2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Der Fluch hält an

Eintracht Trier kassiert mit dem 1:2 in Gonsenheim die vierte Auswärtsniederlage in Folge.

Es war bezeichnend für die momentanen Auftritte von Eintracht Trier in der Fremde. Da hatte sich die Mannschaft im gestrigen Spiel beim SV Gonsenheim in der 77. Minute den 1:1-Ausgleich erarbeitet (Sanoussy Balde traf aus dem Getümmel heraus), um diesen Teilerfolg 120 Sekunden später wegzuwerfen. Offenbar euphorisiert, wieder im Spiel zu sein, fehlte in der Abwehrarbeit die Konzentration. Nicolas Obas und Dennis Merten ließen auf dem Flügel Ömer Kahyaoglu und Kevin Heinz alt aussehen, am zweiten Pfosten war Khaled Abou Daya eher am Ball als Jason Kaluanga – das 2:1 in der 79. Minute. Die Entscheidung. Triers vierte Auswärtspleite in Folge war besiegelt.

„Wir haben vorne die Tore nicht gemacht und zu einfache Gegentore kassiert. Wir drehen uns da im Kreis“, kritisierte Eintracht-Trainer Josef Cinar. In einem temperamentvollen Oberliga-Spiel auf dem Kunstrasen in Gonsenheim war der Gastgeber letztlich einen Tick effektiver. Auch das erste Tor des Aufsteigers resultierte aus zu laschem Abwehrverhalten auf Triers Außenpositionen. Nico Siegert durfte von der linken Seite flanken, am zweiten Pfosten verspürte Torschütze Merten keinen Druck von Kaluanga – der Mainzer zirkelte den Ball ins lange Eck (24.). Zweimal hatte Trier Glück, nicht schon vor der Pause ein zweites Tor zu kassieren. David Meurer zimmerte den Ball aus der Distanz an die Latte (9.), der aufgerückte Innenverteidiger Ferhat Gündüz setzte nach einer Ecke den Ball nur um Zentimeter am Eintracht-Tor vorbei (45.).

Aber auch die Moselaner waren in dem intensiven Duell auf Augenhöhe. Die beste Gelegenheit ließ Jan Brandscheid aus, der nach einer scharfen Hereingabe von Edis Sinanovic nur haarscharf am Ball vorbeirutschte (35.). Daneben hatte Brandscheid zwei weitere gute Gelegenheiten – und Gonsenheims Torwart Paul Simon wehrte einen Schuss von Dominik Kinscher gerade so mit dem Fuß ab (19.).

Nach der Pause dasselbe Bild: Chancen hüben wie drüben, wobei mehr Hektik und Ungenauigkeiten in die Begegnung kamen. Trier wollte spielerische Lösungen finden, sah sich aber oftmals zu langen Bällen gezwungen – kein brauchbares Mittel gegen die hochgewachsenen Gonsenheimer Innenverteidiger. In der Schlussphase sah Triers Thayaparan wegen wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte (84.).

„Wir haben heute auswärts ein viel besseres Gesicht gezeigt als zuletzt. Aber die erneute Niederlage ist natürlich bitter. Wir müssen als Mannschaft cleverer agieren. Wir sind mental stark genug, um da­raus unsere Schlüsse zu ziehen“, glaubt Milad Salem, der in Abwesenheit von Kapitän Simon Maurer (siehe Partie kompakt) als Spielführer auflief.

So steigt (mal wieder) der Druck vor dem nächsten Heimspiel. Am Samstag gastiert der Tabellenführer Schott Mainz im Moselstadion. Nur mit einem Sieg kann die Eintracht dem Primus auf den Fersen bleiben.

Aufrufe: 013.11.2019, 09:46 Uhr
Mirko BlahakAutor