2024-05-28T14:20:16.138Z

Allgemeines
– Foto: Sebastian J. Schwarz

Tanz in die Winterpause

Fußball-Oberligist Eintracht Trier besiegt den Auswärtsfluch und geht in Lauerstellung ins neue Jahr.

Nach dem Schlusspfiff tanzte die Mannschaft ausgelassen im Kreis. Zu feiern gab es zwar ,nur‘ einen Sieg beim Tabellenletzten – doch der war für Eintracht Trier enorm wichtig.

Im letzten Spiel des Kalenderjahres beendeten die Moselaner mit dem 4:1-Erfolg bei den Sportfreunden Eisbachtal die Negativserie von zuvor fünf Auswärts-Pflichtspielpleiten in Folge. Der SVE bleibt damit ein heißer Kandidat im Aufstiegsrennen der Fußball-Oberliga.

„Es war wichtig, eine Antwort zu geben und zu zeigen, dass wir es auch auswärts können. Wir haben gut dagegengehalten und verdient gewonnen“, sagte Linksverteidiger Kevin Heinz.

In den ersten 37 Minuten herrschte vor dem Tor der Sportfreunde Eisbachtal allerdings tote Hose. Die letzten 20 Meter vor dem Kasten der Hausherren waren aus Sicht der Eintracht eine spaßbefreite Zone. Letzte Pässe gingen ins Leere. Flanken wurden geblockt. Trier hatte die Spielkontrolle, entwickelte aber keine Torgefahr. Bis Ömer Kahyaoglu eine geniale Idee hatte, die er mit toller Schusstechnik umsetzte. Von der rechten Angriffsseite visierte er den Winkel an – und traf sehenswert (37.).

Keine 120 Sekunden später das nächste Traumtor. Diesmal nahm Kevin Heinz Maß, mit einem Schlenzer ließ er seinen verdutzten Namensvetter im Tor der Westerwälder, Johann Heinz, keine Chance (39.).

Erst lief nix – und dann machte die Eintracht mit einem Doppelschlag auf sich aufmerksam. So schnell geht’s im Fußball.

Mit den beiden Treffern korrigierte die Eintracht einen frühen Rückstand. Nach einer Ecke von Steffen Meuer stieg Altin Vrella am zweiten Pfosten hoch und köpfte die Führung für den Tabellenletzten (6.).

„Es war zunächst schwer, nach dem Rückstand den Hebel umzulegen. Unsere jüngste Auswärtsbilanz spielte in den Köpfen mit“, sagte Außenverteidiger Heinz.

Eintracht-Trainer Josef Cinar sprach von einem „verdienten Rückstand“, lobte sein Team aber für die Reaktion im weiteren Spielverlauf: „Wir wurden immer stärker und haben zwei wunderschöne Tore gemacht. Das hat uns in die Karten gespielt. Es macht mich stolz, dass die Jungs an sich geglaubt haben.“

Im Bemühen, aufs zweite Tor zu gehen, agierten die Sportfreunde Eisbachtal auf dem Kunstrasen in Nentershausen im zweiten Durchgang teilweise überhastet. Für Trier ergaben sich Räume, die von den Moselanern zunächst aber nicht konsequent bespielt wurden. Als der Druck der Gastgeber zunahm, schlug der SVE dann aber doch eiskalt zu. Bei einem Konter bediente Kahyaoglu Sinanovic, der gekonnt ins lange Eck vollendete (69.). In der Schlussminute machte Jan Brandscheid nach Vorarbeit von Sanoussy Balde den Deckel drauf (90.).

Bis die Mannschaft des SVE rund einen Monat entspannen kann, wird noch bis 11. oder 12. Dezember weiter trainiert. Die Vorbereitung wird dann Mitte Januar starten, ehe Ende Februar zu Hause gegen Wormatia Worms direkt ein Topspiel ansteht.

„Wir hatten uns zwei Saisonziele gesetzt. Das eine (den Rheinlandpokal, Anm. d. Red.) können wir durch die Niederlage in Engers nicht mehr erreichen. Beim anderen bleiben wir dran. Da geben wir Gas“, sagte Heinz. Das andere Ziel – das ist der Regionalliga-Aufstieg. „Wir haben in der Rückrunde alle Chancen, einen der ersten beiden Plätze zu belegen. Das bekommen wir aber nicht geschenkt. Uns wird in der Rückrunde viel Arbeit bevorstehen“, prophezeite Cinar.

Aufrufe: 019.12.2019, 11:56 Uhr
Mirko BlahakAutor