Nach dem Umbau des Sportheims ist nun der Umbau der Fußball-Abteilung angesagt. „Wir strukturieren uns neu“, sagt Pflüger, „und wollen endlich wieder positive Schlagzeilen produzieren.“ In der Vorrunde hatte der SV Cosmos Aystetten mit der Rückkehr des nach langem Werben verpflichteten Lukas Drechsler nach Neusäß, mit der bis heute rätselhaften Entlassung des Trainerduos Pavlos Mavros/Ivan Konjevic sowie einigen Vorfällen rund um die zweite Mannschaft für Aufsehen gesorgt.
Schon nach der Trennung von Mavros und Konjevic war der Namen Marco Löring als Nachfolger ins Spiel gebracht worden. „Wir sind schon in München davon ausgegangen, dass man uns in Augsburg nicht mehr zusammen sieht“, lacht Thomas Pflüger, den mit Löring gut befreundet ist. Auch Frank Marwitz, der bis vor Kurzem noch als Spielertrainer beim A-Klassisten SV Adelsried aktiv war, gehört zu diesem Freundeskreis. „Wir wollten schon immer einmal etwas zusammen machen. Dass es jetzt so schnell gekommen ist, ist allerdings purer Zufall“, sagt Thomas Pflüger. „Auch wenn’s uns niemand glaubt.“
Dem neuen Aystetter Dreigestirn ist durchaus klar, dass die ganze Angelegenheit von der Konkurrenz aufmerksam beäugt wird. Zumal es weitere Gelegenheit für Spekulationen gab. Nach dem letzten Spiel der Vorrunde, dem Derby Neusäß gegen Aystetten (2:1), saßen Marco Löring und seine Aystetter Freunde beim Neusässer Kabinenfest zusammen, was den Verantwortlichen nicht gefiel. Zwei Tage später legte Löring seine Kündigung vor.
Dass sein überraschender Ausstieg beim TSV Neusäß mit dem Engagement beim SV Cosmos Aystetten zu tun gehabt haben könnte, weist Marco Löring entschieden von sich: „Ich hätte es generell nicht für möglich gehalten, dass ich einmal während der Saison hinschmeiße. Aber es sind Dinge vorgefallen, die mich dazu gezwungen haben. Es ging nicht mehr. Ich lasse mich nicht verbiegen und bin deshalb gegangen. Trotz großem Kampf mit mir selbst habe ich das machen müssen.“ Auch Thomas Pflüger versichert, dass man nie daran gedacht habe, Löring aus Neusäß abzuwerben. Man sei mit einem Trainer kurz vor der Vertragsunterschrift gestanden, als der aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Daraufhin habe man mit zwei weiteren Übungsleitern verhandelt. „Erst, als das alles nicht geklappt hat, habe ich mit Marco Löring zum ersten Mal über eine Tätigkeit in Aystetten gesprochen“, sagt Pflüger. Bisher habe man sich aufgrund des engen persönlichen Verhältnisses nur flapsig über Fußball unterhalten. Jetzt wird es ernst für die neue Führungsriege.
Pflüger und Marwitz hätten in der Winterpause gerne ein paar neue Kicker verpflichtet, doch die haben bis auf Raif Kurt (TSV Schwaben Augsburg) von ihren Vereinen keine Freigabe bekommen. „Jetzt vertrauen wir dem Kader, der mit uns diese schweren Zeiten durchgegangen ist“, sagt der Aystetter Fußballboss.