2024-06-14T06:55:53.576Z

Ligavorschau
In Etzenricht vergab Donaustaufs Nikola Vasilic einen Elfmeter. Zuletzt in Hutthurm traf der Torjäger dreimal. Foto: Brüssel
In Etzenricht vergab Donaustaufs Nikola Vasilic einen Elfmeter. Zuletzt in Hutthurm traf der Torjäger dreimal. Foto: Brüssel

Donaustauf verpflichtet Serben

Der Tabellenführer erwartet den Abstiegskandidaten Etzenricht. Ognjen Sinik ist nun spielberechtigt.

Im Grunde ein Selbstläufer, ist im Vorfeld der Statistik- und Tabellenfreak geneigt zu urteilen, wenn am heutigen Samstag (15 Uhr) Landesliga-Spitzenreiter SV Donaustauf (69 Punkte) den abstiegsbedrohten SV Etzenricht (15.30 Uhr) erwartet. Mit 37 Zählern (12/1/1) bei einem Torverhältnis von 37:6 ist Stauf das beste Heimteam, mit zwölf Punkten (3/3/8) und 19:24 Toren liegen die Gäste im Auswärtsranking auf Platz 16. Nur der Vorletzte SpVgg Pfreimd (4) und Schlusslicht SV Hutthurm (3) haben auf fremden Plätzen weniger gerissen.

Was Statistik- und Tabellenfreaks wohl zudem bestärkt: Die Rot-Weißen können nach wochenlanger größter Personalnot - beim 1:0 gegen Hauzenberg und beim 6:0 in Hutthurm saß Ersatzkeeper Tomasz Libera in Spielermontur auf der Bank - nun 14 Feldspieler aufbieten.

Derlei Zahlenspiele interessieren Trainer Sepp Schuderer nicht. Indes erinnert er an die Vorrunde: Im September dauerte es auf eigenem Gelände gegen Kanonenfutter Hutthurm nervenaufreibende 71 Minuten, bis der Ball endlich im Netz zappelte. Am Ende konnte das Ergebnis auf ein 4:0 geschraubt werden. Wer weiß, um wie viel schwerer sich Donaustauf getan hätte, wäre ein fulminanter Lattenkracher von Gästestürmer Julian Graf nach einer halben Stunde ein paar Zentimeter tiefer im vom bis dahin beschäftigungslosen Torhüter Daniel Hanke geflogen.

Zuhause gegen das Kellerkind
Dass der SV Etzenricht ohne Übungsleiter Rüdiger Fuhrmann (krank) und mit einem seit der Winterpause engen Kader die Fahrt an die Donau macht, nimmt Schuderer unaufgeregt zur Kenntnis. Die Konstellation - Titelkandidat zuhause gegen Kellerkind, das mit personellen Problemen antritt - nimmt der Trainer-Haudegen eher zum Anlass einer gegenteiligen Argumentation und spricht dabei aus eigener Erfahrung. “In so einer Situation, wenn du unten stehst, rückt eine Mannschaft enger zusammen.” Das habe er mit seinen Teams nicht nur einmal erlebt: “Du hältst eine Stunde das 0:0, plötzlich werden weitere Kräfte frei.” So in etwa wird wohl Schuderers Kabinenansprache ausfallen, bevor seine Schützlinge auflaufen. Eine handfeste Warnung sei das Hinspiel, als das bis dahin zuhause nur einmal siegreiche (2:1 gegen den VfB Bach) Etzenricht dem SVD ein 0:0 abtrotzte. Den Lucky-Punch verpasst Nikola Vasilic: Per Handelfmeter scheiterte der Goalgetter an Torhüter Michael Heisig (65.). Personell hat sich die Lage entspannt: Alex Bucher hat nach einer Woche seine muskulären Probleme hinter sich gelassen. Pedro war indes länger in der Warteschleife: Wegen eines Muskelfaserrisses musste der Brasilianer seit Anfang März pausieren. Desweiteren ist das Spielrecht für Neuzugang Ognjen Sinik eingetroffen. Die Verbindung zu seinem serbischen Landsmann hatte Vasilic hergestellt.

Ognjen verstärkt Abwehr
Der 32-jährige Linksfuß hat seit einem halben Jahr keine Spielpraxis, aber: Sinik sei topfit und hat die dritte Trainingswoche hinter sich, berichtet Schuderer und urteilt: “Ognjen kommt aus dem Profibereich. Der weiß, wo er in der Abwehrkette zu stehen hat. Eine absolute Bereicherung für uns.” Vermutlich wird sich der Neue zunächst auf der Bank wiederfinden. Neben ihn dürften Pedro, Bucher und Max Vogl sitzen. “Ich bin nicht unbedingt gewillt, eine erfolgreiche Mannschaft zu verändern”, erklärt Schuderer dazu.

Unterdessen unkt Etzenrichts sportlicher Leiter, Manfred Herrmann: “Das Spiel wird mehr als schwierig. Die jammern natürlich auf einem anderen Niveau als wir.” Seine ersatzgeschwächte Truppe könne befreit aufspielen: “Das ist doch eine Riesenherausforderung, gegen diese Mannschaft zu spielen. Wir hauen alles raus.” Die Gäste belastet noch immer die Hypothek einer gruseligen Sommer- und Herbstrunde. Erst mit Fortsetzung der Restrückrunde wurde reichlich gepunktet, das rettende Ufer ist dennoch sieben Zähler entfernt.

Aufrufe: 020.4.2019, 09:01 Uhr
Gerd WinklerAutor