2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Eckpfeiler beim SV Donaustauf: Florian Gögl F: Würthele
Eckpfeiler beim SV Donaustauf: Florian Gögl F: Würthele

Gögl: »Mit Landesliga hat das nichts mehr zu tun«

Der langjährige Regionalligaspieler spricht im FuPa-Interview unter anderem über die Besonderheiten beim SV Donaustauf

Seit einem guten halben Jahr steht Florian Gögl mittlerweile beim SV Donaustauf unter Vertrag. Der aus der Talentschmiede des FC Dingolfing hervorgegangene Defensivspezialist verbrachte viele Jahre beim Regionalligisten TSV Buchbach, ehe er sich beim Bezirksligisten TV Geiselhöring seine ersten Sporen als Trainer verdiente. Beim Landesliga-Primus fungiert der in Mengkofen im Landkreis Dingolfing-Landau lebende Kicker als spielender "Co" von Trainerfuchs Sepp Schuderer. Wir hatten Gelegenheit, uns mit Gögl zu unterhalten.
FuPa: Flo, knapp zwei Drittel der zu absolvierenden Spiele sind vorbei. Nicht unerwartet führt ihr die Tabelle der Landesliga Mitte an. Was ziehst du für eine Zwischenbilanz?
Florian Gögl (31):
Wenn man Erster ist und bisher nur ein Spiel verloren hat, dann gibt es wenig Grund, unzufrieden zu sein. Wir haben unsere Sache sehr ordentlich gemacht und teilweise richtig guten Fußball gezeigt. Aber wir dürfen nicht nachlassen, denn mit Cham haben wir einen sehr starken Mitkonkurrenten, der sich mit uns einen spannenden Zweikampf liefert.


Für dich persönlich lief es nicht optimal. Wegen einer Verletzung bist du lange ausgefallen...
Beim Heimspiel gegen Bad Abbach zog ich mir Anfang August einen Muskelbündelriss zu und musste deshalb mehrere Wochen pausieren. Gottseidank lief der Heilungsverlauf aber sehr gut und ich konnte Ende September bereits wieder auf dem Platz stehen. Ich habe mittlerweile überhaupt keine Schwierigkeiten mehr und freue mich auf die Frühjahrsrunde.


»Die Bedingungen beim SV Donaustauf sind ein Traum, so etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nicht erleben dürfen.«


Der SV Donaustauf ist ein Verein der polarisiert. Hauptsponsor Matthias Klemens hat im letzten Jahr einen eigenen Mannschaftsbus angeschafft, jetzt fliegt ihr dann im Rahmen der Winter-Vorbereitung eine Woche nach Dubai ins Trainingslager. Das sind für einen Amateurverein keine normalen Dinge, oder?
Absolut nicht. Mit Landesliga hat das nichts mehr zu tun. Die Bedingungen beim SV Donaustauf sind ein Traum, so etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nicht erleben dürfen. Wir Spieler stehen in der Pflicht, etwas in der Form von sportlichen Erfolg zurückzugeben und den Aufstieg in die Bayernliga zu erreichen.


Ihr habt viele verschiedene Nationalitäten im Kader, einige Akteure waren schon höherklassig unterwegs. Wie ist die Stimmung in einem doch etwas bunt-zusammengewürfelten Team? Gibt es auch kameradschaftliche Maßnahmen?
Natürlich ist es nicht ganz einfach, wenn Spieler aus verschiedenen Nationalitäten, die dann zum Teil auch kein deutsch sprechen, in einer Mannschaft sind. Aber die Stimmung ist absolut in Ordnung. Wir sitzen nach jedem Heimspiel mit der kompletten Truppe noch ein, zwei Stunden in der Vereinsgaststätte zusammen, auch Mannschaftsabende gibt es bei uns. Die Jungs sind charakterlich alle in Ordnung und sind vor allem sehr gute Fußballer. Jeder weiß, warum er beim SVD spielt und dass der sportliche Erfolg im Vordergrund steht.

Lob für Schuderer: »Für das Projekt Donaustauf ist er der optimale Mann, der von allen Spielern respektiert und geschätzt wird.«


Du bist der verlängerte Arm von Sepp Schuderer und organisierst auf dem Spielfeld die Hintermannschaft. Wie verläuft die Zuammenarbeit mit dem Chefanweiser?
Sehr vertrauensvoll. Sepp ist ein sehr erfahrener Trainer, der eine unglaubliche Autorität ausstrahlt, aber trotzdem auch ein sehr menschlicher Typ ist. Für das Projekt Donaustauf ist er der optimale Mann, der von allen Spielern respektiert und geschätzt wird.


Blicken wir auf die verbleibenden zwölf Partien. Was würde passieren, wenn der SVD den Aufstieg verpassen würde?
Damit beschäftige ich mich nicht. Wir haben eine tolle Truppe, mit sehr vielen guten Fußballern. Wenn wir unser Potenzial Woche für Woche abrufen, werden wir den Aufstieg schaffen. Davon bin ich fest überzeugt. Aber wie bereits erwähnt, dürfen wir uns keine Ausrutscher erlauben, denn Cham ist ein hartnäckiger Konkurrent.


Wie sieht deine fußballerische Zukunftsplanung aus?
Ich stehe aktuell noch über das Saisonende hinaus beim SV Donaustauf unter Vertrag und bin dort sehr glücklich. Der Aufwand für mich ist jedoch enorm: Ich habe eine relativ weite Anfahrt, bin beruflich stark eingespannt und bin vor wenigen Monaten das erste Mal Vater geworden. Donaustauf wird daher mit sehr großer Wahrscheinlichkeit meine letzte höherklassige Station sein.


Tendierst du mittelfristig dann wieder Richtung Spielertrainer?
Ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, irgendwann wieder - allerdings heimatnah - als Spielertrainer tätig zu sein. Im Moment zählt für mich aber nur der SV Donaustauf, mit dem ich unbedingt den Aufstieg in die Bayernliga schaffen will.




Aufrufe: 031.1.2019, 11:50 Uhr
Thomas SeidlAutor