2024-04-25T14:35:39.956Z

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Joshua Schmid vom SV Grafenhausen hebt ab: Sein Tor war der  fünfte SVG-Treffer beim  Heimsieg gegen den  SSC Donaueschingen.   | Foto: Wolfgang Scheu
Joshua Schmid vom SV Grafenhausen hebt ab: Sein Tor war der fünfte SVG-Treffer beim Heimsieg gegen den SSC Donaueschingen. | Foto: Wolfgang Scheu

Grafenhausens Fußballer auf dem Weg zurück an die Spitze

Beim FC Lenzkirch sieht Zeljko Cosic die Lage durchaus realistisch

Nils Boll ist dann einfach mal weg. Zusammen mit seiner Familie, unterwegs im tiefsten Bayern, zum Seele baumeln lassen an einen kleinen See. Ein Kurzurlaub, den sich der Trainer des SV Grafenhausen redlich verdient hat...

Perfekt eingestellt hatte Boll sein Team auf zwei anstrengende Kraftakte, die seine Fußballer souverän meisterten. Am Karsamstag boten die Grafenhausener vor 130 begeisterten Fans im Nachhol-Heimspiel gegen den SSC Donaueschingen eine der bislang besten Leistungen in dieser Saison. Am hochverdienten 5:2-Sieg gegen den Tabellenzweiten, der bis zur Klatsche beim SVG die stabilste Abwehr der ganzen Liga geboten hatte, gab es nichts zu deuteln. „Das war vom Torwart bis zu den Stürmern ein richtig starkes Spiel“, lobt Nils Boll sein Team, „der SSC hatte keine Chance, wir haben das perfekt gelöst“. Eine Demonstration der Stärke, die am Ostermontag eindrucksvoll bestätigt wurde. Bei Schlusslicht Oberbaldingen, das vor kurzem den entthronten Spitzenreiter SG Kirchen-Hausen entzaubert hatte, gewannen die Grafenhausener ebenso locker wie konzentriert mit 6:0-Toren. Ein von Boll als Pflichtsieg eingestufter Erfolg, mit dem der SVG dem Gipfel nahe rückte. Noch steht ja das wegen wilden Flockenwirbels abgesagte Spiel bei Aufsteiger und Abstiegskandidat TuS Bonndorf II an, in dem die Grafenhausener nach dem famosen Osterwochenende der haushohe Favorit sind. Einen möglichen Sieg vorausgesetzt, wäre die Boll-Elf also virtuell der neue Spitzenreiter.

Doch über hätte-wäre-Konstellationen will der SVG-Trainer nicht diskutieren. Sein Team sei bereit, die Leistung von Ostern zu bestätigen, so Boll, „wir sind auf einem guten Weg“. Ob der auf dem Gipfel endet? Im Fußball ist alles möglich.

Zeljko Cosic, Trainer des A-Kreisligisten FC Lenzkirch, macht sich nach der 2:3-Niederlage seiner Elf bei der SG Riedöschingen/Hondingen keine Illusionen. Seine Mannschaft stehe in der Tabelle zwar noch ganz oben, doch Cosic sieht seine Mannschaft „realistisch nur noch auf Rang drei oder vier“ – und ein anderes Team in den kommenden Wochen ganz oben: „Der SV Grafenhausen ist mein Spitzenfavorit“, so Cosic, die Elf des Trainerkollegen Nils Boll sprühe vor Spielfreude. Dass die Lenzkircher das vor einer Woche aus nicht leicht nachzuvollziehenden Gründen abgesagte Spiel am Karsamstag bei der SG nachholen mussten, hinterließ bei Cosic schon vor dem Anpfiff einen schalen Beigeschmack. Da die Osterfeiertage im Spielplan ja als im Prinzip ballfreie Zone eingeplant waren, hatten vier Leistungsträger des FCL anderes als Kicken im Sinn und freie Tage gebucht. Und so war die Lenzkircher Bank kurz und nur mit Spielern der FCL-Reserve besetzt.

In einer harten, von der SG-Elf an der Grenze der Unfairness geführten Partie, musste der FCL-Trainer zur Halbzeit zwei seiner durch hartes Einsteigen verletzten Spieler vom Platz nehmen. Im zweiten Durchgang wurde das Spiel immer hitziger. „Da hätte ich mir vom Schiedsrichter mehr Fingerspitzengefühl erwartet“, so Cosic. Bis zur 60. Minute führten die Lenzkircher mit 2:1, doch dann drehte die SG die Partie binnen 180 Sekunden mit einem Doppelschlag. „Die Moral war da“, lobt Cosic sein Rumpfteam, „aber die Kraft hat meinen Jungs gefehlt, um noch einmal zurückzukommen.“

Aufrufe: 023.4.2019, 17:15 Uhr
Johannes Bachmann (BZ)Autor