Mit goldenem Händchen

So sah das Spiel auch aus. Viele Zweikämpfe, Unterbrechungen, Diskussionen und Behandlungspausen prägten eine Partie, in der fast nur die Platzherren zu Chancen kamen. Folgerichtig gelang Dominik Ahlbach (39.) der Führungstreffer, als er eine Flanke Pennellas mit der Brust annahm, sich den Ball auf den rechten Fuß legte und ins lange Eck zielte. Paul Simon, der für den zuletzt formschwachen Pascal Eder zwischen die Pfosten gerückt war, musste nur selten rettend eingreifen und war bei zwei gefährlichen Kopfbällen (26., 50.) zur Stelle.

Hitzig wurde es in Minute 54. Pennella und Leon Heine lieferten sich ein eher harmloses Tête-à-Tête, der nicht wirklich souveräne Schiedsrichter Marcel Gasteier zeigte beiden Gelb, erhielt dann von seinem Assistenten den Hinweis, dass der Saarländer schon verwarnt war, und schickte ihn vom Feld. „Er hat nur zu mir gesagt: Was ist los?“, berichtet Pennella, „das war gar nix.“ SVG-Trainer Babak Keyhanfar sprach von einem „unberechtigten Platzverweis“ – genau wie Gäste-Coach Timon Seibert, der nach seinen verständlichen Protesten hinter die Bande geschickt worden war.

Seibert sah allerdings auch einen „von der ersten Minute an verdienten Sieger“: „Wir haben alles vermissen lassen, was du brauchst, um in Gonsenheim zu bestehen.“ In puncto Disziplin und Zweikampfführung waren die Platzherren der klare Chef im Ring. Keyhanfar sah eine „überragende erste Halbzeit, nach der wir höher führen müssen“. In Überzahl verlor der SVG vorübergehend etwas den Faden, stand tief und lauerte auf Konter. „Da haben wir Angst bekommen, den Mut verloren“, analysiert der Chefcoach, der allerdings ein goldenes Händchen hatte.

Joker Ibrahim Yilmaz spielte mit dem ebenfalls eingewechselten 2:0-Schützen Mustafa Yilmaz Doppelpass (82.), Mustafa Yilmaz legte per Diagonalball für Belel Meslems 3:0 vor (89.), Ibrahim Yilmaz bediente nach einem weiteren Konter den – eingewechselten – Debütanten Ruben Grundei zum 4:0 (90.). Drei Joker, fünf Scorerpunkte, da lacht das Trainerherz. Keyhanfar kann sich zudem über einen weiteren Spieler freuen: Flügelflitzer Shun Shibata, der eigentlich weg wollte, kam letztlich mit keinem neuen Klub überein und fand sich somit auf dem Spielberichtsbogen wieder.

SV Gonsenheim: Simon – Sari, Beck, Eichbladt, Hermann – Kimnach (80. Grundei), Mairose – Meslem, Ahlbach, Pennella (65. M. Yilmaz) – Kern (70. I. Yilmaz).