2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Wolfgang "Molly" Ditter (links) und SVH-Trainer Uwe Beck waren ein gutes Team.
Wolfgang "Molly" Ditter (links) und SVH-Trainer Uwe Beck waren ein gutes Team. – Foto: Wenzel/Montage

SV Höxter trauert um "Molly": Er war die Seele des Vereins

Der Klub aus der Kreisstadt ist nach dem plötzlichen Tod einer Vereinsikone schockiert.

Der SV Höxter nimmt Abschied von Wolfgang „Molly“ Ditter. Der Mann für alles bei den Rot-Weißen verstarb völlig überraschend vor dem ersten Bezirksliga-Spiel nach dem Aufstieg. SVH-Trainer Uwe Beck schreibt diese Zeilen nach dem Tod seines guten Kumpels.

Ein sehr großer und sehnlicher Wunsch von ihm blieb unerfüllt: Wieder in den Reisebus steigen, sich entspannt zurücklehnen und die Sportplätze über die Grenzen des Kreises Höxter hinaus anfahren. Auf dem Rückweg in der ersten Reihe Platz zu nehmen und in seiner gewohnten, unaufgeregten und sachlichen Art die Spiele seiner großen Liebe, dem SV Höxter, zu analysieren.

Wolfgang „Molly“ Ditter starb am vergangenen Sonntag, einem mit Sonne gefluteten Spätsommertag. Sein Herz hörte auf zu schlagen, eben an jenem Tag, welcher für ihn seit 25 Jahren Arbeit bedeutete. Arbeit, für die er viel Hingabe und Leidenschaft hatte. Trikots zusammenpacken, Bälle aufpumpen, die Pässe zu Recht legen und den Spieltag perfekt vorbereiten. „Molly“ hat es mit Freude, mit der Liebe zum Detail gemacht. Ihm entging nichts.

"Molly" (links) kümmerte sich auch um die verletzten Spieler.
"Molly" (links) kümmerte sich auch um die verletzten Spieler. – Foto: Wenzel

"Molly" war seit Sommer 1995 Betreuer beim SVH

Sonntage waren für ihn die Highlights der Woche. 90 Minuten hat er gezittert, gelitten, gelacht und geweint. Seit Mitte der 90´er Jahre lebte und liebte er seinen Job als Betreuer der ersten Mannschaft beim SV Höxter. Bereits in den 80´er Jahren beim DJK Höxter als Jugendtrainer und Seniorenspieler aktiv, übernahm Wolfgang im Sommer 1995 den Betreuerposten bei der ersten Mannschaft vom SV Höxter. In dieser Zeit lernte er unzählige Spieler und Trainer kennen und alle Weggefährten konnten in ihm einen wunderbaren, herzensguten und ganz besonderen Menschen an Ihrer Seite wissen.

Wer Molly in den letzten Tagen seines Lebens beobachten konnte, spürte in ihm die Vorfreude. Die Vorfreude auf all das, was noch kommen mag und sein Leben für ihn bereithält. Sein 60.ter Geburtstag stand vor der Tür. Ihm war es nicht vergönnt, diesen zu feiern und langjährige Weggefährten wiederzutreffen. Auf die neue Saison mit seiner ersten Mannschaft hat er sich ebenso gefreut. Er spürte und wusste ganz genau, dass seine Verlässlichkeit, seine Loyalität und sein unermüdlicher Einsatz mal wieder Früchte getragen haben.

Nie im Mittelpunkt

Noch am vorletzten Wochenende im Trainingslager in Brilon konnte man von ihm erfahren, wie viel Lust er für die nächsten Jahre verspüre. Es waren immer wieder wenige Worte, die „Molly“ brauchte, um andere Menschen zu erreichen und zu berühren. Im Mittelpunkt wollte er nie stehen, weil er das für das glücklich sein nicht brauchte. „Molly“ war glücklich, wenn er da sein und den Menschen helfen konnte.

Auf- und Abstiege von der Verbands bis in die Kreisliga, Trainer und Spieler kamen und gingen, aber eine Konstante blieb immer: Wolfgang „Molly“ Ditter. Bis zu jenem Tag, an dem sein großes Herz, voller Liebe für seinen SV Höxter und deren Menschen, plötzlich und unerwartet aufgehört hat zu schlagen. Der SV Höxter und die Fußballwelt, die Wolfgang „Molly“ Ditter gekannt haben, sind tief berührt und trauern um Ihren Betreuer, Freund und Sportkameraden.

Aufrufe: 08.9.2020, 17:30 Uhr
Rene WenzelAutor