2024-05-10T08:19:16.237Z

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Wer holt sich in diesem Jahr den Bezirkspokal? FOTO: SABRINA BALZER
Wer holt sich in diesem Jahr den Bezirkspokal? FOTO: SABRINA BALZER
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Ran an den Pott: Das Pokalfinale steigt in Ebnat

An Fronleichnam stehen sich der FV Sontheim und die TSG Hofherrnweiler II gegenüber

Mit dem FV Sontheim steht am Donnerstag, 31. Mai, nach einjähriger Pause ein Bezirksligist im Finale. Damit dürfte der Sieg gegen die klassentiefere TSG Hofherrnweiler II programmiert sein. So weit, so unklar.

Eigentlich ist es eine ganz einfache Rechnung: Wenn im Finale des Bezirkspokals in Ebnat (Donnerstag, 31. Mai, Anpfiff um 16 Uhr, Verlängerung und Elfmeterschießen möglich) Bezirksliga-Spitzenreiter FV Sontheim auf die TSG Hofherrnweiler II (Zweiter der Kreisliga A 1) trifft, kann es nur einen Sieger geben: Sontheim. Schließlich spielt der Favorit eine Liga höher – und strebt in dieser die Meisterschaft an.

Doch ein Griff in die Phrasenkiste verrät: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Und Phrasen haben im Fußball durchaus ihre Berechtigung. Das wurde nicht nur jüngst im DFB-Pokalfinale deutlich, in dem Underdog Eintracht Frankfurt den großen FC Bayern München überrumpelte. Ein genauer Blick auf den Pokal im Bezirks Kocher/Rems verrät auch, dass die TSG Hofherrnweiler II kein „normaler“ Kreisligist ist.

Warnung vor dem Außenseiter

Die Mannschaft des ehemaligen Top-Angreifers Christoph Merz warf zum Beispiel mit Kirchheim/Trochtelfingen und Lauchheim bereits zwei Bezirksligisten aus dem Wettbewerb. „Wir haben zweimal gezeigt, dass wir es können“, lobt Merz die Leistung seines Teams. „Wir haben eine Chance, an einem Tag ist alles möglich“, ist sich der TSG-Coach sicher.

Kein Wunder also, dass Erdal Kalin die Gelegenheit wahrnimmt und vor dem Gegner warnt: „Für uns ist es eine gefährliche Aufgabe. Uns ist bewusst, was auf uns zukommt“, betont der Sontheimer Trainer. Die reinen Zahlen zumindest versprechen ein Offensiv-Feuerwerk. So erzielte Hofherrnweiler II in der Liga 85 Tore, Sontheim bringt es gar auf 91.

Die TSG werde sich also keinesfalls hinten reinstellen, vielmehr liege ihre Stärke in der Offensive, erklärt Merz. Bei der Spielphilosophie spielt seine Zeit als Aktiver durchaus eine Rolle. Merz war mehrmals Torschützenkönig der Bezirksliga, in der Saison 2011/12 erzielte er 38 Treffer in 28 Spielen, eine Spielzeit drauf ließ er 42 Tore (in 30 Partien) folgen. Mit der TSG I feierte Merz 2014/15 auch den Landesliga-Aufstieg.

Dieser war bereits in der Saison 2011/12 anvisiert, am Ende belegte Hofherrnweiler allerdings den zweiten Platz – hinter dem FV Sontheim. An die Spielzeit denkt Merz trotzdem sehr gerne zurück. Denn dreimal (inklusive Pokal) trafen die beiden Mannschaften aufeinander, Sontheim verlor dreimal und erzielte dabei keinen einzigen Treffer. „Im Pokalspiel gelang mir bereits nach 20 Sekunden ein Tor“, erinnert sich Merz, der allerdings anfügt: „Gegen Sontheim zu spielen war immer eklig und schwierig.“

TSG profitiert von ihrer A-Jugend

Die aktuelle Saison liege bei der TSG Hofherrnweiler II „deutlich über den Erwartungen“, sagt Coach Merz. Viele Leistungsträger, so wie etwa der 19-jährige Hannes Melzer (15 Tore, 14 Vorlagen) sind erst aus der A-Jugend rausgekommen. Sein Bruder Max (22) hat es in bislang 23 Partien auf 13 Tore gebracht. Insgesamt stehen laut Merz fünf ehemalige A-Jugendliche regelmäßig in der Startelf. Bei der jüngsten 0:5-Schlappe in der Liga gegen Mögglingen wurde der angeschlagene Hannes Melzer allerdings geschont. Schließlich hatte die TSG Hofherrnweiler II den zweiten Rang und damit die Qualifikation zur Aufstiegs-Relegation sicher.

Anders sieht es beim FVS aus, der durch die Niederlage des SV Waldhausen bei der TSG Nattheim und den zeitgleichen Heimsieg gegen Unterkochen (hier wurde Marcus Mattick geschont) „zur richtigen Zeit“, wie es Trainer Kalin ausdrückt, auf Rang eins vorrückte. „Wir haben es schon während des Spiels mitbekommen, es aber erst danach richtig realisiert“, so Kalin.

Dadurch werde Sontheim aber nicht anders spielen, sagt der 46-Jährige und verspricht „selbstbewussten Angriffsfußball“. Am Ende soll das Double herausspringen. Eine einfache Rechnung. Eigentlich. Und damit diese aufgeht, gilt wie immer: Das Runde muss ins Eckige.

Die Höhepunkte des Finals gibt's auf Fupa zu sehen.

Aufrufe: 030.5.2018, 11:53 Uhr
Edgar Deibert/HEIDENHEIMER ZEITUNGAutor