV Reinstetten hat für die Top-Platzierungen niemand auf der Rechnung, die eigenen Ansprüche sind aber hoch. Bereits in der Vorsaison deutete der SVR seine Möglichkeiten an, mit der Verpflichtung von Michael Wild und Daniel Jarosch sowie weiteren dazugestoßenen Akteuren aus dem eigenen Lager ist der Kader breiter und wohl auch qualitativ besser. Die Vorbereitung verlief gut, der SVR könnte zum Geheimfavoriten werden.

Weniger geheim sind hingegen die Ziele des FC Mittelbiberach – es zählt nur der Klassenerhalt. Vor dem coronabedingten Abbruch der Vorsaison stand der FCM über dem Strich, im Kern ist die Mannschaft von Spielertrainer Marcin Zukowski zusammengeblieben. Zum Saisonauftakt steht man allerdings vor der wohl schwersten aller möglichen Aufgaben, es geht zum hoch gehandelten Titelkandidaten SV Ringschnait.

Trainer David Freudenmann vom SV Baltringen musste schon in der Vorsaison einen sportlichen Umbruch einleiten, daran hat sich auch im Vorfeld der kommenden Saison nichts geändert. Zwei Leistungsträger haben den Verein verlassen, aufzufangen versucht man dies mit fünf Zugängen. Ein bezirksligataugliches Team formen und drinbleiben lautet der illusionsfreie Auftrag des Baltringer Übungsleiters.

Zu den Sorgenkindern der Liga zählte in der Vorsaison auch der SV Eberhardzell, bei Abbruch der Spielzeit befanden sich die Zeller auf dem drittletzten Platz. Richtige Konstanz fand die Truppe um Trainer Franz Kaiser nach einem katastrophalen Saisonstart nie. Ein ähnliches Szenario will man nun bei den Rothosen verhindern. Wie in der Vorsaison serviert der Terminplan jedoch den SV Sulmetingen als Auftaktgegner, gegen den man eine fast katastrophale Bilanz hat.

Erneut droht der Abstiegskampf

Philipp Birk-Braun geht in seine sechste Saison beim BSC Berkheim und zählt damit zu den dienstältesten Trainern der Liga. In der Vorsaison steckte der BSC tief im Tabellenkeller, den nicht auszuschließenden Abstieg verhinderte wohl Corona. Obwohl man mit Mike Schlander einen antritts- und dribbelstarken Angreifer verloren hat, will man es bei den Grün-Weißen nun besser machen. Realistisch gesehen droht aber erneut der Abstiegskampf.

Wie schon in der Vorsaison ist beim FV Olympia Laupheim II die größte Personalrotation festzustellen, leichter macht dies die Aufgabe für das Trainerduo Liolios/Arb aber wirklich nicht. Stärker denn je sind angesichts des sehr jungen Kaders die Führungsqualitäten auf und neben dem Platz gefordert. Olympia II könnte aber mit einem Schuss jugendlicher Unbekümmertheit auch zur Wundertüte der Liga werden.

Nach mehreren vergeblichen Anläufen gehört auch der SV Schemmerhofen wieder dem Bezirks-Oberhaus an. Spielertrainer Christian Sameisla und der neue Co-Spielertrainer Andreas Ludwig können auf einen breiten Kader zurückgreifen, dem aber Andreas Kühlwein, ein langjähriger Leistungsträger des SVS, nicht mehr angehören wird. Aufsteigertypisch nennt man als Saisonvorgabe den Klassenerhalt, dem spielstarken SVS sollte dies auch gelingen.

Der zweite Aufsteiger, der SV Mittelbuch, durfte nach langen Jahren in der Kreisliga B und der Kreisliga A ebenfalls die Rückkehr in die Bezirksliga feiern. Bezirksliga-Erfahrung haben nur wenige Mittelbucher Akteure, mit dem jungen Luca Ruedi weiß man aber einen echten Torjäger in den Reihen. Wo genau es dann mit dem SVM als sehr ehrgeizigem Aufsteiger hingeht, weiß wohl auch der neue Trainer Andreas Maier noch nicht.

Aufrufe: 02.9.2020, 05:00 Uhr
Schwäbische Zeitung / geki und Gerhard KirchenmaieAutor