2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
– Foto: Thomas Nast
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"Sind sicherlich noch nicht am Ende der Entwicklung"

Christoph Merz stürmte für die Hofherrnweiler-Unterrombach bereits als Spieler in Kreis-, Bezirks- und Landesliga, ehe er zur Saison 13/14 erstmals auch als Co-Trainer Einfluss auf die Mannschaft nehmen konnte. Mittlerweile ist der inzwischen 38-Jährige für die Zweite der TSG hauptverantwortlich - und outet sich im Interview als Fan seines Teams.

Als Christoph Merz in der Saison 2013/14 erstmals auch als Co-Trainer in einer neuen Rolle für die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach fungieren durfte, fand man ihn noch nicht allzu häufig an der Seitenlinie. Denn in der besagten Saison knipste Merz in 30 Spielen, damals noch in der Kreisliga A1, sagenhafte 38 auf dem Platz, die 30er-Marke sollte er auch im nächsten Jahr in der Bezirksliga wieder knacken. Und man kann sicher nicht davon reden, dass es um ihn seither ruhiger geworden wäre: Mit viel Elan und Eifer ist der inzwischen 38-Jährige in seiner nun insgesamt fünften Saison Trainer der TSG II. Immer auf der Jagd nach Punkten und dem Bezirkspokal, vor allem aber auf die nachhaltige Weiterenticklung seiner Spieler bedacht.

Mit der TSG zwischen Kreis- und Landesliga: Christoph Merz (38), führt seit 2016 die sportlichen Belange bei der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach II


Christoph, was für ein Trainertyp bist du? Wie würdest du dich selbst beschreiben?

Christoph Merz: Das ist schwierig zu sagen, aber manchmal sicherlich ein wenig zu impulsiv und nicht mit jeder Entscheidung zufrieden. Egal ob von meinen Spielern oder dem Schiedsrichter. Eigentlich müssten sowas meine Spieler besser beantworten können.

Was macht die Zweite der TSG aus?

Der super Zusammenhalt zwischen den Jungs. Es ist uns, damit meine ich meinen Co-Spielertrainer Timo Frank und mir, auch sehr wichtig, dass wir Spieler in unserer Mannschaft haben, die charakterlich gut in die Truppe reinpassen. Was mir auch sehr gefällt, ist, dass wir bei uns Spieler haben, die ihre Meinung sagen, sich konstruktiv einbringen und so zu einer Weiterentwicklung der Mannschaft beitragen. Auch die Identifikation mit dem Verein ist vorhanden. Das sieht man sicherlich an der geringen Fluktuation in den letzten Jahren. Viele haben auch jetzt schon signalisiert, dass sie nächstes Jahr dabeibleiben, da sie sich bei uns wohlfühlen. Und das ist für mich als Trainer ein sehr positives Signal.

– Foto: Thomas Nast

Wie schwer ist der Spagat, wenn man mit einer ambitionierten zweiten Mannschaft in der Bezirksliga spielt und gleichzeitig immer wieder Spieler an die Erste abgeben muss?

Das ist für uns überhaupt kein Problem. Wir haben einen großen und qualitativ guten Kader. Es ist doch auch eine Auszeichnung, wenn es immer wieder Spieler von uns in die Erste schaffen. Dafür ist es doch auch wichtig, dass es zwischen den Ligen keine zu große Differenz gibt. Überhaupt funktionieren die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen allen drei Mannschaften bei uns sehr gut.

Wie lief die erste "Hälfte" der Saison bei euch?

Eigentlich bin ich, bis auf die ersten Spiele, zufrieden, vor allem mit der Entwicklung des Teams. Wir schaffen es auch mal, einen Rückstand zu verkraften, nicht zu lange damit zu hadern und dann auch mal ein enges Spiel clever zu Ende zu spielen. Aber eins möchte ich noch dazusagen: Wir sind sicherlich noch nicht am Ende der Entwicklung, denn ich sehe bei allen noch Potential. Wir sind eine sehr junge Mannschaft, die noch dazulernen wird.

Worauf kommt es in der Bezirksliga an?

Es ist wichtig, dass jedes Spiel ernst genommen wird. Jeder kann gegen jeden gewinnen und daher ist es enorm wichtig, dass man in jedem Spiel immer alles abruft. Wenn ich danach dann sagen kann, dass wir als Mannschaft alles gegeben haben, bin ich zufrieden.

– Foto: Marc Hofacker

Wo soll die Reise der TSG, auch langfristig, noch hingehen?

Wir möchten natürlich den Bezirkspokal gewinnen! Wir haben es ja in den letzten Jahren leider nicht geschafft, obwohl wir schon sehr nahe dran waren. In der Liga möchten wir so viele Spiele wie möglich gewinnen und dann schauen wir, was am Ende dabei rauskommt.

Das Ziel einer zweiten Mannschaft muss es sein, jungen und talentierten Spielern Spielzeit zu geben, um ihre Entwicklung zu fördern, damit sie vielleicht den Sprung in unsere Erste schaffen. Das ist uns ja auch schon ein paar Mal gelungen.

Zum Abschluss: Was ist das Tollste am Trainerjob?

Die Entwicklung der Mannschaft zu sehen, das Arbeiten auf dem Trainingsplatz und dann natürlich das Gewinnen am Wochenende lacht. Ich finde auch, dass das „Kabinenleben“ eine tolle Erfahrung für jedes Teammitglied ist – egal ob Spieler, Trainer, Spielleiter oder Betreuer. Das fand ich als Spieler schon enorm wichtig. Denn wenn ich mich wohlfühle und Spaß habe, dann werde ich auch erfolgreich sein und alles für meine Mannschaft geben. Und später erinnert man sich an die tolle Zeit.

– Foto: Thomas Nast

...und was ärgert dich an deinen Jungs am meisten?

Nicht wirklich viel. Vielleicht, dass sie manchmal zu nachlässig in der Chancenverwertung sind. Das ärgert mich als ehemaligen Stürmer. Ich bin wirklich ein Fan dieser Mannschaft!

Vielen Dank für das Interview, wir hoffen, dass das auch in Zukunft so bleibt! Christophs Liebe zur TSG wird auch an diesen Zahlen deutlich.

Aufrufe: 03.2.2021, 12:30 Uhr
Michael FeindertAutor