2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Rudi Bartlick (li.), Kapitän des TSV Bad Abbach, ist vom Klassenerhalt seiner Mannschaft überzeugt. Foto: Brüssel
Rudi Bartlick (li.), Kapitän des TSV Bad Abbach, ist vom Klassenerhalt seiner Mannschaft überzeugt. Foto: Brüssel

Jahn II will rauf, Abbach und Tegernheim unten raus

Für die Regensburger Landesligisten geht es am Wochenende wieder um Punkte. Wir haben mit den Teamkapitänen gesprochen.

Sollten die Fußballplätze mitmachen, gehen die Teams in der Landesliga Mitte an diesem Wochende wieder auf Punkte- und Torejegd. Bis auf Donaustauf, das die kurze Reise nach Bad Abbach antritt, starten alle Regensburger Vertreter mit Heimspielen. Wir haben uns mit den sechs Kapitänen über die Vorbereitung, den Kader und die bervorstehende Restsaison der jeweiligen Mannschaften unterhalten.
Jahn II: volle Kraft Richtung Wiederaufstieg

Auf dem besten Weg Richtung direkter Wiederaufstieg befindet sich die U21 des SSV Jahn Regensburg. Nach dem Abstieg und dem Abgang einiger Leistungsträger gab es im Team einen gewissen Umbruch, den man aber hervorragend meistern konnte. Nur eine einzige Niederlage leistete sich die Mannschaft von Trainer Yavuz Ak im bisherigen Saisonverlauf, gewann 17 Mal. Vor allem offensiv wusste man zu überzeugen, schoss bereits 59 Tore. Ganz wichtig ist auch im ältesten Juniorenteam des Jahn die stete Weiterentwicklung der Spieler. So durchliefen zahlreiche Akteure nahezu ihre komplette Ausbildung in der Jahnschmiede. Das Paradebeispiel: Kapitän und Innenverteidiger Maximilian Wolf. Der sieht seine Mannschaft auf einem guten Weg: „Ich denke, die Vorbereitung ist sehr gut gelaufen. Wir hatten keine größeren Verletzungen und sind auf einem ganz guten Level, was auch die Testspielergebnisse gezeigt haben.“ Drei hohe Siege wurden eingefahren, die letzten beiden Tests blieb man zudem ohne Gegentor. Der SSV befindet also in einer super Verfassung und visiert als Tabellenführer natürlich den Aufstieg an, am besten als Meister. „Wichtig ist, dass wir von Spiel zu Spiel schauen und immer unsere Leistung abrufen“, macht Wolf klar. Gegen den Tabellenletzten SV Raigering möchten die Regensburger am Sonntag erfolgreich, sprich mit einem Heimsieg, ins Frühjahr starten.


Fortuna verjüngt ihr Team

Der SV Fortuna Regensburg möchte den eingeschlagenen Wort, das Team sukzessive zu verjüngen, weiterführen. Die im Winter getätigten Verpflichtungen machen das ganz deutlich. Der 21-jährige Mario Cieslik, in der Jugend von Fürth und Nürnberg ausgebildet, sowie vier Juniorenspieler vom Ligakonkurrenten TSV Kareth-Lappersdorf verstärken das Team. László Szücs, der Fortuna-Kapitän, verdeutlicht: „Unser Ziel für die Rückrunde wird sein, diese jungen Spieler bei uns richtig zu integrieren. Ich hoffe, sie können bei uns schnell den nächsten Schritt nach vorne machen.“ Rein sportlich ist für die Fortuna, die Mitte Februar ihr traditionelles Trainingslager in der Türkei abhielt, diese Saison nicht mehr viel drin. Die Schützlinge von Helmut Zeiml leisteten sich im Herbst einen Durchhänger und sind längst raus aus dem Titelrennen. Bei 14 bzw. 20 Punkten Rückstand sind die ersten beiden Plätze zu weit weg. Und so befindet man sich in der Tabelle jenseits von Gut und Böse. „Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Und wie bis jetzt wollen wir einfach alle Spiele gewinnen. Dann schauen wir, was dabei rausspringt“, erklärt Szücs. Bis die Morina-Brüder, Hadziresic und Co. wieder um Punkte kämpfen dürfen, müssen sie sich allerdings noch ein wenig gedulden: das bevorstehende Heimspiel gegen den SV Hutthurm wurde bereits abgesagt.


Donaustaufer Blick geht nach unten

Das hatten sich die Verantwortlichen des SV Donaustauf ganz anders vorgestellt: anstatt ganz oben mitzumischen, überwintert der letztjährige Vizemeister lediglich auf dem siebten Platz. „On top“ musste Trainer Karsten Wettberg nach miserablem Saisonstart bereits nach wenigen Spielen wieder gehen. Für ihn fand man mit Andreas Vilsmaier und Hans Melzl eine interne Trainerduo-Lösung. In der Hinserie wurden viel zu viele, teils unnötig, Punkte liegengelassen, das Thema Aufstieg ist längst vom Tisch. Stattdessen geht der Blick nach unten. Donaustaufs Teamkapitän Martin Sautner ist sich im Klaren, dass der Kampf um die Klassenzugehörigkeit schwer genug werden dürfte. „Die Rückrunde wird hart genug, das weiß jeder“, sagt Sautner, „In der Liga schenkt uns keiner was. Natürlich hoffen wir, so schnell wie möglich von unten wegzukommen und mit dem Abstieg nicht zu tun zu haben.“ Auch wenn der SV mit Lukas Kaiser (FC Amberg II) und Florian Wagner (SSV Jahn) zwei junge, neue Spieler an Bord geholt hat: die Winter-Abgänge von Tobias Wiesner und Ex-Profi Tomás Jun schmerzen. „Der Kader ist kleiner geworden. Du braucht halt einfach jeden Mann in der Rückrunde“, weiß Sautner. Die gute Nachricht: bis auf den verletzten Brasilianer Arthur Mendes Da Silva sind alle fit für den Punktspielauftakt am Samstag beim TSV Bad Abbach.


Kareth mit neuem Trainerduo zum Klassenerhalt

Einen Trainerwechsel hat es im Winter beim TSV Kareth-Lappersdorf gegeben. Für den geschassten Sepp Schuderer sprangen Michael Kirner, bisheriger „Co“, und Franz Sommer in die Bresche. Eine große Eingewöhnung hätten aber sowohl Spieler als auch das neue Trainerduo nicht gebraucht, erzählt Kapitän Daniel Massinger: „Wir kannten beide neuen Trainer schon, deswegen fiel uns das Ganze als Mannschaft leichter.“ In der sechswöchigen Vorbereitung hatte die junge Karether Truppe mit dem eigenen Kunstrasen natürlich ein Plus gegenüber anderen Teams, auch wenn am Ende doch zwei Testspiele witterungsbedingt abgesagt werden mussten. „Das war ein bisschen negativ. Aber alle haben in der Vorbereitung gut mitgezogen. Bis auf den verletzten Witzmann ist die ganze Mannschaft ist in einer sehr guten körperlichen Verfassung“, blickt Massinger mit Zuversicht auf das erste Punktspiel im neuen Jahr. Am Freitagabend gastiert mit Neukirchen b.Hl. Blut gleich ein direkter Konkurrent auf Kareths Höhen. „Wichtig ist, dass wir gut starten. Wir wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt festmachen. Wenn möglich soll es am Ende ein einstelliger Tabellenplatz sein“, erklärt Kareths Abwehrchef die Zielsetzung für die Restsaison. Dass dies ein kniffliges Unterfangen werden wird, das ist Massinger und Co. bewusst. Als Tabellenzehnter, bei allerdings nur drei Zählern Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz, benötigt der TSV im Frühjahr schließlich noch jeden Punkt.


Tegernheim will schnell unten raus

Peter Dobler, Trainer des FC Tegernheim, musste wegen des Wetters während der Vorbereitung immer wieder improvisieren. Neben Hallentraining und selbstständigen Laufeinheiten standen für die Spieler Kraftzirkel und sogar eine Yoga-Einheit auf dem Programm. „Die Mannschaft hat sich echt gut entwickelt. Alle sind soweit fit“, zieht Tegernheims zweiter Kapitän, Andreas Siegert, ein positives Zwischenfazit. Das Ziel für die ausstehenden 13 Ligaspiele ist klar: schnellstmöglich die nötigen Punkte für den Ligaverbleib holen. Aktuell beträgt der Vorsprung auf die Gefahrezone nur ein Pünktchen. Nach schwachem Saisonstart konnte sich der Aufsteiger im Herbst so richtig steigern und kämpfte sich von ganz unten raus. „Wir haben vor dem Winter eine gute Grundlage für den Klassenerhalt gelegt. Diesen Trend wollen wir weiter fortsetzen“, betont Siegert. Er sieht im Kader trotz der Abgänge von Patrick Lang und Blazej Majewski plus zwei, drei Spieler, die berufsbedingt kürzer treten, genug Qualität, um die Liga halten zu können. „Ein gesicherter Mittelfeldplatz ist heuer das Ziel. Im Sommer wollen wir uns potenziell auf ein paar Positionen verstärken und von Anfang an weiter vorne mitspielen.“ Im Moment zählt aber nur der Klassenerhalt. Bis die Tegernheimer diesen in Angriff nehmen können, müssen sie sich wohl noch etwas gedulden: das für Samstag angesetzte Heimspiel gegen den ASV Burglengenfeld wir aller Voraussicht nach abgesagt.


Bad Abbach: viele Verletzte, aber Optimismus

Anhaltendes Verletzungspech, Auswärtsschwäche und einfach fehlendes Glück – für den TSV Bad Abbach verlief der bisherige Saisonverlauf alles andere als erfreulich. Erst sechs Spiele wurden gewonnen, zehn verloren: in der Endabrechung macht das aktuell Relegationsplatz 15. „Es ist halt oft so, wenn man mal eine schlechte Phase hat, rutscht man auf einmal hinten rein. Sich da wieder rauszukämpfen, wir ganz, ganz hart“, weiß Rudi Bartlick. Der Kapitän der Abbacher Truppe aber ist, trotz der „etwas schleppenden“ Vorbereitung, überzeugt davon, dass seine Jungs im Abstiegskampf bestehen können. „Das Potenzial ist voll da. Der Zusammenhalt ist super, wir sind eine Einheit. Das ist ganz wichtig.“ Zu kämpfen hat Trainer Stefan Wagner, wie schon die ganze Saison über, mit einigen Verletzten und Stammspielern, die schon seit Längerem angeschlagen sind. Nun hofft man, dass diese bald ihre Verletzungen auskuriert hätten, um sich voll und ganz auf die Rückrunde konzentrieren zu können. Mit Tegernheims Patrick Lang und Langquaids Mehmet Sin stießen im Winter zwei neue Spieler hinzu. Bartlick weiß, worauf es im Abstiegskampf ankommt: „Der ganze Fokus liegt drauf, in den nächsten Wochen zusammenzuwachsen und auch wirklich zusammenzuhalten, um da hinten rauszukommen.“ Sollte der Platz bespielbar sein, startet der TSV am Samstag mit dem Heimspiel gegen den SV Donaustauf in die „Mission Klassenerhalt“.

Aufrufe: 028.2.2018, 17:00 Uhr
Florian Würthele, MZAutor