2024-05-02T16:12:49.858Z

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Seit 2003 engagiert sich Bettina Stritter mit Herz und Seele für den SV Gonsenheim.
Seit 2003 engagiert sich Bettina Stritter mit Herz und Seele für den SV Gonsenheim. – Foto: Dennis Merten

Ein wichtiger Wohlfühlfaktor beim SV Gonsenheim

Gonsenheims Jugendleiterin und Betreuerin Bettina Stritter hat viele Aufgaben im Klub

Gonsenheim. Seit mittlerweile 17 Jahren engagiert sich Bettina Stritter beim SV Gonsenheim und hilft in fast allen Bereichen des Vereins mit. Angefangen hatte ihr Einsatz 2003, als der jüngste Sohn in die D-Jugend kam und Stritter vom Trainer gefragt wurde, ob sie sich vorstellen könne, in der Mannschaftsbetreuung mitzuhelfen. Der familiäre Bezug zum Klub war aber vorher schon gegeben, denn Stritters Vater hatte für die erste Gonsenheimer Mannschaft gespielt. Und der Bezug endete nicht, als ihr Sohn den Verein verließ und weiterzog, denn die Betreuerin blieb dem SVG erhalten und kümmerte sich mit der Zeit um immer mehr organisatorische Aufgaben.

Nachdem Wolfgang Horst die Jugendleitung abgab, übernahm Stritter zunächst gemeinsam mit Martina Schunk diese Aufgabe und kümmert sich heute mit Enzo Carrista um die Nachwuchsteams: "Er macht das Sportliche, ich mach das Organisatorische", beschreibt sie die Aufgabenverteilung. Dabei sind im Juniorenbereich vor allem viele administrative Aufgaben rund um Spielerpässe und andere Formalitäten zu erledigen. Das mache natürlich auch Spaß, aber schöner sei immernoch das Wochenende am Spielfeldrand: "Bei der Mannschaft dabei zu sein, am Rand zu stehen, das würde mir fehlen".

Auch bei der ersten Mannschaft immer dabei
In diesen Genuss kommt Stritter mittlerweile vor allem bei der ersten Mannschaft, wo sie bei den Spielen auf der Bank sitzt und während der 90 Minuten auch Mal mit dem Eisspray auf den Platz laufen muss. Aber nicht nur während der Partie ist die Betreuerin gefordert, auch vor Anpfiff ist sie stets unterwegs und kümmert sich um das Wohlbefinden der Spieler. Das fängt an mit der Organisation der Auswärtsfahrten oder dem Aufhängen der Trikots in der Kabine und geht bis zum Vorbereiten von Obst und Kuchen: Stritter holt die Früchte ab, die dem Verein vom Gonsenheimer Früchtemarkt gesponsert werden, schneidet sie klein und legt die Stärkung in der Kabine bereit. Um das Backwerk muss sie sich zum Glück nicht alleine kümmern, denn in der Mannschaft gibt es einen Kuchendienst, bei dem zu jeder Partie ein anderer Spieler etwas mitbringen muss: "Sehr gerne selbst gebacken", fügt Stritter schmunzelnd hinzu. Vor längeren Auswärtsfahrten sorgt die Betreuerin aber oft auch selbst für einen weiteren Kuchen, damit die Verpflegung für die komplette Mannschaft und das Team drumherum reicht. "So ein bisschen ein Wohlfühlfaktor", beschreibt die Allrounderin ihre Rolle bei den Spielen bescheiden. "Dass es denen gut geht, sie sich nur auf ihren Sport konzentrieren und drei Punkte holen, dann hab ich alles richtig gemacht."

Kaum schlechte, aber viele schöne Erinnerungen
Doch auch wenn die Betreuerin ihren Job perfekt erledigt, kann die Mannschaft nicht immer Siege einfahren, was vor zwei Jahren für eine der ganz wenigen schlechten Erfahrungen sorgte, an die sich die Gonsenheimerin im Verein erinnert: Der Abstieg aus der Oberliga im Jahr 2018 kam zustande, weil damals gleich sechs Vereine den Gang in die Verbandsliga antreten mussten: "Das war schon schwierig, auch auf dem Platz mit den Jungs. Da sind schon die ein oder anderen Tränen geflossen", beschreibt Stritter die Stimmung nach der letzten Partie. Diese negative Erinnerung wird aber durch viele schöne Erlebnisse überlagert, inbesondere durch die Saison 2013/14 mit der A-Jugend: In der Liga gelang dem Nachwuchs der Aufstieg in die Regionalliga und im Verbandspokal holte sich die U19 auch dank zweier Siege gegen die Junioren-Bundesligisten Mainz 05 und 1. FC Kaiserslautern den Titel. Apropos Kaiserslautern: Da gibt es noch eine weitere schöne Erinnerung, denn auch mit der ersten Mannschaft traf Stritter bereits auf die roten Teufel. Das Verbandspokal-Achtelfinale im Bruchweg ging aber mit 0:3 verloren. Sowieso ist der Pokal für viele Momente verantwortlich, die der Gonsenheimerin besonders im Gedächtnis geblieben sind, denn mit der U19 reiste sie im DFB-Pokal nach Halle und erlebte in der nächsten Runde ein Heimspiel gegen den Nachwuchs-Bundesligisten aus Wolfsburg (0:2). Mit dem 1996er-Jahrgang, der diese Erfolge einfuhr, ist der Kontakt bis heute ununterbrochen gut, wenngleich viele der Spieler mitterweile in Marienborn gegen den Ball treten: "Eigentlich müsste ich ja dahin, sagen die Jungs immer", lacht Stritter.

Einen Pokalsieg als Wunsch
Absichten in diese Richtung gibt es aber nicht, die Betreuerin will noch einige Zeit beim SVG verbringen. Aber welche Wünsche bleiben noch, wenn man von der D-Jugend bis zur ersten Mannschaft in allen Teams in irgendeiner Funktion tätig war? "Erstmal dass es hoffentlich irgendwann wieder weitergeht", gibt sich Stritter mit Blick auf die durch Corona verursachte Situation nachdenklich. Besonders für die Kinder sei es natürlich schade, dass momentan alles ausfallen muss, so auch das Pfingstturnier, das die Jugendleiterin normalerweise organisiert. Die Gesundheit der Spieler gehe aber vor, gerade im Amateurbereich: "Hier verdient keiner mit Fußball seinen Lebensunterhalt." Wenn der reguläre Spielbetrieb dann aber in Zukunft wieder normal laufen kann, würde sich die Gonsenheimerin im besten Fall irgendwann einen Titel wünschen: "Mit der ersten Mannschaft einen Pokal gewinnen. Das würde mir auch nochmal gefallen."

Aufrufe: 022.5.2020, 17:00 Uhr
Peter MertesAutor