Eindrucksvoll zurückgemeldet

Die Partie in der Westpfalz begann kurios. Unter der Woche hatte Weingärtner immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es sei, zum ersten Mal in dieser Saison selbst in Führung zu gehen. Bei Temperaturen weit jenseits der 30 Grad-Marke gelang das auch im fünften Ligaspiel nicht: Nach 45 Sekunden hieß es bereits 0:1. Christoph Weis hatte den Ball für Tobias Leonhard durchgesteckt. Der guckte Tobias Schneider im SVA-Tor aus, ließ dem 20-Jährigen keine Chance.

Allein: Sicherheit brachte das Tor für die SG nicht, vielmehr setzten die Grün-Weißen die Pfälzer unter Druck, ließen keinerlei Aufbauspiel zu, erzwangen eine Vielzahl an langen Bällen und unterbanden das Zusammenspiel der einzelnen Mannschaftsteile. Die bislang mit 15 Treffern erfolgreichste Offensive der Klasse hing in der Luft. „So wie wir es unter diesen Extrembedingungen gespielt haben, war es definitiv ein Schritt in die richtige Richtung“, war Weingärtner nach der Partie hochzufrieden. Denn die Ausgangslage war für die Alemannia nach dem knappen Erfolg zum Auftakt gegen den ASV Winnweiler, der am Freitag bei der Hassia unter die Räder kam, und den folgenden drei Partien ohne Sieg mit nur einem Unentschieden beim Aufsteiger FC Speyer nicht einzuschätzen.

Nach zehn Minuten drehte sich die Partie. Marius Breier setzte sich auf der rechten Seite durch, legte das Spielgerät in den Rückraum, wo Konstantin Sawin bereitstand und den Ball zum Ausgleich über die Linie drückte (11.). Dann brachte ein Doppelpack die Vorentscheidung. Ähnlich wie zuvor flankte wieder Breier, diesmal stand Timo Riemer goldrichtig, besorgte locker die Führung (32.). Ein Flankenwechsel des überragenden Sawin auf Arlind Mulaj war Ausgangspunkt des 1:3. Mulaj nahm den Ball mit und traf aus spitzem Winkel (34.) ins lange Eck zum Halbzeitstand.

Sieben Minuten nach dem Wechsel war die Partie endgültig entschieden. Jan Förstel und Vincenzo Bilotta spielten sich am linken Flügel überragend durch, dann servierte der 21-jährige Neuzugang von Schott Mainz den Ball mustergültig Timo Riemer auf. Anstatt selbst zu schießen, zog der auf Sawin zurück, der überlegt seinen zweiten Treffer erzielte (52.). Eine Viertelstunde später ließ er Nummer drei folgen: Lars Weingärtner täuschte einen direkten Freistoß an. Seine Ablage donnerte Sawin aus dem Rückraum in die Maschen (67.). Marcel Heeg sorgte nach Pass von Bilotta schließlich für den Endstand (76.).

Kam die Führung für die SG zu früh? „Wir haben es einfach klasse gelöst, kommen hoffentlich in den Rhythmus“, blickte Weingärtner dem Pokalspiel am Mittwoch beim Italclub Mainz und den drei Liga-Derbys gegen Fortuna Mombach, bei Hassia Bingen und gegen Eintracht Bad Kreuznach entgegen. Sein Credo: „Mit Konstanz ist es jederzeit möglich, dass du in dieser ausgeglichenen Liga wieder oben dabei bist.“ Für die Alemannia bedeute das, mit Automatismen und klarer Aufgabenverteilung zum Erfolg zu kommen, ohne den Blick auf andere zu richten. „Es wird wahrscheinlich an jedem Spieltag solche Überraschungen geben wie an diesem Wochenende“, blickte Weingärtner in die Zukunft. Für die Alemannia bedeutet das: Chancen herausspielen und nutzen, hinten sicher stehen. In Rieschweiler klappte das am Samstagnachmittag vorzüglich.

Alemannia Waldalgesheim: Schneider – Kirdorf (71. Pauer), Schunck, Fennel, Förstel – Breier, L.Weingärtner, Sawin, Bilotta – Mulaj (65. Heeg), Riemer (75. Schmuck).

Zuschauer: 100

Schiedsrichter: Christian Gittelmann (Gauersheim)

Tore: 1:0 Leonhard (1.) 1:1 Sawin (11.) 1:2 Riemer (32.) 1:3 Mulaj (34.) 1:4 Sawin (52.) 1:5 Sawin (67.) 1:6 Heeg (74.)