2024-05-02T16:12:49.858Z

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Thomas Semmelmann (links) auf der Bank des SVD neben den Abteilungsleitern Lothar Rengsberger und Sebastian Schätz sowie mit Betreuer Oliver Heindl.F: lst
Thomas Semmelmann (links) auf der Bank des SVD neben den Abteilungsleitern Lothar Rengsberger und Sebastian Schätz sowie mit Betreuer Oliver Heindl.F: lst

Urgestein Thomas Semmelmann tritt zurück

Semmelmann ist nicht mehr Co-Trainer der Landesliga-Mannschaft des SV Donaustauf +++ Vereinsikone seit 2006 im Amt

Thomas Semmelmann ist von seinem Amt als Co-Trainer der Landesligamannschaft des SV Donaustauf zurückgetreten! Ein Paukenschlag! Am Montagabend verabschiedete er sich von der Mannschaft, vielen Spielern erklärte er auch in persönlichen Gesprächen die Gründe dafür. Semmelmann war seit 2006 Trainer beim SV Donaustauf. Im Jahr 2014 stieg er mit seinem Co-Trainer Andreas Vilsmaier in die Bezirksliga auf. Zwei Jahre später schaffte der SVD unter dem Trainerduo Semmelmann/Vilsmaier sogar den Sprung in die Landesliga Mitte.

Aus zeitlichen Gründen, Semmelmann ist selbstständig, wurde ihm dann der Aufwand viel zu groß. Einige Sponsoren sorgten schließlich für den Trainer-Transfer-Hammer. Weltmeister Klaus Augenthaler übernahm den SVD, Thomas Semmelmann unterstützte ihn als Co-Trainer. Gemeinsam führten sie Stauf zur Vizemeisterschaft in der Landesliga Mitte. In der Relegation scheiterte man dann aber, so dass – zumindest vorläufig - nichts aus dem Traum „Donaustauf in der Bayernliga“ wurde. Als neuer Cheftrainer wurde Karsten Wettberg verpflichtet. Semmelmann zögerte insbesondere aus beruflichen Gründen, ob er weitermachen solle. Letztendlich sagte er zu, wollte seinen bis 2018 laufenden Vertrag erfüllen.

Nun die Wende – Semmelmann trat zurück! Lag es an der sportlichen Lage der Mannschaft? Aus den ersten vier Spielen holte der Titelaspirant nur vier Punkte. Nach dem 4:1-Auftaktsieg in Tegernheim folgten ein 0:0 gegen Cham und zwei Niederlage gegen die Mitkonkurrenten Jahn II (1:2) und Fortuna (2:3). Semmelmann verneint: „Natürlich sind wir mit den Ergebnissen nicht zufrieden. Die Mannschaft ist allerdings gut bestückt. Ich bin sicher, dass sie wieder auf die Siegerstraße zurückkehren wird. Mit dem Team und der aktuellen sportlichen Ausgangslage hat mein Rücktritt nichts zu tun!“ Ausweichend reagierte Semmelmann dann auf die Nachfrage, welche Gründe ihn denn zu dem Entschluss gebracht hätten. „Ich bin selbstständig, habe viel Arbeit. Allerdings war dem schon immer so. Ich machte halt Abstriche im privaten und familiären Sektor, um fast immer im Training sein zu können. Die Entscheidung ist mir auch schwer gefallen, schließlich ist der SVD mein Heimatverein, der Verein meines Herzens!“

Trainer Karsten Wettberg empfand Semmelmann stets als höflichen und zuvorkommenden Mitmenschen. Allerdings seien die Ansichten über das Amt eines Co-Trainers schon sehr unterschiedlich gewesen. „Der Aufwand ist immens und in der aktuellen Konstellation war es mir das einfach nicht mehr wert. Hinzu kamen interne Probleme, auf die ich an dieser Stelle aber sicherlich nicht eingehen werde. Mir hat es einfach keinen Spaß mehr gemacht. Und deshalb zog ich nach reiflichen Überlegungen meine Konsequenzen“, so Semmelmann, der nun erst einmal abschalten möchte. „Ich werde mir sicherlich weiterhin viele Spiele des SVD anschauen, drücke der Mannschaft die Daumen. Ich glaube auch an sie und wünsche ihr den größtmöglichen Erfolg.“ Auch interessante Fußballspiele der Nachbarvereine werde er sich in nächster Zeit völlig entspannt anschauen. Ebenso entspannt blickt der 46-jährige Trainer-Lizenz-Inhaber in seine sportliche Zukunft. „Wenn sich etwas Passendes ergeben sollte, dann werde ich es mir auf alle Fälle anhören!“

Mehr wollte Semmelmann nicht sagen: „Die Mannschaft und die Verantwortlichen verstehen meine Beweggründe. Es gibt keinerlei böses Blut. Für das Team steht es nun an erster Stelle, aus der Krise zu kommen. Am besten mit einem Sieg in Etzenricht am kommenden Samstag.“ Und er blickt keinesfalls mit Zorn zurück. Als Spieler schaffte er mit dem SVD zweimal den Sprung in die Bezirksliga, als Trainer einmal, hinzu kam der Aufstieg in die Landesliga. Als absolutes Highlight bezeichnete Semmelmann dann die Zusammenarbeit mit Weltmeister Klaus Augenthaler: „Diese Saison war der Wahnsinn. Er betrachtete mich als Partner, bezog mich voll mit ein. Leider musste Auge nach einem Jahr bereits wieder gehen. Nicht nur sportlich lagen wir beide auf einer Wellenlänge, sondern auch privat. Wir stehen weiterhin in regelmäßigen Kontakt. Ich konnte für mich persönlich viel aus der Zusammenarbeit mit Auge mitnehmen!“

Aufrufe: 02.8.2017, 22:00 Uhr
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