2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Wieder zurück: Erbenheims Neuzugang Andy Fuhlroth (40). Foto: Archiv.
Wieder zurück: Erbenheims Neuzugang Andy Fuhlroth (40). Foto: Archiv.

"Von einigen könnte ich der Vater sein"

Erbenheims Blitzzugang und Altstar Andy Fuhlroth im Interview der Woche +++ Nach eineinhalb Jahren Pause will er es nochmal wissen +++ Klassenerhalt das Ziel

Erbenheim. Andy Fuhlroth ist wieder zurück. Zusammen mit Mathias Göbel konnte der 40-jährige von Erbenheims Trainer Bernd Gärtling wieder "reaktiviert" werden. Es ist bereits Fuhlroths viertes Engagement beim kriselnden SVE, zuletzt war Fuhlroth bis zur Saison 13/14 sieben Jahre lang bei den Freien Turnern erfolgreich tätig gewesen. Wie es zum Engagement kam und was er mit den Erbenheimern vorhat erklärt er uns im Interview der Woche.

FuPa: Hallo Andy, nach zwei Jahren Pause bist du nun wieder "Back in Business". Hättest du gedacht, dass du mit 40 Jahren noch einmal in die Kreisoberliga zurückkehrst, und dann auch noch als Spieler?

Fuhlroth: Für einen Fußballer ist das ja schon fast ein biblisches Alter (lacht). Ich habe jetzt eineinhalb Jahre mein Haus gebaut, weswegen ich auch bei den Freien Turnern aufgehört habe. Aber ich wollte auf jeden Fall noch etwas machen und durch Bernd Gärtling kam dann der Kontakt zu Erbenheim zustande.

FuPa: Dass es bei Erbenheim nicht so gut läuft, war ja auch für Außenstehende leicht mitzubekommen. Hast du schon insgeheim damit gerechnet, dass dich Bernd Gärtling mal anspricht?

Fuhlroth: Dadurch, dass Bernd auch handwerklich relativ begabt ist und mir beim Hausbau viel geholfen hat, haben wir natürlich auch oft miteinander gesprochen. Irgendwann bin ich dann mal mit ins Training und dann kam es auch von meiner Seite, weil es in Erbenheim wirklich extrem Spaß macht. Die Stimmung ist ordentlich, die Trainingsbeteiligung überragend. Eigentlich eher untypisch für eine Mannschaft, die ganz unten steht.

FuPa: Was sind für dich Gründe, wieso der SVE unten drinsteht? Vor drei Jahren wäre das Team ja fast in die Gruppenliga aufgestiegen...

Fuhlroth: Ich denke der Hauptgrund ist, dass vor Saisonbeginn wichtige Spieler abgegeben wurden. Allein vier Stück (Steven Fredricksen, Morten Stollens, Eric Pascal Bender, Marvin Funk, Anmerkung der Redaktion) sind ja nach Nordenstadt gewechselt. Solche Spieler ersetzt du nicht ohne Weiteres. Vielleicht sind auch nicht mehr die finanziellen Möglichkeiten da wie vor ein paar Jahren. Was da heutzutage die Spieler für Summen fordern, da sind einige wirklich schon verdorben. Es sind jetzt viele junge Spieler hier, denen es noch an Erfahrung fehlt. Da könnte ich ja sogar deren Vater sein (lacht). Aber es ist wirklich eine gute Truppe hier. Was wir jetzt noch brauchen ist ein Erfolgserlebnis für die Moral. Gegen Kastel hat es ja schon fast geklappt.

FuPa: Du hast die junge Mannschaft angesprochen. Kannst du ihnen speziell mit deiner Erfahrung helfen?

Fuhlroth: Hauptsächlich versuche ich im taktischen Bereich zu helfen. In Kastel habe ich hängende Spitze gespielt und viele Anweisungen gegeben, wie wir zu verschieben haben. Ich habe soviel geredet, da bin ich mir selbst schon auf die Nerven gegangen (lacht). Aber die Jungs fanden das Okay.

FuPa: Kanntest du schon ein paar Spieler deines neuen Teams von früher?

Fuhlroth: Bernds Sohn Dennis Gärtling habe ich ja mal bei den Freien Turnern trainiert. Andy Bürger und Tuncay Colak kannte ich noch, der Rest sind alles neue Gesichter.

FuPa: Im Alter ist es oft so, dass einem die Knochen noch tagelang nach der körperlichen Belastung wehtun. Wie ist das bei dir?

Fuhlroth: Ich habe das Glück, dass ich körperlich mich immer etwas fit gehalten habe. Aber klar, montags bin ich dann schon immer etwas platt. Momentan reicht es für rund 60 Minuten, aber ich fühle mich immer besser.

FuPa: Für wie lange hilfst du beim SVE aus?

Fuhlroth: Zunächst spiele ich bis zum Sommer. Ich muss aber auch gucken, wie ich Zeit habe. Zweimal die Woche ins Training zu kommen werde ich wohl nicht immer schaffen.

FuPa: Abschließende Frage – wo landet der SV Erbenheim am Saisonende und wie viel Einsätze wirst du absolvieren?

Fuhlroth (lacht): Ich hoffe, dass es 80 Prozent der maximal möglichen Spiele werden. Und wir werden die Klasse halten!

Aufrufe: 05.11.2015, 14:59 Uhr
Philipp DurilloAutor