2024-05-02T16:12:49.858Z

Totopokal
Sepp Schuderer muss seinen Hut nehmen.
Sepp Schuderer muss seinen Hut nehmen. – Foto: Florian Würthele

Donaustauf feuert Schuderer

Das blamable Ausscheiden im Verbandspokal brachte das Fass zum Überlaufen. Bezirksligist Neutraubling erkämpfte sich einen 1:0-Sieg.

Kurz vor halb neun am Mittwochabend ist die Überraschung perfekt: Fußball-Bezirksligist TSV Wacker Neutraubling rang den zwei Klassen höher ansässigen SV Donaustauf dank des Tores von Tobias Trampnau (73. Minute) mit 1:0 nieder und steht in der zweiten Runde des Verbandspokals. Riesenjubel hier, Mega-Frust da. Und: Für Sepp Schuderer sollte es das letzte Spiel an der Donaustaufer Seitenlinie sein.

Unmittelbar nach dem Spiel verkündete Donaustaufs GmbH-Geschäftsführer Matthias Klemens in der Kabine nämlich Mannschaft und Trainer, dass man den Vertrag mit dem 62-Jährigen mit sofortiger Wirkung auflösen werde. Nach den schwächelnden Auftritten in der Liga sah Schuderer auch in diesem Pokalspiel eine Donaustaufer Mannschaft, die vieles schuldig blieb. Die letztliche, blamable Pleite brachte das Fass zum Überlaufen. „Wir sahen uns gezwungen, den Vertrag mit Schuderer aufzulösen. Am Samstag werden Hans Melzl und ich interimsmäßig auf der Trainerbank sitzen. Dann werden wir uns um einen geeigneten Nachfolger kümmern“, ließ Klemens wissen.

Ein anderes Gesicht als sein Gegner zeigte der TSV Neutraubling. Das Team von Trainer Darius Farahmand spielte mit Herz: sprich leidenschaftlich, mutig, aber auch diszipliniert. Für Farahmand war der Sieg hinterher auch gar nicht mal so unverdient, „weil wir super dagegen gehalten haben. Wir haben wahnsinnig gut gekämpft und standen gut“. Der Bayernligist zeigte in der ersten Halbzeit die ein oder andere gute Kombination, blieb in seinen Aktionen nach vorne aber viel zu inkosequent. Neutraubling verteidigte mit Kampf und dem nötigen Glück das 0:0. An diesem Bild sollte sich auch nach dem Pausentee nichts ändern. Pedro Braz vergab für den SV im Eins gegen Eins mit TSV-Keeper Simon Albrecht die beste Chance (62.).

Zehn Minuten später sah sich der haushohe Favorit dann tatsächlich in Rückstand. Devrim Ayhans Pass in die Gasse fand Tobias Trampnau. Er ließ sich frei vor dem Tor nicht zwei Mal bitten und überwand Almin Abdihodzic im SV-Tor aus kurzer Distanz mit einem Heber ins lange Eck (73.). Der Torschütze konnte es hinterher selbst kaum glauben, dass seinem Team dieses Husarenstück gelungen war: „Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Wir wussten aber, dass wir wir vielleicht noch eine Chance kriegen“. Und die nutzte eben jener Trampnau, der sein Siegtor wie folgt beschrieb: „Das war überragend von Devrim vorbereitet und vor dem Torwart wars nicht mehr schwer“. Was den Wunschgegner für die zweite Pokalrunde angeht, waren sich Trampnau und sein Coach einig: 1860 München. „Da wird die Hütte voll sein, grinste Farahmand, der seiner Mannschaft ein Riesenlob aussprach: „Von der Moral und der Disziplin her haben wir uns die vielen Urlauber heute auf keinen Fall anmerken lassen“.

Aufrufe: 07.8.2019, 21:49 Uhr
Florian WürtheleAutor