2024-05-10T08:19:16.237Z

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Kevin Heinz.
Kevin Heinz. – Foto: Sebastian Schwarz

Die Eisbären erstarren nicht in Ehrfurcht

Eintracht Trier trifft im ersten Heimspiel am heutigen Samstag auf einen kecken Aufsteiger aus dem Westerwald.

Es war die vielleicht bezeichnendste Szene des verpatzten Saison-Auftaktspiels. Vor dem entscheidenden 1:2 in Ludwigshafen musste ausgerechnet der nur 1,77 Meter große Kevin Heinz kurz vor der eigenen Torlinie in ein Kopfballduell. Ein Beleg für eine kurzzeitige Unordnung im SVE-Team, die ein besseres Resultat kostete. „Die Niederlage war ein Weckruf. Wir müssen 90 Minuten zeigen, dass wir eine gute Mannschaft haben“, sagt Eintracht-Trainer Josef Cinar mit Blick auf das erste Oberliga-Heimspiel in dieser Saison am heutigen Samstag (15 Uhr, Moselstadion) gegen den Aufsteiger Sportfreunde Eisbachtal. Ähnlich sieht es Heinz: „Vielleicht war das Spiel hilfreich, um zu merken, dass wir noch eine Schippe drauflegen müssen.“

Heinz war überraschend in Ludwigshafen eingewechselt worden. Er hatte vorher nur eine (!) richtige Trainingseinheit mit dem Team absolviert. Den Rest der Vorbereitung war er in Absprache mit der Eintracht beruflich in Süddeutschland und Österreich unterwegs. Der 24-Jährige hat einen Schein als Athletiktrainer im Leistungssport erworben und versucht, abseits des Alltags in Trier seinen Horizont zu erweitern – unter anderem in Gesprächen mit anderen Sportlern.

Ein Fußball war auch immer mit dabei – Heinz hat so gut es geht individuell gearbeitet. „Ich war schon überrascht, dass ich direkt zum Einsatz kam. Ich hätte mich nicht beschweren dürfen, wenn es von den Teamkollegen schiefe Blicke gegeben hätte. Aber die Jungs haben mich nach meiner Rückkehr sehr gut aufgenommen“, sagt Heinz.

Ob er gegen Eisbachtal zum Zug kommt, ließ Cinar am Freitag offen. An der Grundausrichtung mit einem Sechser im defensiven Mittelfeld will er festhalten. Spannend wird sein, wer die Position einnimmt: Wie zuletzt Sanoussy Balde oder Jason Thayaparan, der laut Cinar „auf einem guten Level trainiert“.

Eisbachtal, Dudenhofen, Elversberg II – in den ersten drei Heimspielen trifft Trier auf drei Aufsteiger. Doch Cinar warnt davor, von Selbstläufern auszugehen: „Eisbachtal hat am ersten Spieltag Regionalliga-Absteiger Worms an die Wand gespielt. Mit Glück hat Worms beim 1:1 einen Punkt geholt.“ Die ,Eisbären’, wie die Sportfreunde genannt werden, leben von der Aufstiegs-Euphorie und ihrer Eingespieltheit.

Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt erstarrt vor der Fahrt ins Moselstadion nicht in Ehrfurcht: „Trier hat den Auftakt verpatzt, steht unter Zugzwang. Die Fans werden eine Reaktion erwarten. Vielleicht können wir ja Kapital daraus schlagen. Es wird robust zugehen, aber die Eintracht kommt auch über das Fußballerische. Das wird eine Herausforderung, die wir ohne Druck angehen können.“

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Aufrufe: 03.8.2019, 10:43 Uhr
Mirko BlahakAutor