2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Kurz vor Spielende ringt die TuS Marienborn den SV Horchheim (in blau) nieder. Archivbild: Dinger
Kurz vor Spielende ringt die TuS Marienborn den SV Horchheim (in blau) nieder. Archivbild: Dinger

Bitteres Ende für starke Horchheimer

Schäfer-Team liegt beim 1:2 in Marienborn bis in die Schlussminuten vorn

Verlinkte Inhalte

Mainz. Nach dem Abpfiff, als die Spieler der TuS Marienborn ihren spät eingefahrenen 2:1 (0:1)-Sieg bejubeln, geht Trainer Ali Cakici zu den niedergeschlagenen Gästen. Er spricht den Spielern des SV Horchheim tröstende Worte zu, streichelt Nico Seelig über den Kopf. „Ich bin sehr, sehr glücklich. Unser Sieg ist nicht unverdient. Aber als Sportler tut es mir wirklich leid für Horchheim“, sagte Cakici, „sie haben für ihre Verhältnisse ein tolles Spiel gemacht. Für uns war das totale nervliche Anspannung, ein ganz hoher Stresslevel.“

Die Kräfteverhältnisse schienen eigentlich klar. Der Aufsteiger aus Mainz zählt spielerisch zu den Top-Teams der Landesliga und schoss erst am Dienstag Verbandsligist RWO Alzey mit 5:1 aus dem Verbandspokal. Die Gäste, bislang ohne Punkte, waren mit einer defensiven Grundausrichtung auf Konter aus. Eine Strategie, die lange Zeit aufzugehen schien. In Minute 34 saß einer der Gegenstöße. Nach Seeligs Steilpass war TuS-Verteidiger Till Fickinger eigentlich vor dem Adressaten Denis Reinwald. Doch als Keeper Timon Hammer rief, blieb Fickinger stehen. Reinwald lief durch, war als Erster am Ball und traf per Flachschuss. Die hundertprozentige Chance auf das 2:0 ließen die Horchheimer liegen, als Alexander Dorn einen Querpass zum vor dem Tor blank stehenden Lars Freese vermasselte (41.). Hätte Freese, nachdem er zwei Gegenspieler genarrt hatte, nicht direkt auf Hammer gezielt (72.) – es wäre wohl die Vorentscheidung gewesen. Als der Ball nach Freeses Schuss im Netz zappelte, war die Abseitsfahne oben (80.).

So blieb der enorm fleißige und disziplinierte Auftritt der Gäste unbelohnt. Die TuS kombinierte immer zügiger und zielstrebiger und baute enormen Druck auf, Andreas Klapper (86.) und Frank Berninger (88.) brachten zwei Ballstafetten ins Ziel. Ein allemal verdientes Resultat, blickt man auf das Chancenverhältnis. Aber ein äußerst bitterer Verlauf für das gebeutelte Schlusslicht. „Die Truppe macht es gut, rennt, kämpft, trainiert gut, belohnt sich aber nicht“, schüttelte Trainer Christian Schäfer den Kopf, „bis zum 1:1 ist es richtig gut aufgegangen, und wir können ja auch 2:0 oder 3:0 führen.“ Keeper Pascal Noack verdiente sich mit einigen Klasse-Paraden die Bestnote. Und der wieder ins Deckungszentrum zurückgezogene Andreas Tillschneider war in Cakicis Augen „alles überragend“. Der Kapitän war Klapper direkt zugeteilt und stellte den Marienborner Top-Stürmer die meiste Zeit über kalt – eine wirkungsvolle Maßnahme. „Er spielt direkt gegen Klapper, und wir spielen zu viel auf Klapper. Das war das Problem“, erkannte Cakici.

Doch letztlich ist all das Makulatur. „Wir müssen jetzt die Enttäuschung aus den Köpfen der Spieler bekommen“, sagt Schäfer. „Ich wünsche ihnen wirklich alles Gute“, betonte Cakici, nachdem er selbst mit der moralischen Aufbauarbeit der Horchheimer begonnen hatte.

TuS Horchheim: Noack – Seelig, Sombetzki, Tillschneider, Linder – Rauscher, Schäfer – Blaser (22. Reinwald), Bozkaya (77. Kirchen), Dorn – Freese.



Aufrufe: 010.9.2017, 22:00 Uhr
Torben SchröderAutor