Landesliga als Belohnung? Neuenbeken und Heide vor Aufstieg

Der Verbands-Fußball-Ausschuss (VFA) des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen hat zur Berechnung der Aufsteiger ein Modell entwickelt, wonach sowohl der aktuelle Tabellenführer als auch der Hinrunden-Erste aufsteigen werden. In der Bezirksliga, Staffel 3, wäre die Regelung klar: Der SCV Neuenbeken steigt als aktueller Tabellenführer auf, der SV Heide-Paderborn ist als Herbstmeister bald Landesligist.

Driller: „Sinnvollste Lösung“

„Wir haben nicht mehr daran geglaubt und bereits für die Bezirksliga geplant. Ich bin total glücklich und stolz auf die Jungs, dass wir den Aufstieg nach einem großen Umbruch mit vielen jungen Spielern geschafft haben“, sagt Heide-Coach Markus Driller, der die Entscheidung des FLVW als „die sinnvollste Lösung“ bezeichnet.

Ausreichend Potenzial sieht Driller in seiner aktuellen Truppe für die Landesliga. Mit 18 Zusagen aus dem aktuellen Kader kann er zusammen mit den anderen Verantwortlichen entspannt die weitere Planung angehen – Neuzugänge sind natürlich nicht ausgeschlossen. „Wir werden noch das ein oder andere Gespräch führen. Die Landesliga befindet sich qualitativ schon auf einem anderen Level“, sagt Driller. Eine Chance will er auch den Spielern aus der U19 geben. Wenn alles nach Plan läuft, dann sogar schon in der nächsten Woche.

Training in Kleingruppen geplant

Denn klar ist auch, dass die Klubs wieder in Kleingruppen unter Berücksichtigung einiger Regeln trainieren dürfen. „Wir wollen die Saison zumindest so sauber zu Ende bringen, Spaß haben und in Bewegung kommen. Wichtig sind auch die sozialen Kontakte. Wir werden natürlich die Auflagen beachten und freuen uns riesig, dass wir wieder hinter die Pocke treten können“, so Driller. Ein Problem bleibt dann aber doch: Die Ungewissheit über die Zukunft. Wann die nächste Saison startet, ist noch sehr fraglich. Da alle Großveranstaltungen bis Ende August gesperrt sind, rechnet Driller mit einem Auftakt im September. „So weit gehen unsere Planungen aber noch nicht“, sagt der Heide-Coach.

Ein Blick auf die aktuelle Lage beim Meister. Glückwünsche nimmt auch Trainer Marco Cirrincione schon entgegen. „Wir haben gerade den Aufstieg etwas in einem Video-Chat ‚gefeiert‘“, sagt der 41-Jährige. Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt: Der SCV hat den Aufstieg in dieser Saison mehr als verdient. „Es wäre nicht fair gewesen, wenn wir nicht aufgestiegen wären. Insbesondere freue ich mich für die Jungs. Sie haben sehr viel investiert und trainiert. Auch wenn es nur eine Corona-Meisterschaft ist, ist dieser Titel total verdient“, betont Cirrincione.

Cirrincione: „Zufrieden mit der Entscheidung“

Mit der Entscheidung kann Neuenbeken natürlich sehr gut leben. Schon vor einigen Wochen bezog der SCV-Coach klar Stellung und machte sich dafür stark, dass es keine Annullierung geben dürfe. „Es war für die Verantwortlichen doch nicht ganz so einfach. Aber alle haben gute Arbeit gemacht, ich bin zufrieden mit der Entscheidung“, betont der 41-Jährige.

Der zukünftige Landesligist vermeldete bereits einige Transfers und kann schon jetzt auf einen für die neue Spielklasse starken Kader blicken. „Das wird eine tolle Landesliga“, meint Cirrincione. Mit Blick auf die nächste sportliche Herausforderung wollen sich die Gelb-Blauen nicht ausruhen. Zunächst in Kleingruppen sollen die Einheiten auf dem Platz wieder starten. „Vielleicht darf man ab dem 30. Mai wieder richtig trainieren - das würden wir dann auch bei einer Freigabe machen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir noch vier bis sechs Einheiten in diesem Monat machen und auch im Juni weiter trainieren würden. Wenn es mit der neuen Saison im August losgehen sollte, würden wir im Juli etwas freimachen“, spricht der SCV-Coach über die möglichen Planungen. Fast sicher ist: Für Neuenbeken und Heide geht´s in der Landesliga weiter. Es fehlt nur noch ein ganz kleiner Schritt.